Zum Erfolg von Matthias Tschirf
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele zu erreichen, die ich mir gesteckt habe. Dies trifft sowohl auf beruflichen als auch auf den privaten Bereich zu.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube schon, daß ich erfolgreich bin, aber natürlich kann ich nicht immer mit allem zufrieden sei. Es gibt ja auch verschiedene Ziele, und zuweilen ist man mit der Qualität des Erreichten nicht vollkommen zufrieden. Dinge, die einem in den Schoß fallen, bewirken zum Beispiel nicht die gleiche Art von Zufriedenheit wie das Resultat von Bemühung und Anstrengung.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, meine größte Stärke besteht in einer gewissen Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, erfolgreich zu sein, als ich zu Beginn meiner Berufstätigkeit feststellte, zäher als andere sein zu können.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Natürlich gibt es einiges, was man vor allem von seinen Eltern mitbekommt. So habe ich bei meiner leider bereits verstorbenen Mutter gelernt, daß man nie aufgeben darf. Auch in meiner beruflichen Laufbahn gab es einige Personen, Vorgesetzte und Kollegen, von denen ich einiges lernen durfte. Ich denke hier einerseits an eine Abteilungsleiterin im Bundeskanzleramt, die mir die Möglichkeit gab, mich zu entwickeln, andererseits an den Kabinettschef des Vizekanzlers Dipl.-Ing. Riegler sowie Minister Riegler selber, aber auch dessen Nachfolger, Minister Jürgen Weiß, von denen ich sehr viele wertvolle Impulse erhielt. Ein politisches Vorbild ist für mich Konrad Adenauer. Besonders beeindruckt mich, gerade von seiner Warte aus, sein Ausspruch, man könne nie zu alt sein, um nicht wieder neu zu beginnen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrem Bereich als ungelöst? Das Hauptproblem in der Politik besteht darin, die entsprechende Akzeptanz und Resonanz zu erfahren. Ich bin ein Mensch, der gerne gestaltet, was in der Rolle der Opposition nicht immer so leicht möglich ist, obwohl man natürlich auch hier zuweilen die Möglichkeit hat, zu gestalten. So gelang es mir beispielsweise in jahrlanger Beharrlichkeit, die Sofiensäle zu erhalten und eine Neugestaltung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes herbeizuführen. Schwierig ist es, wenn man beispielsweise der staatstragenden Partei ÖVP angehört, in Wien aber Oppositionspolitiker ist.Welche sind die Stärken Ihrer Partei? Unsere Stärke ist sicher unser realistisches Weltbild, das in einer Zeit der globalen Herausforderung die Balance zwischen den Notwendigkeiten der Wirtschaft und den sozialen Ansprüchen einzelner findet und ein sehr lebensnahes Verständnis vom einzelnen Menschen hat.Wie verhalten Sie sich gegenüber dem politischen Gegner? Ich möchte im Gespräch bleiben und bei aller Unterschiedlichkeit der Positionen, ein korrektes Verhältnis zu den Kollegen der anderen Parteien bewahren. Mag sein, daß dies von manchen als Schwäche gesehen wird, aber das nehme ich gerne für meine Überzeugung in Kauf.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das gelingt mir mit einer verständnisvollen Frau und dem Streben, die Dinge nicht immer allzu wichtig zu nehmen, auch wenn mir letzteres nicht immer so leicht fällt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Der nächsten Generation würde ich raten, die Augen offen zu halten und sich der Chancen, die ihr das Leben bietet, bewußt zu sein. Mir selbst tut es leid, daß ich keine Gelegenheit hatte, eine gewisse Zeit im Ausland zu verbringen. Ich würde der jungen Generation dazu raten, die heute zahlreich vorhandenen Möglichkeiten auf diesem Gebiet zu nützen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine politische Funktion weiterhin so gut wie möglich erfüllen. Wie lange ich noch in der Politik tätig bin, läßt sich derzeit aber nicht abschätzen. Ich wünsche mir Herausforderungen, auf die ich dann bestmöglich reagieren kann.
Ihr Lebensmotto?
Nicht aufgeben.