Zum Erfolg von Eva Maier
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich erfahre Anerkennung von meinen Kollegen, indem ich mich in den Ausschüssen intensiv für den Wirtestand einsetze. Wenn ich sehe, daß mein Einsatz für andere Früchte trägt, erfüllt mich das mit großer Freude.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im empfinde mich noch ganz am Beginn stehend. Ich werde mich dann als erfolgreich sehen, wenn ich für den Wirtestand mehr erreicht habe, so zum Beispiel sollte der Durchrechnungszeitraum der Einkommenssteuer auf drei oder fünf Jahre festgelegt werden, damit die Belastungen nicht so enorm auf den Betrieb fallen. Damit könnte man saisonal bedingte Einbußen abfedern. Wenn meine Ideen umgesetzt würden, sodaß alle Wirte davon profitieren, wäre ich zufrieden und könnte von Erfolg reden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein Mann und ich haben an einem Strang gezogen. Wir setzten uns das Ziel, einen guten Landgasthof aufzubauen. Mein Mann hat ein außerordentlich gutes Gespür für die Gäste, und unsere gegenseitige Kommunikation stimmt. Mit vollstem Einsatz haben wir unseren heutigen Stand erreicht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die Bewältigung der Aufgaben war ein Lernprozeß. Nach anfänglichen Fehlern und Kritiken haben wir gelernt, die Dinge gelassener zu sehen. Dazu kam mit den Jahren ein gewisses Maß an Selbstsicherheit.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein, ich habe mich immer behaupten können und wurde akzeptiert.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich wußte mich am richtigen Weg als der Entschluß gefallen war, den Betrieb um- und aufzubauen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mein Mann hat seine auswärtige Arbeit aufgegeben, um mit mir im eigenen Betrieb tätig zu sein. Das war aus heutiger Sicht sehr sinnvoll.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Natürlich ist Originalität besser, dennoch holt man sich Anregungen von außen, ohne sie zu kopieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Außer mein Mann, der mit mir ein Team bildet, fällt mir niemand ein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Von Jahr zu Jahr konnten wir bessere Zahlen schreiben, und unsere Kunden empfehlen uns weiter - eine schönere Anerkennung gibt es nicht.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Viele meiner Kollegen haben versäumt, sich der neuen Struktur anzupassen. Heute leisten sich mehr Familien, regelmäßig essen zu gehen, dafür werden die Männerstammtische weniger. Das dörfliche Leben zieht sich aus dem Wirtshaus zurück, sodaß man Nischen suchen muß. Ein Tip von mir ist die Gesundheits- und Wellnesswelle.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich gelte als energisch, direkt und stark.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind eine große Familie und arbeiten im Team.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für den Servicebereich muß ich die Mitarbeiter nach ihrem Auftreten auswählen. Sicherheit dem Gast gegenüber ist ein weiteres Kriterium. In der Küche brauche ich schnelle Denker und flinke Hände.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit Lob und teilweise mit gemeinsamen Unternehmungen - wir pflegen den Kontakt auch außerhalb des Betriebes.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir vermitteln dem Gast, daß er herzlich willkommen ist. Unser Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Wir bieten ein Angebot, bei dem er sich auf die Qualität jedes Faktors verlassen kann.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Wirte der Umgebung sind Kollegen geworden, mit denen das Miteinander überwiegt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit die Kinder aus dem Gröbsten heraußen sind, fällt es mir leichter. Meine ältere Tochter arbeitet als Praktikantin bereits im Betrieb mit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Einen Beruf in der Gastronomie muß man aus Überzeugung ergreifen, diesbezüglich halte ich mich mit einem Rat zurück. Ich wünsche mir für meine Kinder, daß sie den Beruf, den sie wählen, mit großem Engagement ergreifen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, noch erfolgreicher zu werden. Die Vorsorge für die Pension ist auch ein zukunftsträchtiges Thema.
Ihr Lebensmotto?
Augen zu und durch!