Zum Erfolg von Walter Weihs
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, es zu schaffen, die persönlichen Ziele mit denen des Unternehmens zu vereinbaren. Alleine kann man nicht erfolgreich sein, man braucht dazu ein Team, das man auch für seine Ideen begeistern kann. Voraussetzung dazu ist soziale Kompetenz, alles andere passiert dann von selbst..
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich meine gesamte Laufbahn hindurch glücklich war, betrachte ich auch als erfolgreich. Dabei konzertierte ich mich nie darauf, eine Position zu erreichen, sondern die mir übertragene Aufgabe zu erfüllen. Mein Ziel war nie der kurzfristige Erfolg, ich hatte stets eine langfristige Vision. Dazu muß man wissen, wo man in zwei bis drei Jahren stehen will und in der Lage sein, diese Ziele seinem Team zu vermitteln.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Soziale Kompetenz und die Fähigkeit, mit Mitarbeitern so umgehen zu können, daß sie den höchsten Zufriedenheitsgrad erreichen. Das kann auch eine Trennung sein, wenn es für ihn die optimale Lösung ist. Es gibt keine schlechten, sondern nur falsch eingesetzte Mitarbeiter.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Immer dann, wenn ich merkte, Kundenbedürfnisse befriedigt zu haben, war das für mich ein Erfolgserlebnis. Damit wurden automatisch auch meine persönlichen und die Unternehmensziele erreicht. Erfolgsfaktor im Vertrieb ist der langfristige Aspekt in der Kundenorientierung und Aufbau einer Vertrauensbasis. Meine Kunden wissen, daß ich sie nicht enttäusche.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Austritt bei Xerox - trotz meiner Spitzenposition und guter Reputation - in eine Welt ohne Sicherheiten war ein gravierender und lehrreicher Schritt, den ich tat, um nicht stehenzubleiben. Man muß seiner Vision treu bleiben. Ich weiß entweder sofort, was ich machen will, dann entscheide ich auch sofort (das war bei meinem Wechsel zur Software AG der Fall, weil es mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung weiterbringt und ich meine Vorstellungen verwirklichen kann, was bei mir an oberster Stelle steht), oder, wenn ich unsicher bin, suche ich in Gesprächen mit Vertrauenspersonen nach zusätzlichen Aspekten, um zu einer Entscheidung zu kommen. Daß meine Stärke die soziale Kompetenz ist, erkannte ich in der Reflexion auf meine Tätigkeiten von Kunden, Freunden, Vorgesetzten und Mitarbeitern. So war es für mich leicht zu erkennen, daß ich am richtigen Weg bin.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Die eigene Persönlichkeit und Überzeugung nach außen hin zu repräsentieren ist in jedem Fall wesentlich, man darf nichts gegen seine eigene Überzeugung machen. In der heutigen Zeit, in der Konventionen aufbrechen, spielt Kreativität und der Mut zu unkonventionellen Ideen eine Rolle. Das gefällt den Menschen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Gattin, die es geschafft hat, meine positive Einstellung zu festigen und Mag. Peter Tichatschek (Vorstandsvorsitzender der Immorent) wegen seiner extremen Sachlichkeit und Kompetenz.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Finanzielle Anerkennung ist mir weniger wichtig als der menschliche Aspekt, wenn ich das Gefühl habe, Aufgaben bewältigt und Kundenbedürfnisse befriedigt zu haben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da auch ich nur mit erfolgreichen Mitarbeitern erfolgreich sein kann, haben sie einen hohen Stellenwert. Solche Mitarbeiter muß man sich erarbeiten.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Man muß akzeptieren, daß man nie 100 Prozent bekommt, sondern sich das Ziel setzen, das mögliche Maximum zu erreichen. Die Auswahlkriterien sind abhängig von der Aufgabenstellung, wichtig ist, daß die Chemie im Team stimmt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Motivationsmöglichkeiten sind begrenzt, die beste Motivation ist eine fordernde Aufgabe, Voraussetzung dafür ist ein gewisses Gespür.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Rückhalt in der Familie ist ein wichtiger Faktor, ohne funktionierendes Privatleben ist langfristiger Erfolg nicht möglich. Es gibt Zeiten, in denen die Familie oder auch der Beruf den Schwerpunkt bildet. Man muß in der Lage sein, das zu erkennen und die Balance zu halten. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich halte nichts von Kursen, die man dann einfach abhakt. Ich lerne permanent, in jedem Gespräch, aus denen ich mir das Wesentliche heraushole. Wichtig ist die Gabe, zuhören zu können, das haben viele verlernt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Solange man sich unsicher ist, sollte man möglichst viel ausprobieren, sich selbst treu bleiben, seine eigene Persönlichkeit nicht verleugnen, niemanden kopieren, an seinen Schwächen arbeiten und zu ihnen stehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meinen eingeschlagenen Weg so lange als möglich fortzusetzen. Im Bezug auf Software AG ist es mein Ziel, unseren Kunden die Stärken des Unternehmens im innovativen Bereich zu kommunizieren. Besonders in den Zeiten des Kostendrucks in der IT-Branche müssen wir Lösungen anbieten können.
Ihr Lebensmotto?
Immer und überall zu leben und nicht das Leben auf die Pension verschieben.