Zum Erfolg von Maria Thalhammer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Anerkennung meiner Leistungen. In unserem Betrieb arbeiten wir sehr viel im Team, daher feiern wir die meisten Erfolge gemeinsam. Teamarbeit ist mir sehr wichtig. Im Bereich des Personalwesens konnte ich immer nur beratend tätig sein, hier erlebte ich selten konkrete Erfolgserlebnisse.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, das sollte man eigentlich eher mein Umfeld fragen. Ich gebe mein Bestes, bemühe mich, gute Arbeit zu leisten, und habe den Eindruck, daß durch meine Mithilfe die Firma einen guten Weg einschlug. Daher kann ich mich wohl als erfolgreich bezeichnen. Wenn ich zurückblicke, sehe ich, daß ich alle meine Wünsche verwirklichen konnte: Ich habe eine wunderbare Familie und einen interessanten Job. Auch das bedeutet für mich Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, daß es mehr als Ehrgeizes bedarf, um erfolgreich zu werden. Eine große Rolle spielt meiner Meinung nach das Interesse an der Arbeit und eine hohe Leistungsbereitschaft. Es gehören auch eine Menge Mut, Offenheit und Einsatzfreude dazu.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich weiche den Problemen nicht aus, sondern versuche, sie zu lösen. Sollte es mir alleine nicht gelingen, dann suche ich mir Mitstreiter und bilde ein Team.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein, ich fühle mich in diesem Betrieb nicht benachteiligt, weil ich eine Frau bin. Ich denke, daß das Geschlecht heute keine Rolle mehr spielt. Es hat seit den siebziger Jahren ein Umdenken stattgefunden.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich halte beide Vorgehensweisen für wichtig und sinnvoll. Fortschritt braucht Originalität, doch Imitation spart oft Zeit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre die schönste Anerkennung innerhalb der Firma von meinen Mitarbeitern.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wir sind auf dem Gebiet der Umwelttechnik tätig, die sehr teuer ist. In Zeiten der Rezension können und wollen sich viele Betriebe unsere Produkte nicht leisten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Arbeitsabläufe in unserem Unternehmen sind mit den Jahren und mit der technischen Entwicklung sehr komplex geworden. Ein gutes Team ist daher enorm wichtig, die Mitarbeiter haben einen gewichtigen Anteil am Erfolg unseres Unternehmens. Dennoch denke ich, daß jeder Betrieb neben gleichberechtigten Teams auch eine starke Führung braucht, um die großen Entscheidungen zu treffen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir wählen unsere Mitarbeiter in erster Linie nach ihrer fachlichen Kompetenz aus, in zweiter Linie auch nach sozialen Kompetenzen. Da aber die fachspezifischen Ansprüche sehr hoch sind, spielt die fachliche Qualifikation die größere Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir versuchen, unseren Mitarbeitern vor Augen zu halten, daß sie eine interessante Tätigkeit haben und daß sie täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert sind, denen sie sich zu stellen haben. Wir glauben, daß man durch seine eigenen guten Leistungen die beste Motivation erfahren kann.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Betrieb ist auf Nischenprodukte spezialisiert. Wir verkaufen Abgasreinigungssysteme für die Industrie, wobei wir sechs patentierte Verfahren entwickelten. Der Betrieb wurde bereits im Jahr 1985 gegründet und war damit schon sehr früh am Markt, was uns einen großen Vorsprung gegenüber anderen Unternehmen verschaffte. Wir sind sehr innovativ und sind bereit, uns trotz diverser Schwierigkeiten auch dem internationalen Markt zu stellen. Heute leben wir zu 85 Prozent vom Export.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind ein kleines österreichisches Unternehmen und konnten im Schatten der Großen wachsen. Auch heute zählen wir noch zu den Kleinunternehmen, genießen aber ein hohes Ansehen am Markt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mittlerweile funktioniert die Koordinierung von Beruf und Privatleben recht gut. Ich war nach der Geburt meiner Tochter zwölf Jahre lang zu Hause, und verspürte danach schon wieder große Lust, arbeiten zu gehen. Heute ist meine Tochter 21 Jahre alt und studiert. Ich achte auch jetzt noch darauf, daß das Familienleben nicht zu kurz kommt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte, daß mein Weg, den ich in der Firma einschlug, weitergeführt wird, wenn ich mich zur Ruhe setze.
Ihr Lebensmotto?
Weltoffenheit und Toleranz!