Zum Erfolg von Theodora Wagner-Harlin
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Alle Wege führen nach Rom. Eigentlich gibt es für Erfolg kein Spezialrezept. Wenn alle Komponenten wie Talent, Wille, ein gute Ausbildung, Ausdauer, Disziplin und Geduld zusammenwirken und noch ein Prise Glück dazukommt, steht dem Erfolg nichts mehr im Wege. Ein ernsthaft arbeitender Künstler, der sich nicht nur zwecks der Lorbeeren um die Kunst bemüht, wird bestimmt seine Ziele erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, Erfolg ist allerdings ein relativer Begriff.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wesentlich waren meine angeborenen Fähigkeiten und die Prägung aus der Kindheit und der Jugend an. Daß die Welt sich ständig ändert und wir uns mit der Welt verändern müssen, ist klar. Meine Vorbilder sind Maria Callas, Claudio Abbado, Herbert von Karajan, Sir Peter Ustinov und Hoheit Otto von Habsburg, denn alle diese wunderbaren Personen widmeten ihr Leben und Talent sowohl der Kunst als auch den Menschen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es ist gut, daß es diese Herausforderungen gibt, denn auch sie bringen uns weiter. Im Beruf steht man aber nicht allein. Das Geheimnis einer guten Zusammenarbeit liegt im gegenseitigen Respekt und im Willen, voneinander zu lernen. Wir denken positiv und haben viel Freude am Leben und an unserer Arbeit. Das Publikum hat ein Gespür dafür.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Die musikalische Schlüsselerfahrung: Der legendäre Tenor Beniamino Gigli, dessen Schallplattenaufnahmen mich mit drei Jahren wissen ließen: Das ist es! Es war Zoltan Kodaly, der mir die wichtigsten Fundamente der Musik vermittelte. Mein Gesangslehrer Prof. Ennio Capece, der mir die Geheimnisse der Kunst des Belcanto offenbarte. Mein wunderbarer Sohn Leo-Adrian, hervorragender Charakter-Designer, Illustrator und Autor, unterstützt unsere Produktionen mit Bühnenbildnern, Ideen, Fotos und Videos.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung durch das Publikum und Freunde. Ernsthafte Kritiken bleiben stets sachlich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ein Künstler ist zwar wie alle ein Geschöpf Gottes, ein Individuum, doch braucht er Partner. Mein ständiger Musikpartner ist der Tenor Professor Ennio Capece, ein Künstler mit internationaler Karriere, den ich bei Konzerten am Klavier begleite, oder dem ich singend zur Seite stehe. Unsere Schwerpunkte sind Opernarien, Operettenarien, Lieder, klassische neapolitanische Lieder und sakrale Musik. Oft ist meine Schwester Beate als Cellistin (Mailänder Scala) mit Kollegen bei unseren Produktionen dabei.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Bei uns geht es in allen Bereichen um Kommunikation und Kultur. Schwerpunkte sind momentan Konzerte, Publikationen, Künstlervermittlung und Übersetzungen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich bin ein sehr fairer Mensch, aber ich weiß auch, daß ich das natürlich nicht von allen anderen erwarten kann.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Niemals aufgeben! Wer ein Ziel vor Augen hat, soll dies mit Ausdauer verfolgen, das heißt aber nicht, irrealen Zielen hinterherzujagen, denn dann macht man sich unglücklich. Wenn Talent und Ausdauer zum Erreichen eines Zieles vorhanden sind, soll der Mensch zu Ende führen, was er begonnen hat.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Zielen in einer positiven und menschlichen Art und Weise entgegengehen und weitere musikalische Projekte in Richtung Oper unternehmen. Alles weitere ergibt sich durch mein Leben, und ich versuche meine neuen Aufgaben so gut wie möglich zu erfüllen.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem.