Zum Erfolg von Christian Stumvoll
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mir bedeutet Erfolg sehr viel, denn es dauerte lange, bis ich akzeptiert wurde. Persönliche Genugtuung sind mein guter Ruf und mein Bekanntheitsgrad.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Als ich mich selbständig machte, hatte ich sehr viel Unterstützung von meiner Frau, meiner Familie und den Mitarbeitern, und das war das wichtigste. Ohne diese Unterstützung würde ich nicht erfolgreich sein. Weitere Faktoren, die passen müssen sind: das richtige Produkt zur richtigen Zeit mit dem richtigen Umfeld.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren das Umfeld und unser enormer Einsatz und Fleiß. Es ist ganz wichtig, die Arbeit nicht zu scheuen, wenn man sich selbständig macht. Am Beginn produzierten wir meist bis sieben oder acht Uhr abends in der Werkstatt und lieferten anschließend bis ein Uhr morgens die Produkte aus. Als ich 1993 die Firma eröffnete, hatte ich ein Budget von ATS 150.000,--. Keine Schulden zu machen bedeutete, nur dann notwendige Dinge zu kaufen, wenn Geld in der Kassa war.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als das erste Jahr positiv abgeschlossen wurde, dachte ich, daß es richtig war, eine eigene Firma zu gründen. Schließlich wußte ich am Anfang nicht, wie sich die Firma entwickeln würde. Es ist schön, am Jahresende auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken zu können, das entschädigt für all den Streß und die viele Arbeit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meinen eigenen Betrieb zu gründen, war sicher eine erfolgreiche Entscheidung. Erfolgreich war ich auch, als ich meinen Mitarbeiter für die Firma gewinnen konnte, denn er war anfangs skeptisch - ich brauchte aber einen guten Mann. Erfolgreich entschieden habe ich natürlich auch, als ich heiratete, denn ohne meine Frau gäbe es die Firma nicht.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Meiner Meinung nach ist Originalität besser. Das offene Gespräch mit dem Kunden kommt immer gut an.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist mir sehr wichtig. Wenn ich daran denke, welche Aufträge ich schon bekommen habe, erfüllt mich das schon mit Stolz und innerer Genugtuung. Wenn ich heute in Leonding auf irgendeine Veranstaltung gehe, dann kennen mich die Leute. Es ist aber notwendig, sich immer zu bemühen. Denn macht man nur einmal etwas schlecht, spricht sich das sofort herum. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Das größte Problem in meiner Branche ist, daß alle Firmen gegeneinander arbeiten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind für mich am wichtigsten. Ohne gute Mannschaft kann ich keinen Erfolg haben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich muß sagen, daß ich bis jetzt ausgezeichnete Erfahrungen mit Mühlviertlern gemacht habe. Meine beiden Mitarbeiter sind gebürtige Mühlviertler. Ein neuer Mitarbeiter muß gut zum bestehenden Team passen. Es ist wichtig, daß alle an einem Strang ziehen. Wichtig ist, daß meine Mitarbeiter Freude haben und sich mit der Arbeit identifizieren können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Der Kunde bekommt eine ordentliche Arbeit zu einem ordentlichen Preis. Wichtig sind Pünktlichkeit, Genauigkeit, das Material und die Arbeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau wußte, daß ich mir nicht leisten konnte, für jede Dienstleistung jemanden zu bezahlen, und unterstützte mich. Früher mußte ich auch samstags, teilweise sogar sonntags arbeiten, jetzt habe ich doch etwas mehr Spielraum und somit mehr Zeit mit der und für die Familie.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche regelmäßig Messen, Ausstellungen und informiere mich darüber, was es Neues am Markt gibt und was die Mitbewerber anbieten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Selbständigkeit hat Vor- und Nachteile. Jeder muß selbsr wissen, was er machen will.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, mit 60 Jahren in der eigenen Firma in Pension gehen zu können. Schön wäre es, wenn nach mir jemand kommen würde, der den Betrieb weiterführt. Mein Sohn wird heuer sieben Jahre alt, und ich hoffe, daß er vielleicht den Betrieb einmal übernimmt, aber ich glaube nicht, daß ich das steuern kann.
Ihr Lebensmotto?
Man muß jeden Tag so leben, als ob es der letzte Tag wäre.