Zur Karriere von Ulrich Ster

Wie war Ihr Werdegang?
Ich besuchte zuerst die Hauptschule, dann die HTL, dann maturierte ich. Meinen ersten Posten bekam ich in einer Baufirma, und ich machte gleichzeitig mehrere Jobs, dadurch konnte ich mich sehr schnell entwickeln. Anfangs war ich im ausführenden Bereich tätig, erst später kam ich zur Planung. In weiterer Folge kam ich in ein Architekturbüro, nebenbei übernahm ich die Führung eines Witwenbetriebes. Ich war von diesem Zeitpunkt an für zwei Betriebe tätig. Die zweite Firma war eine Baufirma, ich konnte mich somit mit der Planung genauso wie mit der Ausführung befassen. Nach sieben Jahren Beschäftigung bei diesem Architekten machte ich mich selbständig.

Zum Erfolg von Ulrich Ster

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Erfolg ist für mich ein Ganzes. Es muß privat genauso wie beruflich und finanziell stimmen. Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Es ist die Treue. Ich halte mich an alle Termin- und Kostenvereinbarungen. Wir sind ein kleines Unternehmen, aber wir haben folgende Schwerpunkte: Renovierungen und Revitalisierungen. Da gibt es sehr interessante Arbeiten, wir haben z.B. zwei Hofmann-Villen revitalisiert. Wir machen auch sehr viele Dachausbauten und sind auch sehr stark im gewerblichen Bereich. Speziell in gewerblichen Bereich kommt es darauf an, Termin- und Kostenvereinbarungen einzuhalten. Sehr oft ist es so, daß besonders bei Konzernen ein bestimmter Kosten- und Zeitrahmen vorgegeben wird, der auch eingehalten werden muß. Dies ist eine unserer Stärken.In welcher Situation haben Sie sich erfolgreich entschieden? Die wichtigste Entscheidung für mich war die Entscheidung zur Selbständigkeit. Ich wollte eigene Ideen umsetzen können, und das ist nur als Selbständiger möglich. Eine glückliche Entscheidung habe ich bei der Wahl des Ehepartners getroffen. Meine Partnerin hat immer vollstes Verständnis für meine Arbeit.Werden Sie von Mitarbeitern und Freunden als erfolgreich angesehen? Es gibt ein Feedback, weniger von den Mitarbeitern als von Freunden und Bekannten.Sehen Sie sich selbst als erfolgreich und warum? Ich sehe meinen Weg als erfolgreich, weil die vorher gesagten Dinge auf mich zutreffen. Ich habe eine intakte Familie, bin 30 Jahre verheiratet, habe 2 Kinder, aus denen auch etwas geworden ist. Wir leiden nicht Not, haben eine schöne Wohnung und können uns so manches leisten. Wir haben in der Familie ein gutes Verhältnis, die Kinder kommen gerne nach Hause, und wir haben alle einen intensiven Kontakt. Ich gebe aber zu, daß ich früher die Familie etwas vernachlässigt habe und mich zuviel meinem Beruf gewidmet habe. Im beruflichen Bereich kann ich sagen, daß mir der Beruf Freude macht. Wenn ich es mir heute aussuchen könnte, würde ich mich wieder für diesen Beruf entscheiden. Dieser Beruf ist sehr vielseitig, er ist kreativ, und es interessiert mich besonders der Umgang mit den Menschen. Die Dinge, die wir realisieren, machen andere Leute glücklich und sind auch von längerem Bestand. Es macht mir besondere Freude, die Umwelt in ökologischer und architektonischer Art zu gestalten.Spielen Mitarbeiter beim Erfolg eine Rolle? Welche? Ich führe meinen Betrieb autoritär. Ich habe bestimmte Vorstellungen, und diese versuche ich durchzuziehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich Abstriche machen muß, wenn ich nicht autoritär führe, und das möchte ich nicht. Bei der Ausführung haben meine Mitarbeiter jedoch größte Freiheit.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Ich habe für diesen Zweck einen Fragebogen entwickelt, der 2 Seiten umfaßt. Manchmal schaue ich mir die Bewerber selbst an, manchmal nehme ich auch Personalberater in Anspruch. In erster Linie schaue ich auf fachliche Kompetenz, es ist mir aber auch wichtig, daß wir die selbe Wellenlänge haben. Ich habe leider eine gewisse Schwäche in Bezug auf die Motivation der Mitarbeiter und tue mir etwas schwer mit Anerkennung und Lob für Mitarbeiter.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Es ist keine Frage, ich brauche die Anerkennung. Es ergibt sich oft bei Gesprächen mit Kunden, daß mir Anerkennung entgegen gebracht wird. Solche Anerkennung ist immer wieder ein großer Motivationsschub für mich, und ich gebe diese Anerkennung immer an meine Mitarbeiter weiter.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle, und was verstehen Sie unter einer Niederlage? Niederlagen gibt es selbstverständlich auch, manchmal sogar wöchentlich. Als erstes analysiere ich die Niederlage, versuche zu klären, inwieweit wir selbst schuld sind, und dann ziehe ich die Konsequenzen daraus. Ich setze dann alles daran, daß sich der Fehler nicht mehr wiederholt. Zum Glück sind Niederlagen seltener als Erfolge.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Ich habe es geschafft, bereits über einen längeren Zeitraum, am Wochenende nicht mehr zu arbeiten. Fast nicht zu arbeiten. Ich habe ein Haus in Niederösterreich, dort verbringen wir unsere Wochenenden. Haben Sie ein Lebensmotto oder ein Vorbild? Ich gehe an jede Sache so heran, als würde ich sie für mich selbst machen. Gerade in letzter Zeit habe ich durch diese Einstellung große Erfolge. Ich arbeite auch unter anderem für eine Bankengruppe, hier sind alle meine Prognosen eingetreten.Welchen Ratschlag für den Erfolg würden Sie gerne an die nächste Generation weitergeben? Erstens: Man muß die Sache gerne machen. Zweitens: Geld darf keine Rolle spielen. Wichtig ist, eine Aufgabe zu haben, die einem Freude macht. Dann wird man gut und kann Überdurchschnittliches leisten. Und dann kommt auch der Erfolg, der sich dann auch finanziell auswirkt.

Bauberater im Hausbesitzerbund.