Zum Erfolg von Johannes Geberth
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ein Gleichgewicht aus privaten und beruflichen Lebenszielen zu erlangen, bedeutet für mich Erfolg. Für mich ist niemand erfolgreich, der nur beruflich viel erreichte und im Privaten scheiterte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, wobei man ständig an sich und seinem Erfolg arbeiten muß.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Fachliche Kompetenz und soziale Fähigkeiten sind meine größten Stärken. Talent für eine Sache und entsprechender Einsatz spiegeln sich in einer überdurchschnittlichen Leistung in seinem Fach wider. Es ist wichtig, nicht nur die Sonnen-, sondern auch die Schattenseiten des (Berufs)Lebens zu meistern und ihnen etwas abgewinnen zu können. Ich persönlich habe viel aus meinen sportlichen Aktivitäten gelernt: den Teamgeist, zu kämpfen, den Erfolg zu genießen und die innere Überzeugung, daß Hinfallen keine Schande, nur Liegenbleiben eine Schwäche ist.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es gibt unterschiedliche Wege für Problemlösungen. Wenn Probleme auf mich zukommen, hole ich je nach Grad des Problems verschiedene Meinungen ein, um mein Blickfeld zu erweitern und dann meine Entscheidungen treffen zu können. Haben Mitarbeiter ein Problem, lege ich Wert auf Coaching, d.h. vereinfacht ausgedrückt, daß der Mitarbeiter in einem bilateren Brainstorming bzw. Diskussionsprozeß eine für sich befriedigende Lösung „quasi“ selbst erarbeitet. Selbstverständlich hängt der Einsatz dieser Technik auch von der Art des Problems ab.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Nein, beruflich nicht aber im sportlichen Bereich hat mich Andre Agassi stark beeindruckt, der trotz seines großartigen Talents sehr hart an sich und seinem Erfolg arbeitete und darüberhinaus sehr extrovertiert und nicht ohne Charisma auftrat. Dennoch, die Kopie ist nie so gut wie das Original. Insofern lehne ich mich an Vorbildern nur punktuell an, denn ich kann nur gut sein, wenn ich authentisch bin.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Loyalität ist wichtig und zeigt sich darin, wie jemand Entscheidungen mitträgt. Arbeitsfreude, Eigenmotivation und entsprechender Arbeitseinsatz zählen. Teamfähigkeit zeigt sich, wenn einzelne das Wir über das Ich stellen können und einen fairen Umgang miteinander pflegen wollen. Kritikfähig muß nicht nur ein Mitarbeiter sein, sondern auch ich als Führungskraft. Konstruktiver Umgang mit Fehlern ist ebenso wertvoll. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind auf das sehr konkurrenzintensive Segment der TOP 1000 Kommerzkunden spezialisiert, wobei unsere Dienstleistungen von hoher Qualität gekennzeichnet sind. Pro-aktive Kundenbetreuung im Sinne des modernen Relationship-Managements wird bei uns großgeschrieben.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine solide Grundausbildung ist essentiell. Das Leben bis zum Berufseintritt genossen zu haben, ergibt, abgeleitet von diesem Genuß, den Vorteil in der Persönlichkeitsbildung. Ich bin skeptisch gegenüber allzu glatt verlaufenen Bildungskarrieren - Menschen, die alles in Mindestzeit errungen haben. Hier kann es leicht vorkommen, daß der Faktor Freude zu kurz kam und der Blick über den Tellerrand, der persönlich bereichert, fehlt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin davon abgekommen, mir langfristige Ziele zu setzen, weil ich weiß, daß viele, teilweise auch zufällige Faktoren einen langfristigen Karriereplan beeinflussen können. Meine derzeitige Aufgabe läßt noch einigen Spielraum für meine persönliche Weiterentwicklung offen – nichts desto trotz üben neue Herausforderungen auf mich immer eine große Faszination aus.