Zum Erfolg von Maximilian Erker
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, wenn ich jemand anderen als Trainer zu guten Leistungen bringe, so daß er ebenfalls Erfolg hat. Es ist auch Erfolg, wenn ich einen Bewerb so organisiere, daß er reibungslos und klaglos abläuft. Ich habe auch keine Zeit, um den Erfolg richtig auskosten zu können. Zu einer geglückten Veranstaltung gehört auch, daß meine Helfer zufrieden sind, was bei zeitweise 70 Personen leider nicht immer leicht zu bewerkstelligen ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich durchaus als sehr erfolgreich. In dem Rahmen in dem ich mich bewege, muß ich geradezu erfolgreich gewesen sein, weil ich das alles aus dem Nichts geschaffen habe. Auch wenn sich meine Auffassung des Erfolgsbegriffes nicht ganz auf mich selbst anwenden läßt, so würde ich heute sagen, daß es ein Erfolg war, mit 16 Jahren eine eigene Fußballmannschaft zu leiten. Ich habe eigentlich das meiste, was ich versucht habe, auch geschafft. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein Wille, es zu schaffen. Wenn der Wille vorhanden ist, kann man Berge versetzen. Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Meiner Meinung nach kann nur Originalität zum Erfolg führen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Abgesehen von meinen Eltern, waren es teilweise die Trainer, teilweise meine Mitarbeiter, die meinen Lebensweg geprägt haben. Es war vor allem die Menschlichkeit meiner Trainer, aus der ich sozialen Nutzen ziehen konnte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Anerkennung die ich erfahre, wenn mich zum Beispiel zwei strahlende Kinderaugen nach einem geglückten Bewerb anlächeln oder ein Liebespärchen gemeinsam durchs Ziel läuft, ist die schönste die es für mich gibt. Schulterklopfen und Händeschütteln und Ehrungen gibt es natürlich ständig.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde vielfach als Fanatiker betrachtet, der für den Sport sogar über Leichen geht. Als aktiver Fünfkämpfer wurde ich auch als stur bezeichnet - dafür kann man sich normalerweise 100-prozentig auf mich verlassen. Und wäre ich nicht stur? Wie sollte ich dann alles schaffen, was ich tun will.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich habe fast nur freie Mitarbeiter, obwohl ich die eine oder andere Funktion erforderlichenfalls bezahle.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
1984 wurden mir aus dienstlichen Gründen die Ausübung von Dienstsport und alle diesbezüglichen Aktivitäten während des Dienstes untersagt. Meine Frau und mein Sohn sind ebenfalls beide sportbegeistert und sehr verständnisvoll. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Die berufliche Fortbildung beschränkt sich auf das Notwendige, obwohl ich sehr gern arbeite, doch ich habe viele verschiedene Aufgaben und Interessen, die ich alle unter einen Hut bringen muß. Ständige Weiterbildung ist natürlich unerläßlich.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es wäre nötig, wieder menschlicher und weniger erfolgsorientiert zu denken. Mein Rat an die Jungen könnte sein, sich mit etwas weniger zufriedenzugeben - nur: wer finanziert dann ihre teuren Wohnungen?
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Sportverein in der Form erhalten, in der er jetzt ist. Ferner möchte ich mein Sportstadion ausbauen und fertig stellen. Ich würde auch gerne Weltklasseathleten ins Haus holen. Privat wünsche ich mir, daß meine Familie gesund bleibt.
Ihr Lebensmotto?
Ich gehöre zwar nicht zu den Lächlern, bin aber immer optimistisch, zuversichtlich und positiv eingestellt und verkrafte Rückschläge eher leicht.