Zum Erfolg von Dasen Karmelic
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg definiere ich als ein Gefühl der Zufriedenheit - mit dem Job und dem Leben alles in allem.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich zufrieden bin, sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das erste Jahr in Österreich erlebte ich wegen materieller Knappheit als schwierig. Ich verließ meine Heimat aufgrund der Kriegswirren mit geringen finanziellen Mitteln. Mehrmals überlegte ich, zurückzukehren, erwog auch, nach Australien zu ziehen, wo Verwandte von mir leben. Mir wurde jedoch bewußt, daß eine Rückkehr wegen des Krieges unmöglich ist und daß ich Selbstverantwortung tragen will. Es war wichtig, mein Ziel nie aus den Augen zu lassen und mich stets auf den nächsten Schritt in die Zielrichtung zu konzentrieren. In jeder Position fragte ich mich folglich, welcher der nächste Schritt sein könnte, ohne streng zu planen. Selbstreflexion wurde mir sehr wichtig. Ich erwarb Stück um Stück zusätzliches Wissen und neue Erfahrungen und bereicherte meine Grundausbildung um viele Facetten. Vor einem Jahr wurde der Wunsch wach, Neues anzuvisieren. Ich inskribierte an der ersten Wiener Privatuniversität, die mit einer texanischen Universität kooperiert, um einen Lehrgang zum Master of Business Administration zu belegen, und bin nun mitten in dieser spannenden Zusatzausbildung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Durch meinen nicht so einfachen Start in Österreich lernte ich wertzuschätzen, worüber ich verfüge, was ich aus mir und dem Leben machte. Ich bin offen, mag den step-by-step Rhythmus, lerne ständig dazu und entwickle mich in den Projekten, die ich unternehme, gerne weiter. Mir ist wichtig, mein Leben weitgehend nach meinem Ermessen zu gestalten und es nicht gestalten zu lassen. Es gehört dazu, Rückschläge hinzunehmen und etwas Konstruktives daraus zu machen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Man braucht im Leben immer wieder Unterstützung und Anerkennung. Nennenswert prägte mich niemand, ein bewußtes Vorbild hatte ich nie. Beide Elternteile waren berufstätig, was mir Freiheitsgrade brachte. Mein Elternhaus bezeichne ich als weltoffen. Diese familiären Umstände haben mich gewiß beeinflußt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Auch wenn andere in einem Bereich besser beurteilt werden als ich, vergleiche ich mich nicht unmittelbar mit anderen. Ich besinne mich darauf, meinen Weg zu gehen, der so, wie er sich gestaltet, der richtige für mich ist. Ich kenne mich gut, und das zählt. Leider wird man im Verkauf oft nach oberflächlichen Maßstäben eingeschätzt, nach den Schablonen extrovertiert versus introvertiert. Versteht jemand, sich gut ins Licht zu setzen, erhält er rasch das Etikett extrovertiert, was als gut befunden wird. Das Etikett introvertiert wird abwertender ausgelegt. Es ist wichtig, solche Zuschreibungen zu hinterfragen und zur Sprache zu bringen, will man nicht in eine Schablone eingeordnet werden, in der man sich nicht wohlfühlt. Authentizität ist schließlich das Allerwichtigste.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Alle Entscheidungen machen Sinn, den man oft erst im Rückblick erkennt. In Österreich Fuß zu fassen, war jedenfalls eine markante, vom Erfolg getragene Entscheidung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die größten Stärken sind unsere jahrelange Erfahrung in den Ländern Ost- und Südeuropas, sowie eine sehr breite Produktpalette für verschiedene Anwendungen wie z.B. kommunale Gas- und Wasserversorgung, Industrieanlagen, Chemieindustrie, Haustechnik usw.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf erfordert starke Reisetätigkeit. Da auch meine Partnerin ihren Karriereweg geht, hat sie Verständnis für mein zeitintensives Engagement.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im nächsten Jahr bin ich Master of Business Administration. Eine Position in einem Unternehmen, wo ich Tausende Menschen zu führen habe, strebe ich nicht an, auch wenn ich mir eine adäquate Management- bzw. Führungsposition wünsche.
Ihr Lebensmotto?
Follow your conscious!