Zum Erfolg von Christian Benedikt
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist der glückliche Umstand, Phantasien nachgehen zu können, seine Ideen zu verwirklichen, sich ein Ziel zu setzen und dieses bestmöglich zu erreichen. Wenn man dafür auch Lob bekommt, ist das ein zusätzlicher Ansporn. Erfolg ist etwas, das sich Schritt für Schritt aufbaut und letztlich zu einem großen Erfolg wächst. In diesem Sinne ist Erfolg für mich auch kein statischer Zustand.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wenn ich meinen Ausgangspunkt betrachte, habe ich in den letzten 15 Jahren bereits viel erreicht. Inzwischen bin ich in diese wissenschaftliche Welt bereits eingebunden, mein Wissen ist gefragt, und ich werde dafür auch anerkannt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Stärken sind Flexibilität und die Bereitschaft zur Innovation, mit der ich neue Wege suche, die neue Horizonte und eine neue Sicht auf Dinge öffnen. Dazu ist es nötig, ein sehr breites Wissen, das weit über das historische hinausgeht, zu haben. Kenntnisse der Kunstgeschichte allein reichen nicht aus, man muß sich für alle Lebensbereiche interessieren. Das zeigt sich z.B. jetzt bei der Mozartausstellung, die in unseren Räume stattfinden wird. Dabei werden Musik, Naturwissenschaften, Geschichte, Philosophie und viele andere Themenkreise bis hin zum Freimaurertum zusammenspielen. Die Freude an meiner Tätigkeit ist ein sehr wichtiger Punkt: Ich konnte wirklich mein Hobby zum Beruf machen. Aber auch Disziplin und Konsequenz in der Umsetzung sind gefragt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich schätze an Mitarbeitern, wenn sie eigene Ideen entwickeln. Darin bestärke ich sie, um ihnen Erfolgserlebnisse zu vermitteln.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Graphische Sammlung der Albertina genießt Weltruf, sie ist es auch, die unsere Besucher anlockt. Dabei hat auch das Gebäude an sich viel zu bieten, was jedoch nach dem Ende der Monarchie durch die teilweise zweckentfremdete Nutzung und bauliche Maßnahmen negiert wurde.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf ist nur ein Aspekt, daneben spielt für mich der private Bereich mit Familie und Hobby bzw. Sport eine wichtige Rolle. Um im Beruf volle Leistung bringen zu können, muß ich auch die Freizeit voll auskosten. Ich betreibe den Radrennsport als Hobby, um Kraft zu tanken und als Disziplinübung, denn auch dabei geht es darum, ein Ziel konsequent zu erreichen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Sich eine breite Wissensbasis anzueignen, sehr früh eine eigene (wissenschaftliche) Persönlichkeit zu entwickeln und sein Profil zu formen, ist ebenso wichtig wie Reisen und Auslandsstudien, um über den Tellerrand zu sehen. Gerade in der Entwicklungsphase eines Menschen ist der persönlichkeitsbildende Bereich, der sich auch durch Reisen ergibt, ein sehr wesentlicher, auf den man später zurückgreifen kann. Hilfreich ist es, wenn man verschiedene Denkweisen - z.B. als Jurist und Historiker oder als Naturwissenschaftler und Theologe - erlernt, diese kombinieren kann und dabei auch noch die allgegenwärtigen wirtschaftlichen Aspekte von der Budgetierung bis zum Verhandlungsgeschick nicht aus den Augen verliert.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines meiner Ziele im Haus ist es, dem historischen Palais an sich wieder einen höheren Stellenwert zu geben. Dabei soll dem Besucher sowohl das Ambiente der Prunkräume als auch ein modernes Ausstellungswesen, das alle Facetten der Künstler zeigt, geboten werden. Mein Ziel mit 17 war es, Restaurator zu werden, dazu fehlte mir jedoch das handwerkliche Geschick. Mein Interesse dabei galt dem Künstler und dem Verständnis für seine Intention. Das Ziel, der Person eines Künstlers über sein Werk nahe zu kommen, habe ich dennoch erreicht. Dabei half mir die frühzeitige Spezialisierung auf historische Architektur. Weitere Ziele ergeben sich aus meiner Tätigkeit in Form von Projekten, Publikationen, Lehraufträgen, etc. Sollte ich je die Albertina verlassen, dann nicht, um in ein anderes Museum zu wechseln, sondern um in der Managementberatung im Bereich Ablaufoptimierungen (Logistik, Personal, Produkten) tätig zu werden. Die Koordination von vielen verschiedenen Dingen und dem Einsatz der Mitarbeitern ist etwas, das man bei den Ausstellungsvorbereitungen lernt.