Zum Erfolg von Tamara Tauber-Pappitsch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, das zu erreichen, was ich mir gewünscht und vorgenommen habe. Wenn ich in meinem Beruf glücklich bin, mich entfalten und mir dabei selbst treu bleiben kann, fühle ich mich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner Definition sehe ich mich als durchaus erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Schon als Kind wußte ich meinen Weg - meine Eltern wollten mich in die Hauptschule schicken, ich wollte aber aufs Gymnasium und später studieren. Das konnte ich auch durchsetzen. Bis zu meinem 18. Lebensjahr war ich von der Persönlichkeit her eher schüchtern und zurückhaltend, heute bin ich ein entscheidungsfreudiger Mensch, verfüge über ein gesundes Selbstbewußtsein und die notwendige Portion Ehrgeiz.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Während meiner Zeit bei Bombardier hatte mein Chef einen Unfall, war für einige Monate außer Gefecht, und plötzlich mußte ich wichtige Entscheidungen treffen. Dies war jedoch keine Belastung für mich, und ich hatte auch keine Angst davor. Offenbar habe ich diese Situation gut gemeistert, denn nach der Rückkehr meines Chefs wurde ich zur stellvertretenden Controllingleiterin ernannt. Ab diesem Zeitpunkt fühlte ich mich auch als erfolgreich. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Wer imitiert, muß seine Persönlichkeit verleugnen - und das kann langfristig nicht zum Erfolg führen. Ich achte sehr auf Authentizität und bleibe mir selbst treu. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Für mich bedeutet Controlling Steuerung, vorausschauend denken, analysieren, mögliche Probleme aufzeigen und Informationen für Entscheidungen vorbereiten. Das wird leider in vielen Unternehmen nicht so gelebt - dort ist der Controller ein besserer „Zahlen-Schani“, der irgendwelche Reports aktualisiert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ein Controller und Finanzmanager darf kein Einzelkämpfer sein, Erfolge werden nur gemeinsam im Team erzielt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Nutricia ist Europas führender Spezialist für klinische und vorbeugende Trink- und Sondernahrung. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der holländischen Royal Numico NV und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ernährungssituation von pflegebedürftigen und chronisch kranken Menschen durch seine Produkte, Programme und sein Know-how zu verbessern. Dabei stehen Produkt- und Patientensicherheit immer an erster Stelle. Zu unseren Kunden zählen vor allem Apotheken, Pharmagroßhändler, Krankenhäuser und Private. Nutricia forscht in Kooperation mit führenden internationalen Einrichtungen in eigenen Entwicklungslabors und Produktionsstätten kontinuierlich nach innovativen Ernährungskonzepten zum Nutzen der Patienten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das erste halbe Jahr bei Nutricia war natürlich recht stressig, und während dieser Zeit stand die Arbeit sicherlich im Vordergrund. Mittlerweile habe ich aber wieder eine recht gute Work-Life-Balance gefunden. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Regelmäßige Weiterbildung ist ein wichtiges Thema für mich, zuletzt absolvierte ich den Controller-Lehrgang am renommierten Österreichischen Controller-Institut. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? An sich arbeiten, seine Persönlichkeit entwickeln und alte Muster aus der Kindheit, die sich vielleicht negativ auswirken, Schritt für Schritt ablegen. In der Zusammenarbeit mit Menschen sollte man sich selbst nicht zu sehr in den Vordergrund stellen, sondern vor allem an das Team und an die Sache denken. Sonst rate ich zu Weiterbildung und zum Mut, Entscheidungen zu treffen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich strebe immer nach mehr und stehe neuen Herausforderungen sehr offen gegenüber. Dabei ist vieles vorstellbar, auch eine geschäftsführende Position.
Ihr Lebensmotto?
Arbeiten, um zu leben - und nicht leben, um zu arbeiten.