* Dr. Rosemarie Schuller
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Zur Person
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Zur Karriere
Zur Karriere von Rosemarie Schuller
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Matura an einer AHS studierte ich Psychologie in Wien. Schon während des Studiums erkannte ich, daß ich die falsche Richtung gewählt hatte, doch ich entschloß mich dazu, das Studium trotzdem zu beenden. Im Zuge meiner Dissertation interviewte ich 153 zeitgenössische Autoren zu ihrer schriftstellerischen Entwicklung seit ihrer Schulzeit. Im Jahr 1985 konnte ich schließlich den Doktortitel erlangen. Danach arbeitete ich an der Baumgartner Höhe als Psychologin. Dieser Job war mir aber auf Dauer zu deprimierend, und so beschloß ich, in die Wirtschaft zu wechseln. Ich schrieb etliche Blindbewerbungen und wurde auch tatsächlich von einer PR-Agentur angestellt, obwohl ich überhaupt nicht wußte, was PR überhaupt bedeutet. Doch ich erkannte schnell, daß mir dieser Tätigkeitsbereich großen Spaß machte. Nach einem halben Jahr als Trainee bewarb ich mich bei der Firma Elin, für die ich in der Folge zweieinhalb Jahre tätig war. Danach wechselte ich zu Siemens und war in Berlin und München tätig. Doch nach einiger Zeit wurde ich von der Firma Elin kontaktiert, die mich gerne zurückhaben wollte. Ich übernahm die Pressearbeit und die Werbung bei Elin und bekam nach weiteren zweieinhalb Jahren 1990 ein Jobangebot von der Firma Lenzing in Oberösterreich. Ich verpflichtete mich zuerst für zwei Jahre, blieb dann aber zehn Jahre, bis zum Jahr 2000, in Lenzing. Danach war ich komplett überlastet und erschöpft, so kündigte ich und machte mich selbständig, wobei ich vorerst jedoch einfach nur Urlaub machen wollte. Doch nach bereits drei Tagen erhielt ich einen Anruf des Aufsichtsratschefs von Lenzing, Herrn Leaunic, der mir anbot, seine Partnerin in seinem zweiten Unternehmen zu werden. Außerdem arbeitete ich für Herrn Dr. Androsch an einer Machbarkeitsstudie betreffend die Firma Lenzing. Danach beteiligte ich mich an der Wiener Werbeagentur Pattl & Lang. Eine zweite Agentur beteiligte sich ebenfalls, so wurde das Unternehmen zur Agentur Hochecker, Pattl & Schuller GmbH. Da ich aber ohnehin die meiste Verantwortung innehatte, wollte ich auch die alleinige Leiterin des Betriebes sein. Seither gibt es das Unternehmen Schuller & Partner. Unsere Kunden befinden sich vor allem in Oberösterreich, doch wir arbeiten auch österreichweit.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Rosemarie Schuller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat für mich mit Macht zu tun und damit, Dinge bewegen zu können und Einfluß zu haben. Doch ich sehe auch die Schattenseiten des Erfolges: Man darf sich vom Erfolg nicht derartig überrumpeln lassen, daß man durch Überlastung an Lebensqualität verliert.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich selbstbestimmt lebe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg sind die konsequente, beinharte Arbeit, meine hohe Arbeitsbereitschaft, meine Flexibilität, meine Mobilität und meine Fähigkeit Netzwerke aufzubauen, was sich positiv auf meinen Werdegang auswirkte.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich mußte mich zwischen Karriere und Familie entscheiden, insofern war ich vielleicht in einer schwierigeren Situation als ein Mann.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich denke nicht, daß mich jemand beruflich geprägt hat.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Meiner Meinung nach ist das Bewußtsein, daß ein gutes Firmenimage viel mit langfristigem Vertrauen zu tun hat, zu wenig in den Köpfen der Manager verankert. Viele Firmen investieren nicht über lange Zeit hindurch in ihre Öffentlichkeitsarbeit, was dem Ruf der Betriebe sehr schaden kann.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich werde als zielorientierte, geradlinige und selbstbewußte Frau gesehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich habe zwar Mitarbeiter, doch das Unternehmen ist sehr stark auf meine Person ausgerichtet. Die Kunden erwarten sich meine persönliche Betreuung, sodaß ich viele Arbeiten nicht an meine Mitarbeiter abgeben kann. Ich bin im Betrieb nicht ersetzbar.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Kunden schätzen unsere Professionalität, unsere Verläßlichkeit und unsere Vertrauenswürdigkeit. Gerade in der PR-Branche gibt es viele selbsternannte Spezialisten, die in Wirklichkeit nicht kompetent sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Koordination von Beruf und Privatleben funktioniert sehr gut, weil ich mich gegen eine Familie mit Kindern entschieden habe. Ich denke, daß es für einen Mann nicht einfach ist, eine Beziehung mit einer erfolgreichen Frau zu führen, dazu sind viel Stärke und Selbstbewußtsein nötig.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn man etwas will, dann kann man es auch schaffen. Man sollte sich am Beginn seiner Karriere überlegen, was man vom Leben erwartet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte versuchen, ein bißchen mehr Freizeit zu erlangen, und eines Tages beginnen zu schreiben.
Ihr Lebensmotto?
Ich glaube daran, daß es in jedermanns Leben einen roten Faden gibt, von dem man nur geringfügig abweichen kann.
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