Zum Erfolg von Gerhard Jeidler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönlich, meine Vorstellungen und Ideen so an Menschen weiterzugeben, daß diese davon überzeugt sind.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, weil ich nach einer sehr intensiven Ausbildung mein Wissen in die Praxis umsetzen kann - und das überwiegend mit guten Ergebnissen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Das soziale Umfeld, in dem ich mich bewege, und meine Erziehung sind die Basis meines Erfolges. Meine großen Stärken sind Offenheit und eine gewisse Euphorie, die in Kombination das Erfolgsrezept vieler Führungskräfte im Vertrieb darstellen. Neben dem fachlichen Background zeichne ich mich auch dadurch aus, daß ich Menschen grundsätzlich mag und aktiv zuhören kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Spontan male ich mir in Gedanken ein Bild von einer Situation und lasse es wachsen. Um Herausforderungen bewältigen zu können, nimmt im Sinne des Life-Balance-Prinzips Entspannung einen besonderen Wert ein. Ich tanke Energie aus dem familiären und dem musischen Bereich und beginne den Tag mit 20-minütiger Gymnastik. Tägliche, körperliche Bewegung hält fit, um ausreichend Energie für den Bürotag zu haben, und um Menschen situationsgemäß, zielorientiert und respektvoll zu begegnen. Rückschlägen - nimmt man sie an - wohnt eine heilende Kraft inne.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Auch wenn ich kein Musterschüler war, empfand ich mich bereits als Schüler erfolgreich, besonders bestätigend war mir jahrelang mein Gitarrenspiel. Ich konzentrierte mich stets auf den nächsten, besseren Schritt und war so erfolgreich - nicht weil ich es unbedingt sein wollte. Erfolg war das Ergebnis vieler kleiner Schritte. In welcher Situation haben Sie sich erfolgreich entschieden? Nachdem ich die Allianz verlassen hatte, gab es die Überlegung, mich selbständig zu machen; ich wechselte dann aber als Manager zur Anker Versicherung, und diese Entscheidung hat sich als absolut richtig erwiesen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Als Schauspieler mit Maske kann man ein Stück lang durchhalten, nicht aber ein ganzes Leben. Insofern ist Authentizität wichtig, auch wenn sie erforderlich macht, zu seinen Schwächen zu stehen und mitunter darauf aufmerksam gemacht zu werden. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab einige Personen, darunter auch ältere Kollegen und Mitarbeiter, die mir mit ihrer Einstellung ein Vorbild waren. Beachtenswert fand ich Menschen, die aus eigener Kraft ihren Erfolgsweg schafften. Menschen mit hohem Durchsetzungsvermögen, ohne Standesdünkel, inspirierten mich immer.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn ich Bilanz ziehe, dann kann ich mich glücklich schätzen, auch wenn ich nicht ausschließlich auf die Butterseite des Lebens fiel. Ich bin dankbar und begann, Dankbarkeit für alles, was mir widerfährt, immer intensiver in meine tägliche Meditation und mein Gebet einfließen zu lassen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Unsere Branche wird permanent unterschätzt, einerseits weil es nach wie vor viele schwarze Schafe gibt, andererseits weil unser Image trotz vieler guter Leute nach wie vor nicht das beste ist. Daran muß jedoch die gesamte Branche arbeiten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Bekanntlich haben wir in der Selbsteinschätzung Punkte, die wir nicht an uns sehen, die berühmten blinden Flecken. Im Seminarbereich erhalte ich Feedback, das sich immer wieder ändert. Die Einschätzung anderer beruht auch darauf, in welcher Funktion und Rolle man wahrgenommen wird. Ich denke, daß mich meine Mitarbeiter als einen Mitgestalter sehen, mit dem man - auch wenn er seine Linie durchzieht - über alles reden kann. Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Mitarbeiter spielen eine zentrale Rolle. Versicherungsbedarf wird nicht durch visuelle Stilmittel geweckt, sondern ist ein Leistungsprodukt, auf das per Vertrauensbasis aufmerksam gemacht wird. Das Leistungsversprechen impliziert einen verantwortungsbewußten Versicherungsmitarbeiter, der die Motive der Menschen kennt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Unser Rekrutierungsverfahren beruht auf dem strukturierten Interview; wir wollen damit gute Mitarbeiter an uns binden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation bedeutet, sich selbst zu bewegen und nicht bewegt zu werden. Somit ist es die Aufgabe einer Führungspersönlichkeit, die Voraussetzungen zu schaffen, damit sich ein Mitarbeiter möglichst frei bewegen kann. Dies ist sowohl ein theoretischer als auch praxisbezogener Ansatz. Wirklich erfolgreiche Menschen agieren von sich aus; ich kann sie nur durch Vorgaben unterstützen, um eine Breitbandwirkung zu erzielen. Die Erfahrung zeigt auch, daß sich diese Menschen selbst Ziele gesetzt haben, daher liegt es an mir, sie in der Erreichung zu fördern und die besten Voraussetzungen dafür zu schaffen. Dazu zählt, wie in unserem Konzern üblich, die Zielvereinbarung nach MbO (Management by Objectives). Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere wesentlichste Stärke liegt in der Akquisition und Betreuung des Privatkunden- sowie Klein- und Mittelunternehmergeschäftes. Wir haben uns hier ein gediegenes, verläßliches Image aufgebaut und bieten innovative Produkte im Vorsorgebereich an. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind am Versicherungsmarkt noch in der Situation, daß wir uns Mitbewerber nennen dürfen. Im Industrieversicherungsbereich ist dies allerdings anders, denn der Anbietermarkt ist dort sehr eng. Im Bereich der Breitengeschäftsversicherer gibt es noch Platz für alle. Trotz des erkennbaren Konzentrationsprozesses bei den Anbietern oder unvorhergesehener Ereignisse (z.B. der Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001) ist der Finanzdienstleistungsmarkt ein Wachstumsmarkt, speziell im Bereich der privaten Vorsorge im Zusammenhang mit veranlagungsorientierten Lebensversicherungen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann diese Bereiche nicht trennen. Es gibt auch kein Patentrezept dafür. Wesentlich ist, daß der Lebenspartner das berufliche Engagement voll akzeptiert. Mein zeitintensiver Job bedarf immer einer Abstimmung mit der Familie. Ich bin nun seit 28 Jahren verheiratet, und es funktioniert ausgezeichnet. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich betrachte Fortbildung als regelmäßigen Prozeß. Ich lese viel Fachliteratur und nutze darüber hinaus eine Reihe von Fortbildungsmöglichkeiten, auch wenn solche Aktivitäten manchmal zu zeitlichen Problemen führen. Ich halte es für notwendig, daß sich Managementmitglieder permanenter Fortbildung unterziehen, die letztendlich dem Unternehmen zugute kommt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man im Vertrieb Karriere machen möchte, bedarf es zweier Faktoren: einerseits muß man, wie bereits erwähnt, Menschen mögen, und andererseits braucht man Verständnis für Zahlen und EDV, ohne die eine Tätigkeit im Vertrieb heute undenkbar ist. Trotz des noch nicht immer positiven Image unserer Branche kann man in diesem Bereich sehr viel bewegen. Erfolg hängt davon ab, was man aus seinem Job macht. Es gibt meiner Ansicht nach kaum eine andere Branche, die so vielfältig und interessant ist wie die Versicherungswirtschaft - denn jeder Mensch, jede Unternehmung und jedes Objekt ist Risiken ausgesetzt, die man mehr oder weniger über eine Versicherung abdecken kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir werden als Helvetia Versicherungen AG weiterhin in die Qualifikation unserer Verkäufer und ihre technische Ausstattung (EDV) investieren, die Servicequalität für unsere Vertriebspartner optimieren und damit die Schnelligkeit und individuelle Betreuung des Vertriebes zum Vorteil unserer Kunden fördern.
Ihr Lebensmotto?
Lebe bewußt im Hier und Jetzt.