Zum Erfolg von Sonja Hesse
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich durch Wien gehe und von mir umgesetzte Projekte wie Touchscreens in Informationsterminals sehe, empfinde ich persönlichen Erfolg. Auch die neuen Telefonzellen konnte ich über mein Unternehmen umsetzen, daher werde ich Tag für Tag mit meinem Erfolg konfrontiert. Ich arbeite für Unternehmen wie Swarovski oder der Lenzing AG und betrachte meine Kontakte zu den Industriebetrieben als einen Teil meines Erfolges. Da ich ganz alleine begann, das Unternehmen aufzubauen, und es gewinnbringend aufbauen konnte, freue ich mich und bin stolz auf meine Leistungen. Erfolg bedeutet für mich vor allem, meine Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich selber nicht als erfolgreich, da ich noch nicht alle meine Ziele erreichen konnte und mir immer neue Ziele setzen werde. Meine Mitarbeiter machen mich aber auf bereits geschaffte Stufen am Weg zum Ziel aufmerksam.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein Vater, der mir alles beibrachte, was ich wissen mußte. Er initiierte mein kaufmännisches Verständnis und mein Interesse an der Technik. Außerdem ließ er mich in seinem Unternehmen alle Stationen durchlaufen, sodaß ich ein breites Spektrum an praktischem Wissen erlangen konnte. Ich arbeite sehr gerne für die Industrie, und ich liebe es, mit Arbeitsmantel und Helm Besprechungen durchzuführen. Ich war stets voller Interesse für die Geschäftsfelder meiner Kunden und wollte immer ihre Probleme lösen. Ich wollte auch immer Erfolg haben und setzte mich Tag und Nacht für den Unternehmenserfolg ein. Ich steckte mir für das Unternehmen klare Ziele. Sehr wichtig ist mir, meine Ziele immer sehr hoch anzusetzen und sie konsequent zu verfolgen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Am Beginn meiner Karriere hatte ich eher Probleme wegen meines Alters, nicht sosehr aufgrund der Tatsache, daß ich eine Frau bin. Was ich jedoch schon bemerkte, war, daß man sich als Frau etwas konsequenter darstellen muß, um Erfolg zu haben. Ich arbeite in einer Männerdomäne, daher war es anfangs schwieriger, die Telefonkontakte herzustellen, als später die Abschlüsse unter Dach und Fach zu bekommen. Männer schätzen Kompetenz, und wenn man seine Kompetenz unter Beweis stellt, hat man es als Frau genauso leicht oder genauso schwer wie ein Mann.Gibt es jemanden der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Die prägendste Figur in meinem Leben war mein Vater, der mir auf liebevollem Weg enormes Wissen und Weisheit vermittelte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Flachbildschirmmarkt ist ein sehr starker Verdrängungsmarkt. Wenn Unternehmen auf diesem Sektor keine Nischen finden, sind sie sehr schnell wieder verschwunden. Das weitere Problem in meiner Branche liegt im Mißverständnis, daß die Preise fallen müßten, je länger man als Unternehmen am Markt ist. Daß die Bildschirmpreise nicht ähnlich wie die Computerpreise fallen, ist für viele Menschen unverständlich, zudem hat sich die Zahlungsmoral seit dem Basel2-Programm der Banken extrem verschlechtert.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Sehr wichtig ist es, offen zu bleiben und Möglichkeiten zu erkennen. Erfolg setzt voraus, anderen Menschen zuzuhören, sehr hilfreich ist es, so wie ich einen Mentor zu finden, der einem Dinge erklärt. Man muß hinter seinen Zielen stehen, sich voll für diese einsetzen und darf niemals aufgeben.