Zum Erfolg von Annegret Lange
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn von meinen Produkten in den Medien gesprochen wird, freue ich mich und sehe mich als sehr erfolgreich. Ich messe meinen Erfolg sicherlich nicht an Geld, sondern beispielsweise an den guten Kritiken eines jungen Künstlers, den ich im Vertrieb habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin zwar über meinen Erfolg erstaunt, fühle mich aber erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich beschäftigte mich schon in meinen früheren Tätigkeiten mit neuen geschäftlichen Verkaufsstrategien, zeichne mich durch Beharrlichkeit aus und werfe die Flinte nicht gleich ins Korn. Sich durch Rückschläge nicht beirren lassen, ist eine ganz wichtige Eigenschaft für den Erfolg. Enttäuschungen darf man nicht persönlich nehmen. Kommunikationsfreudigkeit, auf Menschen zugehen zu können und eine positive Einstellung sind ebenfalls ausschlaggebend.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche mich nicht zu ärgern und lege schon seit Jahren berufliche Ärgernisse für zwei bis drei Tage auf Eis, um mir dann emotionslos die beste Strategie zu überlegen, das Problem zu bewältigen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich glaube, es ist manchmal sogar ein Vorteil, als Frau mit einer eigenen Firma in der Wirtschaft tätig zu sein. Frauen in einem großen Betrieb haben es sicherlich schwieriger und müssen immer mehr leisten als Männer, um erfolgreich zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Schritt in die Selbständigkeit, den ich mir schon immer wünschte und der mir dann mit Mitte 40 gelang, war neben kleineren erfolgreichen Entscheidungen der wichtigste Entschluß.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich arbeitete bei Gericht mit einer Richterin zusammen, die ich sehr bewunderte und die mir sehr viele Dinge erklärte, die für meinen späteren Werdegang von Bedeutung waren. Durch meine früheren Chefs in Stockholm lernte ich Beharrlichkeit, wie man mit Rückschlägen umgehen und diese später zu Vorteilen verwandeln kann.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung wird im Westen manchmal überbewertet. Ich bin in dieser Hinsicht eher bescheiden, lege zum Beispiel keinen Wert auf Titel und sehe meine Anerkennung in der Besprechung meiner Produkte in den Medien.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich beschäftige derzeit keine Mitarbeiter. In meiner früheren Tätigkeit war ausschließlich die fachliche Kompetenz für die Auswahl meiner Mitarbeiter ausschlaggebend.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich spezialisierte mich auf Nischenprogramme wie zeitgenössische Musik teilweise von lebenden Komponisten, aber auch aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Schallplattengeschäfte kontaktieren mich oft zuerst, wenn sie etwas ganz Besonderes, beispielsweise historische Aufnahmen, suchen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ganz wichtig ist das Wissen über die Mitbewerber und deren Produkte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich lebe die letzten Jahre alleine und glaube, daß es mir aufgrund meines Lebensstils schwer fallen würde, mit einem Partner zusammenzuleben. Ich habe einen sehr großen Freundeskreis, der mir sehr viel Inspiration und Freude schenkt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich lese sehr viel in Fachzeitschriften, besuche Theater, Oper und Konzerte und halte selbst regelmäßig Vorträge.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In der heutigen Zeit und politischen Situation scheinen mir langfristige Ziele nicht geheuer, ich plane nicht soweit im voraus, möchte aber gerne eine gewisse Zeit mit meinen Projekten weitermachen können.
Ihr Lebensmotto?
Da ich sehr viel Yoga betrieben habe, ist für mich der Weg das Ziel.