Zur Karriere von Horst Bratfisch

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der AHS-Matura studierte ich von 1984 bis Juni 1987 Betriebswirtschaftslehre. Im Jänner 1988 erfolgte mein Eintritt ins Berufsleben und zwar bei der Creditanstalt-Bankverein, wo ich im IT-Bereich tätig war und die verschiedensten Tätigkeiten vom Anwendungsprogrammierer bis zum Projektleiter ausübte. Von Oktober 1996 bis Juni 1998 war ich als Software Consultant und von Juli 1997 bis Jänner 2001 als Technical Manager for Austria, Central & Eastern Europe bei BMC Software tätig, wo ich die Leitung der technischen Verkaufsunterstützung für den Bereich Österreich, Zentral- und Osteuropa inne hatte. Im Jänner 2001 wechselte ich zu Nextra Telekom GmbH, um zunächst den Bereich der technischen Entwicklung zu leiten. Parallel dazu erhielt ich die Prokura. Seit November 2001 bin ich handels- und gewerberechtlicher Geschäftsführer des Unternehmens.

Zum Erfolg von Horst Bratfisch

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Jede Firma hat Ziele, die meistens finanzieller Natur und somit auch am einfachsten meßbar sind. In der Erreichung dieser Ziele liegt unternehmerischer Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, weil ich jene Ziele erreichte, die ich mir gesteckt habe.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein Mensch, der sich konkrete Ziele steckt und diese konsequent verfolgt. Dabei verfüge ich über langen Atem, weil ich weiß, daß Erfolg sich nicht von heute auf morgen einstellt. Ich war immer bereit, permanent an mir zu arbeiten, ließ mein Ziel nie aus den Augen und nahm so manche Belastung auf mich. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Fachliche Qualifikation hat für mich oberste Priorität. Darüber hinaus versuche ich herauszufinden, worin die Motivation des Bewerbers besteht und wie er an Herausforderungen herangeht. Die Motivation ist deshalb von Bedeutung, weil es ja schließlich um seine Zukunft geht - es ist bedrückend zu sehen, wie manche Menschen an einen Stellenwechsel herangehen. Negativ eingestellte Bewerber sind für mich uninteressant, ich kann mir auch nicht vorstellen, einen Mitarbeiter einzustellen, der keine Ziele hat; denn ein Mensch ohne Ziele ist gewissermaßen ein Mensch ohne Wertigkeiten. Im technischen Bereich verlange ich Kreativität, strategisches Denken und den Willen, etwas zu bewegen. Wenn ich die Wahl zwischen einem älteren, erfahrenen Bewerber und einem jüngeren habe, tendiere ich zum älteren, der sich meist nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen läßt, wenn schwierige Situationen auftauchen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin ein großer Freund der MBO-Methode und habe bereits viele Facetten in der Mitarbeiterführung umgesetzt. Am wirkungsvollsten sind jene Zielvereinbarungen, die wenige Ziele beinhalten, aber dafür klar kommunizierbar sind. Der Mitarbeiter wird am Beitrag zum Geschäftserfolg gemessen, er sollte also auch daran teilhaben - vor allem am finanziellen Sektor. Wenn der Erfolg nicht eintritt, muß der Mitarbeiter dies im Gegenzug auch spüren. Ich lege großen Wert auf ein transparentes Konzept, an dem die Mitarbeiter sich orientieren können. Persönliche Motivation ist mir sehr wichtig, ich versuche auch, den technischen Mitarbeitern Freiräume zu schaffen, damit sie innovative Ideen einbringen können, für die sie dann aber auch die Verantwortung tragen. Welche sind die Stärken des Unternehmens? Nextra Österreich ist einer der führenden österreichischen Anbieter von Kommunikationslösungen für Unternehmen. Unsere Lösungen sind einfach, zuverlässig und wachsen mit den Anforderungen und Bedürfnissen der Kunden. Wir arbeiten österreichweit flächendeckend mit Vertriebspartnern zusammen, um ein Höchstmaß an Kundennähe sicherstellen zu können. Nextra Österreich ist ein Teil der Telenor Unternehmensgruppe, die über ein weltweites Netzwerk und Niederlassungen in ganz Europa verfügt. Als einer der führenden Communications Service Provider Europas bietet Nextra alles, was Unternehmen ihren Zielen näher bringt : von der professionellen Internetanbindung bis zu maßgeschneiderten Kommunikationslösungen, vom eigenen Webauftritt bis zum Einstieg ins E-Business.Wie lebt es sich mit dem Mitbewerb? Wir müssen den Mitbewerber beobachten, unser tägliches Brot besteht darin, herauszufinden, welche Richtung er einschlägt. Die Konkurrenz hat in unserer Branche mit Sicherheit starke Auswirkungen auf das Unternehmen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Verständnis und Akzeptanz seitens der Familie sind enorm wichtig, sonst kann man sich nicht auf seinen Beruf konzentrieren. Ich habe seit kurzer Zeit die Geschäftsführung von Nextra inne, diese Situation stellt im Moment eine Extrembelastung für mein Privatleben dar, das jedoch trotz allem einen wichtigen Stellenwert für mich einnimmt. In Abstimmung mit der Familie kann ich die beiden Bereiche vereinbaren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine Führungspersönlichkeit muß über hohes Fachwissen, Kompetenz im Bereich der Personalführung, Flexibilität und jene Fähigkeit verfügen, aus Einzelpersonen ein erfolgreiches Mitarbeiterteam zu formen. Personalführung und die fachliche Seite, also den technischen Bereich zu vereinbaren, ist nicht einfach, man kann dies an keiner Universität lernen und in keinem Buch nachschlagen. Die Beschäftigung mit der Thematik und der Wille, aus dem Umsetzungsversuch heraus wirklich zu lernen, ist wesentlich und kostet Zeit. Deshalb kann man in dieser Branche sehr oft Mißstände und Probleme im persönlichen. Bereich beobachten. Der Wunsch, schnell das große Geld zu machen, sollte möglichst hintangestellt werden, auch wenn er verlockend ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir sind ein Tochterunternehmen der Telenor, müssen auf eigenen finanziellen Beinen stehen und Gewinn abwerfen - darin besteht mein Ziel für die nächsten Jahre.