Zum Erfolg von Monika Jirsa
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, wenn ich in meinem Beruf zufrieden bin, meine Leute beschäftigen und gut ausbilden kann und meine Stammkunden immer wieder gerne zu uns kommen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich erfolgreich, weil ich mein Geschäft allein und ohne Hilfe aufbaute und auch leite. Ich erledige auch meine Buchhaltung, Einkauf und Personalausbildung selbst. Ich bin stolz darauf, daß ich das Geschäft seit 1972 erfolgreich betreibe. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Freude am Friseurberuf gab den Ausschlag, daß ich zum Erfolg kam. Es war schon immer mein Wunsch, Haarmode zu kreieren und Kunden individuell zu frisieren.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich bin ein positiv denkender Mensch und habe mich als Frau noch nie zurückgesetzt gefühlt. Ich habe Freude an meiner Tätigkeit und kann mich jederzeit durchsetzen, allerdings nicht mit Gewalt, sondern mit weiblichem Charme.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidung zur Selbständigkeit und Übernahme des Salons war eine gute Idee. Ich wollte immer schon beruflich unabhängig arbeiten und meine Entscheidung war, wie sich herausstellte, sehr erfolgreich, besonders da ich geschieden bin und allein bestimmen kann.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Selbstverständlich erfahre ich laufend in meinem Salon Anerkennung von meinen Kunden. Sie kommen gern und immer wieder zu mir, was auch auf die gemütliche und nette Atmosphäre und das schöne Ambiente meines Salons zurückzuführen ist.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem sehe ich bei den Lehrlingen. Sie kommen nicht mit der richtigen Liebe zum Beruf, um bei mir zu lernen. Ich finde oft, es ist ihnen egal, was sie lernen. Hauptsache ist der Lehrplatz. Derzeit habe ich allerdings zwei interessierte Lehrlinge, die mit Eifer bei der Sache sind. Im allgemeinen ist aber eine Verschlechterung in der Lehrlingssituation zu bemerken, ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß ausländische Lehrlinge lernwilliger sind als die einheimischen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als gute Friseurin sehr geschätzt, aber auch als Gesprächspartnerin, was in meinem Beruf sehr wichtig ist. Meine Mitarbeiter sehen mich weniger als Chefin, sondern als kollegiale Partnerin. Meine Friseure haben ihren eigenen Kundenstock, dürfen selbständig arbeiten und ich akzeptiere gern ihre Selbständigkeit.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich nehme nur Leute auf, die gern den Beruf ausüben und gern bei mir arbeiten. Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle in meinem Salon, allerdings müssen sie freundlich zu den Kunden und arbeitswillig sein. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mitarbeiter brauchen ein gutes Auftreten, müssen freundlich, gepflegt und gut ausgebildet sein. Sie müssen sich mit den Farbtönen gut auskennen und auf Kundenwünsche jederzeit eingehen können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Früher sind meine Kinder etwas zu kurz gekommen. Jetzt sind sie bereits außer Haus. Mein jetziges Privatleben kommt nicht zu kurz, es ist gut vereinbar mit meinen beruflichen Pflichten. Zudem bin ich seit August dieses Jahres in Pension und arbeite nur mehr sporadisch zu bestimmten Terminen und wenn ich im Salon gebraucht werde.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Eine Woche jährlich wende ich schon für Weiterbildung auf. Ich besuche immer noch von Lieferfirmen angesetzte Seminare und Kurse, bei denen neue Schnittechniken vorgestellt werden, oder Intensivkurse für die Langhaartechniken. Auch meine Mitarbeiter besuchen laufend Seminare und Kurse.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich betone bei meinen Lehrlingen immer wieder, daß sie für sich selbst lernen. Die Schule ist zwar sehr wichtig, aber als Friseure lernen die Leute natürlich im Geschäft wesentlich mehr, als die Schule zu bieten hat. Ich hatte schon Lehrlinge, die ich nach Abschluß der Lehre behalten habe, bis sie sich neu orientierten. Es gibt natürlich auch andere Fälle, bei denen sich herausstellt, daß der Friseurberuf doch nicht die richtige Wahl ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel habe ich erreicht mit meinem eigenen hübschen Salon, der gerne frequentiert wird. Nach meiner Pensionierung bin ich weiter sporadisch im Geschäft tätig. Solange ich Spaß daran habe, wird der Salon weiter bestehen. Meine Angestellten sind sehr verläßlich und arbeiten exakt.
Ihr Lebensmotto?
Denke positiv und lebe so, als wäre es der letzte Tag.