Zum Erfolg von Alois Pieber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Am Morgen gerne ins Büro zu gehen ist für mich das erste Kriterium. Ein gut dotierter und angesehener Posten, an dem man aber keine Freude hat, macht für mich keinen Sinn.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Fundiertes Wissen und eine solide Ausbildung sind als Basishandwerkszeug Voraussetzung. In Bereich Forschung und Entwicklung braucht man Kreativität, Ideen, Geduld und die entsprechenden Nerven, um Höhen und Tiefen bewältigen zu können. Nicht zu vergessen ein gutes Team. Durchhaltevermögen in der täglichen Herausforderung, auch bei Dingen, die einem gerade nicht zusagen, gepaart mit etlichen Zusatzausbildungen, wie etwa Patentwesen, brachten mich dann zum Ziel.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Das ist ganz unterschiedlich, einmal euphorisch, ein andermal wieder überwiegt der gesunde Hausverstand.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als Entwicklungsingenieur habe ich den Erfolg oft sehr greifbar erlebt. In meiner jetzigen Position stellt sich der Erfolg erst nach und nach ein. Hierbei war das jahrelange Zusammenstellen eines adäquaten Teams ein schönes Stück Arbeit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gibt sicher einige Situationen, wobei ich aber hier keine herausgreifen möchte.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Natürlich Originalität, welche im gesamten Unternehmen noch verstärkt ausgebaut werden muß.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Vorgänger, Herr Breinsberger und Herr Walter Stephan, jetzt Geschäftsführer und Miteigentümer bei FACC, wie auch Herr Kommerzialrat Josef Fischer selbst. Erwähnenswert ist, daß sich die Firma Fischer zu hundert Prozent in österreichischem Familienbesitz befindet.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Finanzielle Anerkennung ist nicht unbedingt das Wichtigste. Eine Bestätigung ist für mich auch, wenn jemand meine Arbeit schätzt und lobt. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, von wem dieses Feedback kommt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das gravierendste Problem betrifft das gesamte Geschäftssystem mit dem Schwerpunkt Fachhandel und Vertriebsstrukturen. Die Verkaufserlöse des Produzenten stehen in keiner Relation zum Kaufpreis, den der Endverbraucher zahlt. Ob man das jemals vernünftig lösen wird, weiß ich nicht, aber man wird es versuchen müssen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein motiviertes Team spielt die größte Rolle überhaupt, man muß sich auf jeden einzelnen verlassen können. Auch wenn man ein noch so guter Techniker ist - wenn die Mitarbeiter die Sache nicht mittragen, steht man auf verlorenem Posten. Offenheit und gegenseitige Ehrlichkeit ist dabei Voraussetzung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Leute werden in ihre Bereiche so eingebunden, sodaß sie lernen unternehmerisch zu denken.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Firmendenken als Familie Fischer ist unsere größte Stärke. Weiters sind Flexibilität und technische Kernkompetenz, wie etwa Entwicklung, Bau und Herstellung von Faserverbundbauteilen, erwähnenswert.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Grundsätzlich sind wir am Markt aggressiv, obwohl es im technischen Bereich auch Kooperationen gibt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Saisonbedingt bin ich im Winter mehr im Einsatz, ansonsten kann ich Beruf und Privatleben ganz gut vereinbaren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Einschlägige Seminare besuche ich regelmäßig, Die Weiterbildung ist aber viel umfangreicher, gerade in meinem Bereich. Offen zu sein, das Ohr am Markt zu haben, Neuigkeiten aus allen möglichen wissenschaftlichen Bereichen zu studieren, ist die Summe der Weiterbildung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat ist konservativer Natur, denn ich sehe die Wurzeln der Entwicklung in der Gesellschaft. Kinder brauchen ein solides Elternhaus und entsprechende Betreuung. Die Leistungsbereitschaft der Jugend und das Qualifikationsniveau sinkt, vor allem im Grundlagenbereich. Österreich als Industriestandort wird auf längere Sicht gesehen nur bestehen können, wenn wir uns mit Innovation auseinandersetzen und uns so von den Billiglohnländern abheben. Die Konkurrenzfähigkeit beizubehalten ist in den letzten Jahren wesentlich härter geworden. Die Grundpfeiler dafür sind Wissen, Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen und eben die soziale Kompetenz.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Sicherlich beschäftigt man sich immer mit der Frage eines Berufswechsels, das hat zurzeit aber nicht Priorität, weil ich meinen Job gerne mache. Persönlich möchte ich nach der erfolgten Unternehmenstransformation in meiner neuen Situation wieder den Neuaufbau schaffen, was eine große Herausforderung darstellt.
Ihr Lebensmotto?
Im Leben kommt alles zurück.