Zum Erfolg von Karl Minich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wahrer Erfolg liegt für mich darin, zu einer erfüllten Lebensweise zu finden. Dazu gehört, zum Familienglück beizutragen, sich um andere Menschen zu kümmern oder eigene Dinge zu kreieren. Bezeichnet sich jemand kraft einer gut situierten Position und des erworbenen materiellen Wohlstandes per se als erfolgreich, erscheint mir dies blaß. Eine klangvolle, durchaus verantwortungsvolle Position entwickelt sich im Laufe eines Werdeganges. Glück und Zufall spielen neben Fleiß und Können eine Rolle, und zu so mancher Position wird man bestellt. Mir ist ein Leben in Balance, unabhängig von der beruflichen Position, wichtig. Mitglieder meiner Familie erreichten ein hohes Lebensalter. Als Nachkomme schätze ich es, den würdevollen Lebensausklang dieser Menschen mit Würde mitzutragen. Kinder in ihrer Entfaltung zu unterstützen - auch das stellt für mich wirklichen Erfolg dar. Ein beruflich markantes, mir persönlich bedeutendes Erfolgserlebnis war, zu derzeit schwierigeren Marktverhältnissen ein gutes Betriebsergebnis bewirkt zu haben und betrieblich in der Lage zu sein, Lehrlinge aufzunehmen und auszubilden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Erfolg kann ich nach einer bestimmten Zeit und nach einer selbstkritischen Bestandsaufnahme definieren. Ich bin zufrieden, auch wenn ich meinen Erfolg noch nicht bilanzierte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Unseren Vorständen lag das Befinden der Mitarbeiter neben dem Bemühen interessante Arbeitsmöglichkeiten anzubieten, stets am Herzen. Lohn dafür ist die lange Bindungsdauer der Mitarbeiter. Der Einklang persönlicher und beruflicher Entwicklung zählt bei KONE. Dies begünstigt Erfolg. Wenn ein Mitarbeiter zu einer mehrwöchigen, privaten Reise aufbrechen wollte, wurde seinem Vorhaben nie ein Stein in den Weg gelegt. Für die Unternehmensführung war dies eine zu organisierende Sache. Freundschaftlich gelebte Kollegialität war für mich weiters erfolgsunterstützend.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich plane meine Projektthemen zunächst, delegiere Aufgaben an entsprechende Mitarbeiter, die Experten in der Thematik sind. Schlußendlich lege ich Wert darauf, daß wir als Team Probleme lösen können. Nur gemeinsam können wir ein gutes Ergebnis erreichen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Beide Vorstände vor mir prägten mich persönlich wie auch im beruflichen Bereich. Mit vielen Kollegen, die mit mir in Führungspositionen hineinwuchsen, fühle ich mich freundschaftlich verbunden. Meine Partnerin Gisela, selbst im Management tätig, stärkt mir durch ihr Verständnis den Rücken.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Daß in all den Berufsjahren in der Firma meine geleistet Arbeit immer die dementsprechende Wertschätzung bei den Vorgesetzten fand und mir die dazugehörende Ausbildung immer rechtzeitig zuteil wurde.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das erste persönliche Gespräch entscheidet. Betreten potentielle Mitarbeiter den Raum, mute ich mir kraft meiner Verkaufserfahrung zu, umgehend zu wissen, ob ein Arbeitsverhältnis entstehen kann. Auch wenn Wissen, Können und Praxiserfahrungen entscheidend sind, lasse ich mich von formalen Assessments nicht täuschen. In nur 10 Prozent der Fälle irrt die Intuition. Ehe unsere Mitarbeiter mit Ihrer Tätigkeit betraut werden, lernen sie die technischen Stationen unseres Unternehmens kennen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die KONE AG ist ein finnisches, weltweit agierendes Unternehmen. Eine der Stärken ist das vorbildhafte Qualitätsbewußtsein und das Bemühen innovativ zu sein. Deshalb sind wir einer der führenden Konzerne in der Aufzugstechnologie. Unsere Kunden erfahren ganzheitliche Beratung. Servicedienste dient der Pflege unserer Kundenbeziehung. Wir sehen nicht bloß das einmalige Geschäft. Probleme lösen wir ohne Schuldzuweisungen. Dies gilt Kunden wie Mitarbeitern gegenüber. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt viel Mitbewerb. Im Servicebereich bewegen sich österreichweit ca. 64 Firmen auf dem Markt. Es gilt, sich vor Preisdumpings zu hüten. Die Aufzugstechnik erscheint einfach, ist aber komplex.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich genoß beste Weiterbildung innerhalb des Konzerns. Im Moment bleibt aber zu wenig Zeit für Fortbildung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich empfehle, nicht nur Networking für die eigenen Vorteile in Anspruch zu nehmen, materielle Ziele zu verfolgen und das Ego zu entwickeln. Heutzutage überwiegt das Interesse an Materiellem. Führungsverantwortung wird weniger gerne übernommen. Es gilt, die Scheu vor Verantwortung zu überwinden. Orientierung an Werbung, die zuviel Materielles preist, rate ich, kritischer zu sehen. Eine ganzheitliche Lebensführung, die rundum zufrieden macht, ist wichtig, um über Kraftreserven für lange Zeit zu verfügen.
Ihr Lebensmotto?
Ich achte auf Lebensqualität, bei allem, das ich unternehme.