Zum Erfolg von Barbara Riener
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn ich zufrieden mit meinem Vorgehen bin und dabei jemand anderen unterstützt habe. Ich möchte mich einfach in den Spiegel schauen und dabei sagen können, daß ich mein Möglichstes getan habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In der Sozialarbeit kommt permanenter, aufmerksamer Wahrnehmung große Bedeutung zu, Situationen sind nie abgeschlossen. Mit meiner Vorgangsweise bin allerdings durchaus zufrieden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich hatte niemals die politische Karriere als direktes Ziel, allerdings war es bereits als diplomierte Sozialarbeiterin mein größtes Anliegen, die Lebenssituation von Menschen zu verbessern - die Politik bietet mir gute Möglichkeiten dazu. In der Umsetzung der Ideen war sicherlich ein langer Atem ausschlaggebend. Ich halte mich gerne auch zurück, wenn es aber zu Themen kommt, die mich interessieren, vor allem im Sozialbereich, trete ich vehement dafür ein. Entscheidend für meinen Einstieg in die Politik war auch die Tatsache, daß der Landesobmann der Personalvertretung auf mich aufmerksam wurde.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich erwäge bei Lösungsansätzen genau, was dafür und was dagegen spricht, um meinen Blick für gute Entscheidungen zu schärfen. Die richtige Entscheidung muß dann nicht die beste sein, sondern sonder in erster Linie durchführbar. Ein schönes Beispiel für solche Kompromisse zeigt uns die Landespolitik Steiermark, wo unter ÖVP-Mehrheit zu 97 Prozent einstimmige Entscheidungen zustandekommen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Bedingt durch meine Kindheit als Mädchen unter vier Brüdern eignete ich mir in meinem Verhalten auch untypische Muster für Frauen an, dieser Umstand bescherte mir gutes Rüstzeug, um in der sogenannter Männerwelt bestehen zu können. Dennoch sehe die absolute Notwendigkeit, daß Frauen gefördert werden. Unterschiedlichkeiten empfinde ich als Bereicherung, weshalb ich persönlich am liebsten in geschlechtlich gemischten Teams arbeite.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Unsere Frau Landeshauptmann Klasnic, die ich sehr bewundere, prägte meine Laufbahn wesentlich, indem sie mir ihre Stellvertretung anbot. Auch mein Vater Hans Riener, der im Sozialbereich tätig war, übte einen sehr positiven Einfluß auf mein Leben aus. Meine Entscheidung für den Sozialberuf wurde auch davon mitgeprägt, daß ich in einer großen Familie aufwuchs.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Im Büro muß die Wertschätzung im Team spürbar sein, menschlicher Umgang ist ein wichtiges Erfolgskriterium.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei der Auswahl parlamentarischer Mitarbeiter ist die Übereinstimmung der persönlichen Denkmuster im Sinne einer gemeinsamen Sprache von großer Bedeutung, um optimale Kommunikation zu gewährleisten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Als Vorgesetzte kann ich nicht so verständnisvoll sein wie in der Beratung, da ich etwas einfordern muß. Allerdings muß genügend Zeit bleiben, um auf persönliche Aspekte und Probleme meiner Mitarbeiter einzugehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Aufgrund meiner beruflichen Belastung steht mein Privatleben zurück, was ich aber bereits von der zeitaufwendigen Sozialarbeit gewohnt bin. Gute Freunde stärken mir dabei in Form einer liebevollen Kontrollinstanz den Rücken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in der Steiermark die aktuellen Probleme wahrnehmen, um diese in Bund und Land zu vertreten.