Zum Erfolg von Barbara Löschenbrand
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Vorhaben, die gelingen, verbunden mit kaufmännischer Leistung und damit Unabhängigkeit: das ist Erfolg für mich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil das Geschäft gut läuft, wobei mir die richtige Führung der Mitarbeiter nicht immer ganz leicht fällt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Eine wichtige Rolle beim meinem Erfolg spielt mein Mann - wir sind ein gutes Team.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, bedächtig und überlegt an eine Sache heranzugehen, wobei ich Hilfe im Gebet suche.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Anfangs, wahrscheinlich auch aufgrund meiner Jugend, mußte ich etliche negative Erfahrungen machen. Die bösen Bemerkungen meiner Konkurrenten spornten mich aber an, es besser zu machen. Im Betrieb selbst war vieles aufzuholen, ich mußte Lehrgeld bezahlen, und es war eine harte Zeit für mich.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die intensive Arbeit im Betrieb und die Anfangsjahre in der Betreuung meiner Kinder ließen mich den Zeitpunkt versäumen, sodaß ich dies heute nicht mehr konkret sagen kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Heirat mit meinem Mann und die Annahme Jesus Christus als meinen Herrn und Gott waren die erfolgreichsten und besten Entscheidungen meines Lebens.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Von den Besten zu lernen ist keine Schande. Durch das Beispiel werden die Augen geöffnet, daher meine ich, daß es eine Mischung aus beiden Faktoren ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Großvater, der seine ganze Hoffnung auf mich setzte, aber leider viel zu früh verstorben ist, prägte mich sehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das Lob der Stammkunden und des Freundeskreises freut mich immer wieder.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Durch die schwierigen Arbeitszeiten im Bäckerberuf ist es schwierig, entsprechenden Nachwuchs zu bekommen. Die Freizeit hat heutzutage einen sehr hohen Stellenwert und da ist Samstag- oder Nachtarbeit unattraktiv. Die Konkurrenz des Lebensmittelhandels macht der Bäckerzunft außerdem zu schaffen. In den Supermärkten wird niedrige Qualität des Produktes durch Frische wettgemacht.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Firma genießt einen sehr guten Ruf, und ich erfahre die Akzeptanz der Gesellschaft.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Mann und zwei meiner Söhne arbeiten im Betrieb mit. Die gesamte Mannschaft ist von größter Wichtigkeit.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ein Neuzugang muß unbedingt ins Team passen sowie Fachkönnen und Loyalität beweisen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die positive Vorbildwirkung und Lob, das man ausspricht, spornen jeden Mitarbeiter an. Ich vermittle meinen Mitarbeitern, welch wichtige Aufgabe sie im Betrieb inne haben.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Qualität zu liefern, um den Menschen einen duftigen und genußvollen Start in den Tag zu überbringen, sehe ich als große Verantwortung. Sonderwünsche können von uns spontan erfüllt werden. Wir liefern außerdem verläßlich an Privatkunden, Wirte, Vereine und Wiederverkäufer auch außerhalb der GeschäftszeitenWie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich sehe meine Mitbewerber als Kollegen und komme mit allen gut aus. Ich finde es nicht sinnvoll, gegeneinander zu kämpfen, wir helfen einander sogar gegenseitig aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann die beiden Bereiche gut vereinbaren, wobei sich Beruf und Privatleben vermischt haben, aber ich war immer für meine Kinder da.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich achte darauf, daß ich regelmäßig einschlägige Kurse und Workshops, zum Beispiel in den Bereichen Marketing und Mitarbeiterführung besuche, um nicht stehenzubleiben und um Elan zu tanken. Natürlich lese ich auch Fachliteratur.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein starker Glaube und eine gute Beziehung zu Gott Vater und seinen Sohn Jesus Christus sind meiner Meinung nach die Basis und der Halt für ein glückliches und erfolgreiches Leben. Damit gelingt es einem auch, die eigenen Talente zu erkennen und den inneren Frieden zu finden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein großes privates Ziel hat sich vor kurzem erfüllt - wir konnten in unser Traumhaus einziehen. Das möchte ich jetzt einmal genießen, nach der Betriebsübergabe, so Gott will, möchte ich gerne ehrenamtlich in einem Hospiz arbeiten um Menschen auf ihren letzten Weg zu begleiten. Für den Betrieb wünsche ich mir, daß ich ihn bis zur Übergabe an meinen Sohn Johannes erfolgreich und zeitgemäß weiterführe.
Ihr Lebensmotto?
Ehrlich währt am längsten.