Zum Erfolg von Franz Glechner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, selbst gesteckte Ziele zu erreichen, wobei diese nicht zu niedrig angesetzt werden dürfen. Von außen wird man als erfolgreich angesehen, wenn man sich in seiner Branche vom Durchschnitt abhebt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, aber der Erfolg will immer erkämpft werden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Maßgebend war die richtige Idee zur richtigen Zeit, um damit eine Nische zu besetzen. Wir haben früh erkannt, welches PC-Programm dem Steuerberater generell helfen würde und konnten diese Idee, entgegen der Meinung der damals üblichen Rechenzentren, umsetzen. Die schnelle Entwicklung und die Leistbarkeit der PCs ging damit einher. Der erste PC, Olivetti M20 mit dem Betriebssystem PCOS (Personal Computer Operating System), wurde mit Basic programmiert, hat sich aber nicht durchgesetzt. Nach zwei Jahren lösten ihn IBM und Microsoft ab und wir, die Söhne von Dipl.-Kfm. Stürzlinger, waren gefordert, für diese eine neue Programmiersprache anzuwenden. Es gelang uns, ein anwenderfreundliches Buchhaltungsprogramm zu kreieren. Denn: aus der Praxis für die Praxis - damit wurden wir erfolgreich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich mich ihnen stelle und Lösungsansätze suche.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach den ersten 100 Verkäufen stellte sich dieses Gefühl ein, weil ich sah, daß wir ein zukunftsträchtiges Produkt geschaffen haben, mit dem die Kunden zufrieden waren. Daraus ergaben sich die Referenzen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wir haben immer im Team entschieden, wobei damals wichtig war, sich gegen die Strömung zu entscheiden.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Sich selbst ein neues Produkt auszudenken, das am Markt gebraucht wird, zeugt von Originalität. Wir sind damit sogar später selbst imitiert worden, was ich aber als Kompliment ansehe.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Lehrer an der Universität, Prof. Vodracka und DDr. Schlager, fallen mir da spontan als Vorbilder ein. Sie haben mir gezeigt, wie man wissenschaftlich arbeitet. Weiters prägte mich mein Klassenvorstand in der Handelsakademie, Herr Prof. Kargl, der mir damals ein praxisbezogenes kaufmännisches Fundament vermittelte. Im Berufsleben selbst ist die Zusammenarbeit mit Herr Dipl.-Kfm. Stürzlinger hervorragend und prägend für mich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich sehe direkt keine ungelöste Angelegenheit. Unumgänglich ist die Anforderung, mit den technischen Entwicklungen Schritt halten zu können. Die Umsetzung der umfangreichen gesetzlichen Änderungen im Bereich Wirtschaftstreuhänder in einem vernünftigen Zeitrahmen ist ebenfalls schwierig, wir sehen das aber als Herausforderung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter sind die Stütze eines Betriebes.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In einem ausführlichen Bewerbungsgespräch loten wir die Persönlichkeit und die fachliche Kompetenz aus. Wir legen Wert auf Dauerhaftigkeit, die man in den Probemonaten absehen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir möchten den Leuten das Gefühl vermitteln, in einem erfolgreichen Unternehmen tätig zu sein. Wir übertragen jedem Einzelnen Eigenverantwortung. Das Betriebsklima ist ein sehr gutes.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir waren die ersten in einer Marktnische. Wir betreiben außerdem eine Buchhaltungs-Hotline mit hochqualifizierten Mitarbeitern.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir führen keinen aggressiven Konkurrenzkampf gegen unsere Mitbewerber, was bisher auch nicht notwendig war. Wir beobachten unsere Mitbewerber und den Markt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin kein Workaholic und verstehe es, zu delegieren, was ganz wichtig ist, da man nicht alles selbst machen kann. Niemand ist unersetzlich, und sein Fachwissen sollte man daher weitergeben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Bereich steuerliches Fachwissen muß ich immer auf dem neuesten Stand sein, um es in die Programme einfließen lassen zu können. Dieses Fachstudium nimmt im Durchschnitt eine Stunde pro Tag in Anspruch. Zudem besuche ich Seminare mit den Themen steuerliches Fachwissen und Management.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Jugend muß Neuerungen gegenüber aufgeschlossen sein und Nischen entdecken. Als kleines Unternehmen kann man mit dem entsprechenden fachlichen Know-how nur in diesen erfolgreich sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser Ziel ist es, den Anwenderkreis zu erweitern und unsere Programme kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Ihr Lebensmotto?
Mit Optimismus in die Zukunft!