Zum Erfolg von Werner Schuster
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erreiche ich, was ich mir persönlich vornehme, stellt dies für mich Erfolg dar.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich in jungen Jahren bereits zum Abteilungsleiter im Dienst der Stadt Wien wurde, sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin optimistisch, verfüge über eine positive Grundstimmung und bin leutselig. Manchmal identifiziere ich mich humoristisch gesehen mit Gustav Gans von Walt Disney, ich glaube einfach daran, daß das Glück auf meiner Seite ist. Natürlich war ich zum richtigen Zeitpunkt am rechten Ort und sprach mit den richtigen Menschen. Weiters qualifiziert hat mich bestimmt, daß ich mir übertragene Aufgaben stets zur Zufriedenheit ausführte. Ich fühle mich grundsätzlich jeder Aufgabe gewachsen, kenne meine fachlichen Qualitäten und erkläre meinen Erfolg auch in Zusammenhang mit meinem gesund ausgeprägten Selbstwertgefühl. Ich kann Fehler eingestehen, trug stets Verantwortung bei meinen Projekten und bin nicht dem Klischee des starren Beamten verhaftet. Ich verstehe mich als engagierter Leiter eines Dienstleistungsunternehmens. Es stimmt zuversichtlich, zu bemerken, daß immer mehr junge Beamte in Führungspositionen ein modernes Führungs- und Dienstleistungsverständnis zeigen und dem vermeintlichen Bürokratismus ablehnend gegenüberstehen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin entscheidungsfreudig, neige zu schnellen Entscheidungen und bin bestimmt der Extrovertierte der Abteilung. Ich habe den Eindruck, daß die Stadt Wien um Flexibilität bemüht und weniger bürokratisch als manche Privatfirmen ist. Das Intranet vernetzt unterschiedliche Abteilungen gut und erleichtert rasche Kommunikation.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Richtig erfolgreich fühlte ich mich hier bei der MA 44.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Authentisch zu sein bedeutet originell zu sein. Würde ich mich ruhig und beflissen geben, wäre ich ein Imitator, ein Rollenspieler.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mich beeindrucken Wesenszüge wie Konsequenz, Toleranz und Handschlag-Qualität.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Berufsleben scheint Anerkennung schon aus der Mode zu sein, eher ist zu hören, was nicht paßt. Meine Ressortchefin hat die Courage, was ihr gefällt, wertzuschätzen, und ehrlich gesagt, ist ein Dankeschön wohltuend.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine große Rolle, wobei wichtig ist, daß jeder seinen Fähigkeiten entsprechend am richtigen Platz das inhaltlich Richtige tut. Im Verhältnis zur Gemeinde Köln haben wir als eine der ältesten Bäderverwaltungen Europas mehr Bäder zu betreuen und wesentlich weniger Mitarbeiter im Einsatz. Insofern ist Effizienz ein wichtiges Kriterium, dem wir gerecht werden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Eine Ausschreibung oder das Personalamt informieren über eine Vakanz. Teamfähigkeit ist ein wichtiges Kriterium. Zuviele Mühlsteine auf einem Schiff würden zu dessen Untergang beitragen. Die Frauenquote ist im technischen Bereich gering.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Geld als Motivationsmittel ist bestimmt nicht das Gelbe vom Ei, anders hingegen echte persönliche Wertschätzung, auch öffentlich zum Ausdruck gebracht. Fließende Kommunikation ist wichtig. Es darf auch gelacht werden.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Durchschnittlich hat ein Hallenbad etwa 20 Mitarbeiter, im Sommer doppelt so viele. Die kleinste Einheit ist ein Bad mit vier Mitarbeitern, die nächstgrößeren Einheiten sind Saunabäder mit je sechs Mitarbeitern. Ständig haben wir etwa 490 Mitarbeiter beschäftigt, die im Sommer auf die doppelte Anzahl aufgestockt werden. Ein Spitzen-Sommertag im Gänsehäufel-Bad zählt 22.000 Besucher, sodaß wir in den Sommermonaten viele Studenten beschäftigen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Abteilung stellt keine Bescheide aus, verfügt über keine Organstrafen. Wir füllen keine Bewilligungen aus. Wir sind die Abteilung, die für das Badevergnügen der Städter sorgt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In den Sommermonaten ist das Arbeitspensum geringer als in den Wintermonaten. Ich kann zwischen Beruflichem und dem Privatleben gut trennen und an Wochenenden auch abschalten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung halte ich für wichtig, egal ob aus dem breitgefächerten Angebot der Stadt Wien oder vom externen Markt. Sich im Umgang mit Menschen zu sensibilisieren - Personalführung, Kundenorientierung - hat Vorrang für mich und für Mitarbeiter der Abteilung. Bädermessen im Ausland und Fachzeitschriften geben Anstöße, um Innovatives in der Bäderkultur zu erkunden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Konsequenz, Toleranz und Handschlag-Qualität halte ich für wichtig. Ich rate, das Quellenstudium um weitere Facetten zu bereichern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich lasse alles auf mich zukommen und weiß jedenfalls, daß ich alle zehn Jahre Neuem zugetan bin.
Ihr Lebensmotto?
Bleib' Du selbst!