Zum Erfolg von Johanna Limmert
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn mich alles, was ich mache, in allen Bereichen befriedigt, fühle ich mich erfolgreich. Ich stehe hinter dem Produkt, denn jedes Geschäft ist ein Produkt. Arbeit ist für mich nicht ein Muß, sondern Spaß und Freude.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin in einem kleinen Ort aufgewachsen, dort habe ich die Menschen beobachtet und wußte, daß dort nie mein Leben sein würde. In meiner Familie war ich schon als Kind der Exot. Ich hatte immer verrückte Ideen, und ich bin froh, daß ich mich nicht stoppen ließ. Ich glaube, ich bin ein Mensch, der einfach Dinge ausprobiert. Im Tun mache ich dann die Erfahrung. Ich hätte mir niemals einen Lebensablauf vorstellen können, wie die Masse ihn führt. Ich kannte meinen Weg.Ab welchen Zeitpunkt empfanden Sie sich als erfolgreich? Ich habe mich entweder immer wohlgefühlt oder nicht. Wenn ich mich nicht wohlgefühlt habe, habe ich überlegt, was ich ändern muß. Bewußt erfolgreich fühle ich mich seit dem letzten Jahr. Ich bemerke, daß alles leicht von der Hand geht, noch dazu ohne viel Aufwand. Absolut erfolgreich fühle ich mich aber sicher erst dann, wenn ich mein Ziel im Leben verwirklicht habe. Das heißt, nicht mehr arbeiten zu müssen, um zu leben. Ich möchte später Menschen in der Dritten Welt helfen. Wenn mir das gelingt, fühle ich mich wirklich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es waren immer die Situationen, in denen ich am wenigsten darüber nachgedacht habe, sondern aus dem Bauch gehandelt habe. Manchmal war mir nicht bewußt, daß etwas eine wichtige Entscheidung war. Zum Beispiel, als ich meinen ersten Salon gekauft habe. Ich habe nicht drüber nachgedacht, nicht gewußt, wie ich ihn finanzieren sollte. Oder als ich mein Haus gebaut habe: keiner wußte, daß ich das Land kaufte. Schnelle Entscheidungen fallen mir leicht. Ich denke, Risikobereitschaft und die Fähigkeit, Eigenverantwortung zu übernehmen, sind wesentlich, um erfolgreich zu entscheiden. Das größte Risiko ist im Grunde, sich selbst zu verlassen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität. In meinem jetzigen Beruf sollte ich Seminare halten. Jedoch weigerte ich mich zunächst, dies zu tun. Ich wußte ganz einfach, daß ich meine eigene Sprache noch nicht gefunden hatte. Ich wollte niemanden kopieren. Als ich genügend Input bekommen hatte, um die Information mit meinen eigenen Worten nach außen zu tragen, konnte ich vor die Menschen treten. Ich bin authentisch.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Im sozialen Bereich kenne ich viele Menschen, die international etwas bewirkt haben. In unserem Unternehmen gibt es eine Person, die ich sehr bewundere:. Ilhan Dogan, er wurde in der Türkei geboren und wuchs in Deutschland in einer Wohnblocksiedlung auf. Er zeigt in unserem Geschäft eine große Menschlichkeit, aber auch manchmal große Härte. Er ist ein Mensch, der jeden maximal unterstützt, anderen aber auch Freiheit läßt.Welche Anerkennungen haben Sie erfahren? Die schönste Anerkennung ist meine persönliche Zufriedenheit.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Absolut positiv. Ich wundere mich eigentlich, denn ich habe dafür sehr wenig Zeit zur Verfügung, weil ich auch Zeit für mich persönlich beanspruche. Freundschaften pflege ich aber sehr intensiv und regelmäßig. Ich habe das Glück, sehr beliebt zu sein, privat wie auch beruflich.Welche Rolle spielen Ihre Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Meine Mitarbeiter sind meine Kollegen. Jeder einzelne ist ein wesentlicher Faktor bei meinem Erfolg. Am wichtigsten sind die Leute, die ein Ziel erreichen wollen und die meine Unterstützung brauchen, diese erhalten sie bedingungslos.Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Meine Mitarbeiter wählen mich aus. Leute, die im Leben etwas verändern wollen, die mehr Geld verdienen möchten, kommen zu mir. Menschen, mit denen ich als Geschäftspartner zusammenarbeiten möchte, wähle ich auf einem Energielevel aus, spirituell, einfach aus dem Bauchgefühl heraus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn sie selbst nicht herausfinden, was ihnen im Leben fehlt, versuche ich, es für sie herauszufinden. Ich zeige ihnen einen Weg und gehe ihn mit jedem, der möchte, auch persönlich. Dieses Vertrauen genieße ich sehr. Es dreht sich dabei nicht um Geld, vielmehr ist die Frage, was jemand wirklich braucht.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich sicherlich als eine sehr erfolgreiche gradlinige Frau, aber ich spüre, daß sie mich auch als sehr menschlich sehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben organisiere ich genauso wie den Beruf, auf Terminbasis. Das hört sich hart an, aber wenn nicht plane, zum Beispiel Sport oder Zeit für Urlaub, dann gibt es Probleme. Nur mit Planung kann man alles gut vereinbaren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich mag es nicht, unbedingt einschlägige Seminare zu besuchen, obwohl ich es mache oder teilweise muß. Ich glaube, die größte Entwicklung steckt doch darin, daß man sich mit allem, dem Ganzen beschäftigt. Seit meiner Jugend liebe ich das Lesen. Ich lese täglich, das ist ein Freiraum, den ich mir unbedingt nehme.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die junge Generation sollte sich wieder auf das Wesentliche besinnen, an den Ursprung, an die Quelle zurückkehren. Der Mensch darf die Natur, die Erde, die Ethik nicht vergessen und muß wieder Menschlichkeit zulassen. Der Egoismus ist heute so groß geworden, man sollte wieder mehr das Gesamte sehen. Wir sollten kapieren, das wir alle in einem Boot sitzen - weltweit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich reise gerne und interessiere mich sehr für Naturvölker. Ein Wunsch ist, viel Zeit zu haben und alt zu werden. Ich plane mein Leben für 200 Jahre. Das heißt nicht, das ich physisch 200 Jahre in meinem Körper stecken werde, aber ich möchte für 200 Jahre etwas hinterlassen. Das heißt, ich werde noch einige Bücher schreiben. Ich habe schon drei geschrieben, sie sind aber noch nicht veröffentlicht. Wenn ich einmal sterbe, also meinen Körper verlasse, dann möchte ich es sehr bewußt tun. Ich glaube, maximaler Erfolg heißt, das ganze Leben bewußt zu erleben und absolut zufrieden sterben zu können.
Ihr Lebensmotto?
Alles was ich mache, mache ich makellos. Das bedeutet nicht, daß ein fehlerfreies Resultat entsteht, aber ich gebe persönlich mein Bestes, in jeder Hinsicht und in allen Bereichen.