* Mag. Syoum Ghebrehaimanot
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Profil
Zur Person
Service
Ghebrehaimanot
Zur Karriere
Zur Karriere von Syoum Ghebrehaimanot
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Grund- und Mittelschule sowie drei Jahre lang das Gymnasium in meiner afrikanischen Heimat Eritrea und war danach zwei Jahre Schüler in der Gemeindeentwicklungsausbildungsstätte Awasa in Äthiopien. Ich besuchte ein dreimonatiges Seminar über Agrargenossenschaftswesen in der ehemaligen DDR, konnte aber im November 1978 aus der DDR nach Wien flüchten. Dank eines Stipendiums der Evangelischen Frauenarbeit/Brot für Hungernde und der Evangelischen Studentengemeinde in Wien konnte ich als gesetzlich anerkannter Flüchtling meine Ausbildung in die eigenen Hände nehmen. Ich belegte drei Semester lang einen Vorstudienlehrgang an der Universität Wien und studierte zuerst vier Semester Medizin, einige Semester an der Universität für Bodenkultur und schließlich von 1992 bis 1996 Politikwissenschaft an der Universität Wien. Im Jänner 1989 wurde mir die österreichische Staatsbürgerschaft zuerkannt, und so wurde ich 1992 in den Grundwehrdienst beim österreichischen Bundesheer eingezogen. Berufliche Erfahrung erwarb ich von 1974 bis 1978 als Mitarbeiter des Gemeinwesens in Äthiopien. Seit 1985 bin ich aktives Mitglied und Mitarbeiter der Eritrean People's Liberation Front (EPLF) und der Nachfolgeorganisation Eritrean People for Democracy and Justice (EPDJ). Von 1987 bis 1996 arbeitete ich bei der Evangelischen Studentengemeinde in Wien mit. Ich nahm 1989 an der Generalversammlung der Europäischen Demokratischen Jugend in Athen sowie 1991 an der Generalversammlung des Christlichen Studentenweltbundes in Paris teil. Am 21. Juni wurde ich mit Bescheid des Außenministers des Staates Eritrea zum Honorarkonsul in Österreich für den Amtsbereich Wien ernannt.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Syoum Ghebrehaimanot
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meine vordringlichsten Anliegen sind die Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen und des kulturellen Austausches zwischen Österreich und Eritrea sowie der Ausbau im Bereich des Tourismus.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich durchaus als erfolgreich, und ich werde meinen Weg so gut ich kann gestalten und niemals aufgeben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In Wien ist mir ein zweites Leben geschenkt worden. Mein Mut hat mich nie verlassen, ebenso war ich stets meinem inneren Glauben treu. Ich lebe derzeit in zwei Welten - einerseits bin ich Akademiker und politisch in der Diplomatie engagiert, und andererseits arbeite ich bei der Post als einfacher Arbeiter. Doch ich schöpfe Kraft aus dem inneren Dialog und dem Vergleich der politischen und wirtschaftlichen Situationen in meiner Heimat und in Österreich. Ich engagiere mich von Herzen gerne für Eritrea. Es ist eine Freude, zum Beispiel Diplomanden, die sich mit Aspekten des Lebens der Menschen aus Eritrea auseinandersetzen, zu Diskussionen einzuladen und entsprechende Veranstaltungen zu organisieren. Verbesserungen für die nächste Generation in Eritrea zu erwirken, ist mir ein großes Anliegen. Nach 30 Jahren Krieg ist Eritrea nun in einem Friedenszustand. Die zahlreichen Opfer kann man nicht einfach vergessen, so wie Österreichern die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung ständig bewußt gemacht werden müssen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Nelson Mandela ist für uns Afrikaner ein großes Idol, und ich empfinde größten Respekt für ihn. Wir dürfen uns nicht unserem Schicksal ergeben, ohne die Stimme zu erheben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Daß ich studieren durfte, ist eine große Anerkennung für mich. Gerade besuchte ich als Honorarkonsul ein Festival einer Vereinigung von 7.000 Menschen aus Eritrea in Frankfurt. Es war für mich eine Auszeichnung, in diesem Amt daran teilzunehmen. Ich wurde von einem Institut für Friedensforschung auf eine Reise nach Äthiopien zu einem dreiwöchigen Seminar gesandt, und das gab mir Auftrieb, mich für meine Anliegen einzusetzen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Manchmal werde ich mit Ghandi verglichen, weil mir so viel am Frieden liegt. Die Konfrontation mit der Realität machte mich hartnäckig, aber auch bescheiden und demütig.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau versteht die Leidenschaft, mit der ich mich für die Anliegen meines Volkes einsetze. Sie kann finanzielle Abstriche zugunsten dieses Anliegens mittragen.
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