Zum Erfolg von Stephan Krautgartner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg verbinde ich mit Wirtschaftswachstum im Betrieb ebenso wie mit Anerkennung für das Geleistete und ein gewisses Ansehen in der Gesellschaft. Erfolg bedeutet für mich auch Innovationskraft und Freude am Beruf. Wenn all das eintritt und mir neben dem Beruf noch genügend Freizeit bleibt, empfinde ich das als persönlichen Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, das wird mir immer wieder durch das Feedback von Kunden, Bekannten und Freunden bestätigt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war und ist der Rückhalt in meiner Familie und meine hervorragenden Mitarbeiter. Mein Backstellenleiter ist zugleich mein bester Freund und seit 15 Jahren im Betrieb tätig. Während er den Backbetrieb völlig eigenständig leitet, kümmere ich mich um Marketing, Kundenbetreuung und Kundenneuwerbung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit positiver Energie und der Einstellung, daß es keine Herausforderung gibt, die nicht zu bewältigen wäre.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Gefühl, erfolgreich zu sein, wächst seit der Übernahme des Betriebes und dessen Neustrukturierung ständig. Das Konzept des jungen, dynamischen und vor allem innovativen Unternehmens mit frischem Werbeauftritt und originellen Produkten, wie dem Original Lohnsburger Knoblauchstangerl scheint voll aufzugehen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, zwei Jahre nach der Übernahme des elterlichen Betriebes das Gebäude von Grund auf umzubauen, erachte ich vom heutigen Standpunkt als sehr erfolgreich. Die Entscheidung, das Original Lohnsburger Knoblauchstangerl in größerem Rahmen zu vermarkten, stellt sich irgendwann hoffentlich als mindestens ebenso erfolgreich heraus. Die Entscheidung, dafür neue Produktionskapazitäten zu schaffen oder die Produktion auszulagern, steht noch bevor.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität, das ist keine Frage. Ein erfolgreiches Konzept eins zu eins zu kopieren, mag zwar in manchen Fällen auch zum Erfolg führen, um unverwechselbar zu sein, muß man jedoch originell sein und seine eigene Linie kreieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Von meinem Lehrherren habe ich sowohl in fachlicher als auch in menschlicher Hinsicht sehr profitiert, wobei das Entscheidende war, daß es ihm gelang, diese zwei Bereiche vollkommen zu trennen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Grundsätzlich versuche ich, nicht in Problemen, sondern in Lösungen zu denken. Die Konkurrenz durch Supermärkte, die den ganzen Tag selber backen, ist jedoch nicht zu übersehen. Man müßte dem Konsumenten verstärkt vermitteln, daß der Ursprung des vermeintlich ofenfrischen Supermarktgebäcks ein mehr oder weniger alter Teigling ist. Wir wirken dem damit entgegen, daß wir den ganzen Vormittag unser Gebäck immer wieder frisch backen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine wesentliche Rolle. Ich vertrete die Bäckerei nach außen hin, aber ohne meine Mitarbeiter wäre das nicht möglich, und ich hätte wohl kaum Zeit, mich um das Marketing und innovative Projekte zu kümmern.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch unser ausgezeichnetes Betriebsklima kommen unsere Mitarbeiter gerne zur Arbeit, und ich glaube, sie sind auch stolz darauf, in unserem Betrieb mitzuarbeiten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Qualität und Innovation.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Das Konkurrenzdenken unter den Bäckern hat sich im Laufe der Zeit völlig gewandelt. Heute sieht man sich als Kollegen, die sich auch gegenseitig helfen, etwa bei Urlaubsvertretungen. Die neue Konkurrenz sind die Supermärkte, gegen die wir nur durch bessere Qualität und ständige Innovationsbereitschaft bestehen können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben sind bei mir eine Einheit, sowohl räumlich als auch persönlich. Als Lohnsburger Bäcker werde ich als solcher auch in meiner Freizeit wahrgenommen. Das ständige Repräsentieren und Vertreten nach außen hin ist in meinem Beruf auch etwas ganz Entscheidendes. Wenn man nicht auf die Menschen zugeht, kommen sie auch nicht ins Geschäft.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Nachdem ich bereits seit längerer Zeit am Ausbau meiner privaten Räumlichkeiten arbeite, bleibt sehr wenig Zeit für Fortbildung. Ich werde jedoch demnächst ein Betriebsentwicklungsseminar besuchen, von dem ich mir aufgrund der positiven Resonanz im Freundeskreis einiges erwarte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Karriere mit Lehre ist nicht nur ein netter Reim: Die nächste Generation sollte sich ernsthaft überlegen, ob wirklich jeder studieren muß, der als intelligent eingestuft wird. Es ist kein Widerspruch, wenn man gescheit ist und eine Lehre beginnt, sondern ganz im Gegenteil, weil man mitunter sogar mehr erreichen kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das Original Lohnsburger Knoblauchstangerl soll mittel- bis langfristig ein echter Markenname werden und sowohl in der Gastronomie als auch im Supermarkt flächendeckend erhältlich sein.
Ihr Lebensmotto?
Freizeit genießen fördert die Kreativität.