Zum Erfolg von Irene Neubauer
Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war, daß ich in meinen Tätigkeiten etwas bewirkt habe, etwas verändern konnte. Ich habe mich nie mit etwas zufrieden gegeben, ich brauche die Herausforderung, ohne dieser kann ich nicht sein. Ich brauche immer eine Aufgabe, erarbeite Konzepte und verfolge diese. Den Erfolg meines Lokales sehe ich darin, daß ich Altwiener Atmosphäre mit dem dazugehörigen Essen biete, daß ich selbst koche. Für mich gibt es kein Problem, das ich nicht lösen kann, bin offen für alle Dinge und gehe auf Menschen offen zu. Ich versuche meine ehrliche Einstellung jedem zu präsentieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich heute als erfolgreich, weil ich bisher viel erreichen und bewegen konnte und noch sehr viel vorhabe.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wir leiden unter den extrem hohen Personalkosten und müssen unglaublich viel Arbeit und Einsatz leisten, damit wir unsere Betriebe aufrecht erhalten können. Dabei sind es aber gerade die Gastronomiebetriebe, die einen Großteil der Arbeitsplätze schaffen, das wird meiner Meinung nach von der Öffentlichkeit und den Politikern nicht, oder viel zu wenig honoriert.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich führe einen sehr familiären Betrieb und lege bei meinen Mitarbeitern großen Wert auf Offenheit. Es ist mir grundlegend wichtig, mit Menschen zusammenzuarbeiten, deshalb ist es für mich wesentlich, daß meine Mitarbeiter sich harmonisch in das Unternehmen einfügen und sich damit identifizieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Grundsätzlich gehe ich an Probleme sehr ruhig heran, löse sie jedoch möglichst schnell. Ich möchte immer einen Konsens erzielen, wenngleich es nicht immer möglich ist, Probleme sofort aus der Welt zu schaffen. Wenn ich spüre, daß einer meiner Mitarbeiter ein Problem hat, schicke ich ihn zwei Tage nach Hause und gebe ihm die Zeit, darüber nachzudenken und sich wieder zu fangen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich eröffne demnächst, mit einer meiner Töchter, einen Beauty-Salon, der sich mit Wellness befassen wird und ein umfangreiches Angebot, vom Nagelstudio über ein Solarium bis hin zur Aromatherapie, beinhalten wird. Weiters plane ich für meinen Betrieb hier die Produktion von Sandwiches und Salaten im Vollwertbereich für Privatkunden, Firmen und Unternehmen, weil die Kapazitäten in der Wiener Gastronomie dahingehend sehr klein sind. Ich habe mit diesem Lokal noch sehr viel vor, und werde immer wieder nach neuen Aufgaben suchen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Ich glaube ich habe die Urkraft in mir, aber ich habe im Laufe der Zeit gelernt abzuschalten, indem ich mit meinem Hund in der Natur spazieren gehe und es einfach genieße. Auch meine Kinder geben mir sehr viel Kraft.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte in sich gehen um herauszufinden, ob man auch die Stärke hat es zu schaffen, da man selbst am meisten arbeiten muß und man sollte nie Angst vor Mißerfolgen haben.
Ihr Lebensmotto?
Ein altes Sprichwort (es stammt von meiner Großmutter, die auch in der Gastronomie tätig war) besagt: In der Bescheidenheit jeder Geschäftsfrau liegt der Erfolg und mein zweites Motto lautet Nichts Menschliches ist mir fremd.