Zum Erfolg von Erich Wesentslintner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich in der Zufriedenheit meiner Kunden. Ebenso müssen meine Mitarbeiter mit ihrer Arbeit und der Bezahlung zufrieden sein. Dann bringen sie für mich Neugeschäfte durch die Mundpropaganda der Fahrer ein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Dabei beachte ich nicht nur das finanzielle Ergebnis, sondern vor allem die Auslastung des Betriebes.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zusagen, die ich tätige, halte ich auch ein. Der Erfolg geht Hand in Hand mit einem guten, motivierten Personal.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
An meine Aufgaben gehe ich gelassen heran. Man darf das Geschäft nicht überbewerten, da ich der Meinung bin, daß wir nur Ladungen transportieren. Natürlich gehen wir auf unsere Kunden ein, wobei die terminliche Erfüllung der wichtigste Aspekt ist. Erforderliche Dinge müssen sofort erledigt werden, ich halte nichts davon, sie auf die lange Bank zu schieben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Sehr bald. Die Zufriedenheit der Kunden war schnell spürbar.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine jeweiligen Entscheidungen, den Betrieb zu vergrößern, waren sehr wichtig.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist sicher besser. Ich habe mir in der Branche einen Namen gemacht und würde mich nie als Kopie von jemand anderem bezeichnen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Nein, ich habe mir alles selbst erarbeitet und alle Entscheidungen allein getroffen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Anerkennung der Kunden ist für mich die schönste. Auch das gute Auskommen mit meinen Mitarbeitern erachte ich als Bestätigung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das einzige Problem in unserer Branche ist die Akzeptanz des Lkw, unter dem Motto Jeder braucht mich, aber keiner will mich!. Diese Aufgabe scheint aber unlösbar. Natürlich sind die steigenden Treibstoffpreise und die nach unten tendierenden Frächterpreise ein Thema. Ich habe aber hauptsächlich Stammkunden, wobei ein gutes Preisgefüge herrscht. Unsere Kunden verstehen, daß wir einen gewissen Teil der anfallenden Mehrkosten an sie weitergeben müssen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Heute wähle ich meine Mitarbeiter nicht mehr selbst aus. Sie werden vom bestehenden Personal in die Firma gebracht. Ich sehe meine Mitarbeiter als Verbindungsglied zum Kunden, daher lege ich Wert auf gutes Auftreten. Weiters sind Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft wesentliche Voraussetzungen. Umgekehrt genießen aber auch die Fahrer meine volle Unterstützung. Wir haben ein gutes, faires Lohnsystem, das wir gemeinsam ausgearbeitet haben. Jeder Chauffeur hat sein eigenes Fahrzeug, auf das er achten muß.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich kenne meine Fahrer genau und kann daher auf die einzelnen Wünsche eingehen. Wir führen zum Beispiel auch Betriebsausflüge durch.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Termintreue ist eine große Stärke meines Unternehmens. Wir können schnell reagieren, ich bin ein guter Disponent und sehr flexibel, kann gut organisieren und etwas auf die Beine stellen. Bei der Kalkulation und Durchführung von Sondertransporten bin ich unschlagbar.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Meine Konkurrenz sehe ich als Mitbewerber. Wir haben aber wenig Berührungspunkte. In meiner Region bin ich zum Beispiel das einzige Transportunternehmen, das Portugal oder Spanien bedient, ähnlich verhält es sich mit England und Frankreich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann sehr gut abschalten, bin für meine Leute aber immer erreichbar.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Fortbildung im klassischen Sinne verwende ich keine Zeit, bin dennoch immer am neuesten Stand. Mein Wissen eigne ich mir durch Fachmedien an.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Obwohl ich positiv denke, möchte ich dazu raten, sich in Zukunft Nischen am Markt zu suchen. Dabei sind Hintergrundinformationen unumgänglich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Der Fuhrpark möchte ich nicht vergrößern, allerdings werde ich noch ein bis zwei Spezialfahrzeuge anschaffen, um spezielle Fracht transportieren zu können. Mit 50 Jahren möchte ich sagen können: Ich arbeite, weil ich will, und nicht, weil ich muß!
Ihr Lebensmotto?
Don't worry, be happy!