Zum Erfolg von Britta Wilhelm
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich durch die Straßen Wiens fahre und sehe, daß drei von zehn Plakaten von uns fotografiert wurden, erfüllt mich dies mit Stolz und Freude. Für mich ist Erfolg auch die Freiheit, das zu tun, was ich möchte. Dies schaffte ich, indem ich jeden Tag in der Früh Freude auf den kommenden Tag verspüre. Sehr wichtig ist für mich jedoch auch, das Richtige für meine Kunden zu tun und während den Projekten ständig richtige Entscheidungen zu treffen. Selbstverständlich es für mich die äußere Anerkennung für meine Tätigkeiten wichtig, da ich mich dadurch mit meinem Unternehmen am Markt bestätigt sehe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da Fotografen und Agenturen von sich aus bei meinem Unternehmen vorstellig werden, kann ich mit großer Freude über eine positive Selbstsicht sprechen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Sehr wichtig ist es in meinem Beruf, ein Organisationstalent zu sein, sich Dinge, die man benötigt, mit selbständigem Engagement zu organisieren, sehr flexibel zu sein und sich gern mit Menschen zu umgeben. Ich lernte auch mit Zahlen umzugehen und dadurch Veranstaltungsbudgets erstellen zu können. Außerdem muß man ständig die Augen offenhalten, um Neues zu erkennen und dadurch auch Sparmaßnahmen treffen zu können. Wesentlich war, nicht den klassischen Weg des selbständigen Agenten einzuschlagen, sondern die Marktlücke Fotoproduktion als mein Unternehmensgegenstand auszuwählen. Ich wollte außerdem gute graphische Qualität produzieren.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein, ich spüre keine diesbezüglichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Natürlich erlebe ich als Mutter eine Doppelbelastung. Wenn ich jedoch Familie und Beruf nicht vereinbaren könnte, wäre ich mit meinem Unternehmen fehl am Platze. Ich bin froh, eine Frau zu sein, da ich dadurch auch beweisen kann, daß ich Beruf und Familie verbinden kann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit dem Schritt in die Selbständigkeit steigerte sich sicher meine erfolgreiche Selbstsicht. Ich fühlte mich jedoch auch zuvor schon erfolgreich, da ich in vielen Unternehmen ein positives Feedback für meine Arbeit erhalten hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, mich selbständig zu machen, war gepaart mit abwehrenden Haltungen von Branchenkollegen, die nicht glauben konnten, daß man sich mit einer Fotoproduktion am Markt etablieren könne. Da alle Agenturen genau diese Position in ihren Unternehmen einsparen, war natürlich sehr großer Mut erforderlich. Da mir jedoch mein Gatte anfänglich unter die Arme griff und mich in jeder Beziehung unterstützte, wagte ich den Schritt ins Ungewisse.
Gibt es jemanden der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Im Unternehmen GGK hatte ich das große Glück, mit den Meistern der Branche wie Luigi Schober, Christian Zapek und Patrick Scherhold zusammenzuarbeiten, und betreute durch das Vertrauen, das man mir entgegenbrachte, auch sehr große Kunden. Man überließ mir große Verantwortung. Am allerwichtigsten war sicher Christian Zapek: von ihm lernte ich fast alles, was ich heute weiß und wodurch ich heute in der Lage bin, mein Unternehmen zu führen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Kriterien für Mitarbeiter sind die Bereitschaft, schnell zu reagieren und mit Menschen arbeiten zu wollen. Eine Kenntnis der Fotografie ist gut, jedoch nicht unbedingt erforderlich. Wichtig sind mir höchste Flexibilität, Verantwortungsgefühl und Einsatzwille.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiterinnen sind von sich aus motiviert und benötigen daher keine diesbezüglichen Aktivitäten. Wir sind Freundinnen und haben gemeinsame Ziele, daher muß ich auch nicht als Chefin auftreten. Außerdem haben wir großen Spaß an unserem Beruf und arbeiten sehr gerne, und es erfreut uns immer, wieder schöne Projekte gemeinsam zu einem Abschluß zu bringen.