Zum Erfolg von Heike Curtze
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die Künstler, die ich kennenlernte und jahrelang schätzte, durchsetzen und an den richtigen Stellen plazieren zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich mit vielen Künstlern arbeite, die inzwischen zu den international bekanntesten Österreichern gehören.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren meine Beharrlichkeit und eine gewisse Durchsetzungskraft sowie meine große Überzeugung, mit der ich mich für die Künstler einsetze.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich sehe keine Schwierigkeiten, gerade in Österreich ist die Kunstszene von Galeristinnen bestimmt, in Deutschland dominieren eher noch die Männer.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In meinem Beruf benötigt man sicherlich mindestens fünf Jahre, um sich zu etablieren. Schneller entwickelte Galerien haben meist keine große Zukunft.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf die erfolgreiche Entscheidung, meine Hauptinteressen nach Österreich zu verlegen. Dieser Entschluß hat sich als sehr befriedigend herausgestellt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich würde mir für die zeitgenössische Kunst mehr Offenheit von den Leuten wünschen. Es ist für mich verwunderlich, daß man sich nicht für das interessiert, was die heutigen Künstler produzieren. Die Gegenwart mit ihren künstlerischen Produkten sollte viel mehr Aufmerksamkeit erhalten. Ein gewisser politischer Rückhalt in dieser Hinsicht wäre wünschenswert. Es wäre ratsam, die Museen mit den Mitteln auszustatten, geschäftlich handeln zu können. Solange Kunsthistoriker am Werk sind, wird das nie richtig funktionieren. Es gehören Wirtschaftsleute in Museen, damit mit dem Kulturgut effizienter umgegangen wird.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind äußerst wichtig für mich, da ich die viele Arbeit keinesfalls allein schaffen könnte.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mitarbeiter müssen effizient und gerne arbeiten und gut organisiert sein, weil wir täglich immer zehn Projekte zur Erledigung haben. Sie müssen auch gute Umgangsformen haben und gut mit Menschen umgehen können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Galerie hat ein gutes internationales Profil, sehr gute internationale Kontakte und konnte die Künstler, mit denen wir jahrelang zusammenarbeiten, international bekannt machen und in renommierten internationalen Museen plazieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf deckt sich mit meinen privaten Interessen, meine Freunde sind auch an Kunst interessiert.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, sich für berufliche Dinge zu entscheiden, von denen man überzeugt ist. Rasch Geld zu verdienen ist nicht so erstrebenswert wie ein Beruf, der Freude macht und Zufriedenheit bringt. Sprachen sind wichtig, Englisch steht an erster Stelle.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Künstler, mit denen ich arbeite, noch besser vertreten. Wir haben in New York eine Partnergalerie, um am dortigen Markt, der von Österreichern nicht ohne weiteres zu bearbeiten ist, leichter Zugang zu haben. Ich konnte dort bereits eine sehr erfolgreiche Nitsch-Ausstellung durchführen. Internationale Kontakte zu intensivieren ist mein Ziel für die nächste Zeit.