Zum Erfolg von Heinz Christian Strache
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin ein sehr bodenständiger Mensch und lernte, Schritt für Schritt ein Ziel anzupeilen. Es ist entscheidend, Geduld zu haben, wenn sich ein Ziel definiert, und es nie aus den Augen zu verlieren; man muss Stufe für Stufe erklimmen, um nicht zu stolpern. Ich bin ein sehr kontinuierlicher und geradliniger Mensch, und das Ziel, das ich definierte, möchte ich auch erreichen, denn damit stellt sich ein Erfolg ein. Wenn man ein Ziel erreicht hat, dann soll man sich das nächste setzen, und man soll die Ziele nicht zu hoch ansetzen, damit man sie auch in kürzeren Abständen erreichen kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Dem Tüchtigen gehört die Welt, aber natürlich gehört auch das nötige Quäntchen Glück dazu. Das ist im Leben, so glaube ich, immer so, aber es ist auch eine Frage der familiären und gesellschaftlichen Prägung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In allen Lebensphasen, auch angesichts von Niederlagen. Man muss auch lernen, mit Niederlagen umzugehen, um daraus gestärkt und positiv hervorzugehen, den Erfolg richtig bewerten und genießen zu können. Mein entscheidender Weg war es, nicht abzuheben, sondern mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben, was sich zwingend dadurch ergab, daß die soziale Kompetenz für mich sehr wichtig ist.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Es macht immer Sinn, Althergebrachtes, das sich bewährte, zu erhalten. Jene Bereiche, die sich nicht bewährten, muß man überdenken und neue Wege finden. Diese beiden Faktoren müssen eine gute Symbiose ergeben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein eigentlicher Beruf ist Zahntechniker, ich entschied mich auch einmal kurzfristig, Geschichte und Philosophie zu studieren, aber ich erkannte, daß mich dieses Studium eher vor eine brotlose Situation gestellt hätte und konzentrierte mich deshalb wieder voll auf meinen Beruf als Zahntechniker. Im Zuge dessen lernte ich einen Zahnarzt, Dr. Herbert Günthner, kennen, der mich motivierte, in die Politik einzusteigen und auf ehrenamtlicher Ebene mitzuarbeiten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Jeden Tag erfährt man Anerkennung, wenn man sich für die Interessen der Bürger einsetzt, wenn man so wie ich dem Prinzip folgt, nichts unter den Teppich zu kehren, sondern die Sorgen und Probleme der Menschen beim Namen zu nennen. Ich bin jemand, der versucht, zu dienen, und ich glaube, das ist entscheidend für einen Mandatar.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Als Wiener Stadtpolitiker sehe ich die Hauptprobleme, die zu lösen sind, im Bereich der Sicherheit. Wir haben einen unfassbaren Anstieg der Kriminalitätsrate von bis zu 40 Prozent, eine Senkung der Aufklärungsquote von rund 50 auf 35 Prozent, wir haben viel zu wenige Exekutivbeamte in dieser Stadt, wir erleben gerade in der Suchtgiftkriminalität, wie Menschen, die bei uns als Asylwerber aufgenommen wurden, kriminell tätig werden und trotzdem nicht abgeschoben werden. Im Sicherheitsbereich liegt vieles im Argen, wo man ansetzen und zu konkreten Maßnahmen greifen muss. Hier darf nicht eingespart werden, und der Staat hat das Recht des Bürgers auf Sicherheit zu erfüllen. Der Exekutive muss der Rücken gestärkt werden; Wien soll zur sichersten Stadt Europas gemacht werden - und nicht zum Schlusslicht Europas, wie zum Beispiel im Bereich der Arbeitslosigkeit. Ein großes Problem ist der Bereich der sozialen Gerechtigkeit. Wir müssen leider erleben, dass im Pflegebereich Menschen vernachlässigt werden, dass man dieses Zukunftsproblem einfach zu wenig ernst nimmt und keine geeigneten Maßnahmen und Schritte setzt, wie zum Beispiel die Öffnung des Pflegesektors auch für private Betreiber, damit man jene Milliarden an Investitionskapital, die man benötigt, über private Träger wirklich bekommt. Es muss eine Gleichbehandlung zwischen öffentlichen und privaten Betreibern herbeigeführt werden, damit der Pflegling zum Kunden wird. Alleine die Abgaben für kommunale Leistungen treiben die Menschen in eine Armutsfalle, wo ich sie nicht hinführen will. Deshalb bin ich auch ein Visionär, denn wir müssen Wien weiterdenken bis mindestens 2015 und die Entwicklung dieser Stadt erkennen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine große Rolle, weil man einen fachlichen qualifizierten Mitarbeiterstab benötigt, der charakterlich geeignet und gemeinschaftsfähig ist. So ein gut eingespieltes Team entwickelt dann eine ungeheure Dynamik im positiven Sinn.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind gerade dabei, ein neues Wiener freiheitliches Modell aufzubauen, das vielleicht in Zukunft über die Landesgrenzen hinaus seine positive Wirkung haben wird. Es ist mein politisches Ziel, mit einer modernen, urbanen, aber gleichzeitig auch mit einer heimat- und sicherheitsbewussten Politik (was für mich keinen Widerspruch bedeutet) viel Positives für die Bürger umzusetzen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Ich versuche immer hart in der Sache und herzlich zu den Menschen zu sein. Ich bin ja deshalb in meiner Funktion, weil ich die Interessen der Bürger vertrete und nicht die meiner Mitbewerber. Ich glaube, die Menschen erwarten auch, dass man sich in der Sache nicht über den Tisch ziehen lässt. Ich versuche korrekt und nicht untergriffig zu sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Man muss die wenig verbleibende Zeit sehr intensiv nützen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich möchte der nächsten Generation mit auf dem Weg geben, nicht die vorherigen Generationen pauschal zu verurteilen und vor allem die Ratschläge der vorigen Generation nicht von vornherein zur Seite zu schieben. Nur ein Zusammenspiel aller Generationen kann zu einer erfolgreichen Gesellschaft führen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele bestehen darin, mich gesund zu halten, für meine Familie eine Zukunft sicherzustellen, meinen Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen und ihnen das nötige Rüstzeug für das Leben mitzugeben. Mein politisches Ziel in Wien ist es, die absolute Mehrheit der SPÖ zu brechen und zu beweisen, dass wir mit unserem freiheitlichen Modell in Wien vom allgemeinen negativen Trend, den die Bundespartei zur Zeit erlebt, wieder einen Neuanfang schaffen können. Das Fernziel ist es, den Wiener Bürgermeister abzulösen, um all das, was ich mir als Vision erarbeitete, auch umzusetzen.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen. Einen kontinuierlich geraden Weg gehen und sich selbst treu bleiben.