Zum Erfolg von Josef Danzer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, das betrifft den privaten wie den beruflichen Bereich. Dazu gehört natürlich auch, daß man finanziell halbwegs abgesichert ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin privat und beruflich rundum zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe bereits relativ früh viele verschiedene Tätigkeiten ausgeführt, jedoch nie mit dem Hintergedanken an Erfolg oder Karriere. Ich war bei vielen Vereinen tätig und habe mich z.B. an der Hauptschule der Schülerverwaltung am Computer angenommen, weil es mich einfach interessiert hat.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich suche die Herausforderung. Mich reizen z.B. Schüler, die aufgrund ihrer Intelligenz an Grenzen gehen. Bei den Kollegen ist es genauso: wenn jemand neue Ideen einbringt, sehe ich darin eine Herausforderung. Kritische Menschen sind mir die Liebsten, also Leute, die Ideen haben und sich einbringen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Sicher die Originalität. Natürlich muß man mit dem System gehen, aber man soll nicht imitieren. Verbesserungen sind überall möglich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab keine bestimmte Person, aber immer wieder Begegnungen, von denen ich mir etwas als Orientierung mitnehmen konnte. Geprägt hat mich wohl am ehesten mein Vater, weniger beruflich, er ist Nebenerwerbsbauer und Maurer, sondern durch seine Einstellung zur Arbeit.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Problem in unser Branche sind die Schülerzahlen. Früher konnte man mit 30 Schülern in einer Klasse arbeiten, die Kinder waren ruhiger und angepaßter als heute. Die Einflüsse von außen sind durch Fernsehen und Internet heute viel intensiver, deshalb sind auch die Schüler in der Klasse viel lebhafter. Die Arbeitsweise der Lehrer ist auch eine andere geworden, früher mußte es in einer Klasse ruhig sein. Heute freue ich mich darüber, wenn sich in einer Klasse etwas rührt, dann weiß ich, es wird gearbeitet. Die Schülerhöchstzahl pro Klasse sollte deshalb reduziert werden, dazu müßte man aber erst einmal das Problem erkennen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine große Rolle. Lehrer und Schulleitung müssen an einem Strang ziehen, um gute Arbeit leisten zu können, das ist sehr wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Viele Möglichkeiten hat man an einer Schule nicht. Es ist eine Möglichkeit, die Lehrer bei der Beschaffung von Arbeitsmaterial finanziell zu unterstützen. Ich bin aber auch ansonsten zur Hand, wenn sie etwas brauchen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben einen sehr homogenen Lehrkörper mit einer gemeinsamen Einstellung, dadurch gibt es eine klare Linie an unserer Schule. Natürlich versuchen wir uns der Zeit anzupassen, wir haben z.B. im Computerraum Internetzugang für jeden Schüler, damit ein technisch adäquater Unterricht möglich ist. Die Lehrer halten Projektwochen mit den Schülern ab, und wir versuchen einen abwechslungsreichen Unterricht zu gestalten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Derzeit nimmt der Beruf mehr Zeit in Anspruch, da seit der Übernahme der Schulleitung noch vieles neu für mich ist und ich mich mit dem System vertraut machen muß. Es wird sich wieder einpendeln, dann habe ich wieder mehr Zeit für die Familie.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Zur Zeit sehr viel, denn gewisse Kurse sind für Schulleiter vorgeschrieben, zusätzlich versuche ich die Bereiche, die für mich neu sind, mit Kursen abzudecken. Pro Jahr verwende dafür etwa zwölf Tage.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine gute und fundierte Ausbildung ist der erste Schritt für weitere Erfolge. Alles, was man erlernt hat, braucht man sich nicht zu erarbeiten, sondern man kann auf das Erlernte aufbauen. Es sollte vor allem ein Beruf gewählt werden, der einem Spaß macht. Wenn es sich ergibt, daß es ein Beruf mit Zukunftsaussichten ist, der auch den eigenen Neigungen und Talenten entspricht, wäre dies ideal. Erfolg entsteht in kleinen Schritten, und alle diese kleinen Schritte tragen zum Erfolg, zur Karriere bei. Karriere und Erfolg hängen auch oft mit Mißerfolgen zusammen, aus ihnen kann man sehr viel lernen, auch das sind letztendlich wichtige Schritte zum Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte ein Direktor sein, der für seine Mitarbeiter, seine Schüler, das Personal und die Gemeinde da ist, wenn er gebraucht wird. Ich möchte auch den kleinsten Kleinigkeiten Beachtung schenken und - wenn möglich - dafür Lösungen finden. In privater Hinsicht wünsche ich mir, daß es so weitergeht wie bisher, denn ich bin seit 25 Jahren glücklich verheiratet, habe bereits ein Enkelkind und bin rundum zufrieden.
Ihr Lebensmotto?
Gottes Mühlen mahlen langsam.