Zum Erfolg von Peter Tschepper
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg Zufriedenheit. Wenn der Job Spaß macht und man genau das tut, was man gerne tut, dann kommt er von alleine. Probleme, egal ob beruflicher oder privater Art, müssen immer beredet werden. Wichtig ist es, auf Menschen zuzugehen und Dinge zu erkennen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe bei Null begonnen, nun habe ich mein eigenes Haus, ein schönes Auto, ein Boot und eine erwachsene Tochter. Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte bis jetzt 30 Jahre Spaß an meinem Beruf, dieses Gefühl hält nach wie vor an. Finanzielle Sorgen habe ich nicht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wichtig war sicherlich meine gute fachliche Ausbildung. Ich kann aber auch gut mit Menschen umzugehen. Diese Fähigkeit ist in meinem Beruf notwendig, denn ich muß mich rasch anpassen können. Ich verstehe es sehr gut, mich in andere Menschen hineinzuversetzen und mich nach den Wünschen der Kunden zu richten. Diese subtile Art, mit Menschen umzugehen, erfordert viel Einfühlungsvermögen. Sozialen Problemfällen sind wir stets entgegengekommen, ich konnte immer mit gutem Gewissen nach Hause gehen. Dieses System macht sich bezahlt, der Spaß an der Arbeit stimmt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die ersten Erfolge konnten rasch erzielt werden, innerhalb weniger Wochen war die Praxis etabliert und gut frequentiert. Wir haben klein begonnen, das Unternehmen sukzessive ausgebaut und nie Schulden gemacht. Anfangs waren wir auch noch alleine auf weiter Flur, es gab kaum Konkurrenz.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Jede Diagnose, jede Entscheidung ist für mich sehr wichtig. Wenn man am Sonntag einen akuten Fall bearbeiten muß, dann kann die richtige Entscheidung lebensrettend sein. Solche Fälle und Entscheidungen sehe ich als große Herausforderungen an. Können diese positiv gelöst werden, so ist dies jedes Mal ein herrlicher Erfolg. Für mich war der Schritt in die Selbständigkeit eine sehr gute Entscheidung. Ich wollte immer das Sagen haben, wollte nie einen Vorgesetzten über mir oder nach Anweisungen arbeiten. Ich höre gerne zu und lasse mich auch beraten, will aber meine eigenen Entscheidungen treffen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich halte mich natürlich an die Lehrmeinung. Trotzdem kann ich eigene Gedanken, Erfahrungen und Ideen in meine Arbeit einfließen lassen. Manche Methoden können modifiziert werden, der Freiraum ist sehr begrenzt, aber grundsätzlich vorhanden. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt nach wie vor - ähnlich der Situation beim Menschen - unheilbare Krankheiten. Man ist in dieser Lage von der Forschung abhängig.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Das ist sicherlich sehr unterschiedlich. Leute, die mich mögen, sind in ihrer Art so wie ich. Ich bin schnell entschlossen, ein direkter Mensch, der richtige Entscheidungen sucht. Ich bin ein sehr toleranter Mensch, und der Wunsch, zu helfen, ist tief in mir verankert. Weiters versuche ich mit allen Menschen gut auszukommen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind mit der Firma gewachsen. Sie sind sehr loyal und sehr gut mit eingebunden. Daher hängt auch ein sehr großer Teil des Erfolges von ihnen ab.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wichtig ist der persönliche erste Eindruck. Wir lassen die Leute einen halben Tag lang mitarbeiten, versuchen eine sofortige Integration. Dann kann sich ein jeder schnell beweisen. Ich lerne neue Mitarbeiter gern selbst an. Wie motivieren Sie ihre Mitarbeiter? Ich brauche nicht zu motivieren. Wir sitzen im selben Boot. Mit Lob kann man das Selbstwertgefühl steigern, besondere Gaben werden forciert. Durch ein Turnussystem kann bei uns jeder alles.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Wie alles in der Praxis teilen wir uns auch die Fortbildung. Ich lese viel, mein Partner besucht Kongresse und wir geben das Wissen dann untereinander weiter. Die Grundleiden bleiben stets gleich, die Behandlungsmethoden ändern sich. Die Leute nehmen neue Methoden an, der medizinische Fortschritt ist auch in der Veterinärmedizin spürbar. Wir nutzen notwendiger Weise auch modernste Apparate, trotzdem machen wir immer nur, was auch wirklich notwendig ist. Der Sinn der Untersuchung muß für den Kunden nachvollziehbar sein. Durch moderne technische Ausrüstung können rasche Ergebnisse und Befunde ermittelt werden, der Zeitfaktor spielt eine große Rolle. Trotzdem verlasse ich mich nach wie vor auf meine Erfahrung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Studierende sollten auch zwischenmenschliche Aspekte erlernen und stets ein offenes Ohr haben. Soziale Integration ist gefragt, der Gott in Weiß existiert nicht mehr.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich hatte früher Ziele, die habe ich erreicht. Ich wollte immer selbständiger Tierarzt sein. Ich will meine Pension genießen können, sonst habe ich mir keine konkreten Ziele gesteckt.