Zum Erfolg von Michael Weber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Scheinbar unverwirklichbare Projekte erfolgreich durchzuführen und Zweifler damit zu verblüffen bedeutet für mich Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Als größten persönlichen Erfolg sehe ich die Tatsache, daß es uns in so kurzer Zeit gelungen ist, ein Unternehmen in einer so schwierigen Branche erfolgreich zu etablieren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war, daß wir den anderen kleinen österreichischen Providern immer einen Schritt voraus waren. Wir gehörten zu den ersten, die Unix-Produkte und Mail-to-Fax Gateways angeboten haben und nahmen auch im Bereich Server-Housing eine Vorreiterrolle ein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Grundsätzlich positiv, wobei ich aber im Vorfeld sehr genau abwäge, ob es sinnvoll ist, mich dieser Herausforderung zu stellen. Dieser analytischen Phase folgen Gespräche, Berechnungen und Zielsetzungen, danach folgt die Umsetzung.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Die Person betreffend ist es eindeutig das Original, denn man muß authentisch bleiben. Die Sache betreffend ist beides wichtig. Man muß das Rad nicht neu erfinden, aber es ist wichtig, Entwicklungen und Trends früh genug zu erkennen und dementsprechend schnell zu agieren. Wenn das gelingt, hat man einen wichtigen Wettbewerbsvorsprung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war während der ersten drei Jahre mein Partner, mit dem ich den Weg in diese Branche eingeschlagen habe.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In meiner Branche geht es meistens um kleine Beträge - monatliche Gebühren für Web-Pakete. In Summe jedoch sind es große Beträge, und als kleines Unternehmen leidet man unter der schlechten Zahlungsmoral.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine große Rolle, speziell im Verkauf, aber auch in der Technik. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind in meiner Branche sehr wichtig, denn wir bewegen uns in einer kurzlebigen Branche, in der man sich auch ständig weiterbilden muß, um am Ball zu bleiben. Wie motivieren sie Ihre Mitarbeiter? Mit der Übertragung von Kompetenzen, mit guter Bezahlung und mit hohen Provisionen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind von Beginn an im Internetproviderbereich mit dabei, und deshalb konnten wir auch überleben. Es ist sehr schwierig in unserer Branche, in der ein Kommen und Gehen herrscht. Für den Kunden ist es jedoch wichtig, einen stabilen und sicheren Partner zu bieten. Aufgrund der schlanken Struktur im Unternehmen können wir sehr flexibel, prompt und schnell auf die Wünsche unserer Kunden reagieren. Wir sind selbst dann für den Kunden da, wenn es mitten in der Nacht ein Problem gibt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Selbständigkeit und Privatleben lassen sich nur schwer vereinbaren. Ein Vorteil in meiner Branche ist aber, daß man über Internet und Mobiltelefon auch viel von zu Hause aus erledigen kann. Dadurch lassen sich die beiden Bereiche zwar grundsätzlich vereinbaren, die Zeit für Privat- und Familienleben ist aber dennoch rar.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Schulungen und Seminare momentan leider wenig, ich habe aber bereits erwähnt, daß man sich in meiner Branche laufend fortbilden muß. Ich lese regelmäßig Fachzeitschriften und informiere mich über das Internet.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Zur Zeit würde ich niemanden raten, selbständig in meine Branche einzusteigen, denn man hat kaum eine Chance zu bestehen. Mein Rat lautet, zu sparen, sich Kapital zu schaffen und erst dann sinnvoll und richtig in ein eigenes Unternehmen zu investieren. Zuvor unbedingt noch analysieren und recherchieren, welche Chancen man in der Branche hat. Beim Schritt in die Selbständigkeit ist es wichtig, daß die Tätigkeit Spaß und Freude macht, denn man muß mehr leisten als ein Angestellter, und ohne die Bereitschaft dazu wird es nicht funktionieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, die nächsten 20 Jahre erfolgreich in der Branche zu bestehen und danach ein funktionierendes Unternehmen zu verkaufen oder zu vermieten, um in Frühpension gehen zu können. Dies setzt allerdings die Bereitschaft voraus, in den nächsten 20 Jahren auch ein Doppeltes an Leistung und Einsatz zu erbringen.