Zum Erfolg von Markus Unger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich nicht im Materiellen. Wenn mein System funktioniert, ich gerne arbeite, mein Unternehmen floriert, die Kunden und meine Mitarbeiter zufrieden sind und ich ein gutes Gefühl habe, würde ich das als Erfolg betiteln.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin ein sehr glücklicher und erfolgreicher Mensch.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich hatte sicher das Glück, daß interessante, fähige und wichtige Menschen meine Talente erkannten und zusätzlich noch bereit waren, mich auch monetär zu fördern. Das Schwierige ist nämlich, daß man keine Garantie auf talentierte Menschen einfordern kann, denn gerade in meiner Branche wechseln die Mitarbeiter sehr oft den Arbeitgeber. Auch bei mir war es so, das ich alle drei bis vier Jahre den Arbeitgeber wechselte, um das vorhandene Wissen erweitern zu können. Sehr wichtig für meinen Erfolg war mein Egoismus. Ich wollte bestimmte Ziele erreichen und tat alles dafür. Ich war bereit, immer wieder neu zu beginnen und ehrgeizig genug, um mich stets weiterzubilden. Zielstrebigkeit, Fleiß, Interesse und das Wissen, was man will, sind wichtige Parameter meines Erfolges. Selbst wenn ich die Schule schwänzte, tat ich Sinnvolles, indem ich in einem Friseursalon bei der Arbeit zusah.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich ab dem zweiten Lehrjahr erfolgreich. Zu dieser Zeit konnte ich schon große Erfolge für mich verbuchen und wußte, daß ich die Chance haben würde, noch viel zu erreichen. Schon zu dieser Zeit wurde ich auch von meiner Außenwelt anerkannt und erhielt die nötige Aufmerksamkeit, die jeder junge Mensch benötigt, um Selbstvertrauen zu gewinnen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte Problem in meiner Branche ist das Finden von motivierten Menschen. Leider ist es gang und gäbe, daß junge Menschen nur einen Job, aber keinen Beruf suchen. Arbeiten, nur um Geld zu verdienen, ist zu wenig für mich. Ich glaube, daß unser Sozialsystem schuld an dieser Einstellung der Menschen ist. Die sogenannte Sicherheit macht die Menschen träge.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sehr wichtig ist mir die Integration ins bestehende Team, und als weiteren wichtigen Faktor sehe ich den Willen zur Arbeit an. Selbstverständlich passierte es auch mir, daß ich aufgenommene Lehrlinge durch ihre Ausbildung schleppen mußte, da jedoch die Gesetzeslage dementsprechend ausgelegt ist, mußte ich mich damit abfinden. Für mich sind daher nicht die Noten für eine Aufnahme ausschlaggebend, sondern mein inneres Gefühl.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mitarbeitermotivation ist eine sehr schwierige, jedoch auch eine sehr wichtige Angelegenheit. Mit Geld kann man heutzutage keine Menschen auf Dauer motivieren. Für sehr viele junge Menschen sind Freizeit und Freundeskreis wichtige Faktoren, daher motiviere ich durch ein hohes Maß an Flexibilität. Das wichtigste bei der Unternehmensführung ist die Fähigkeit, den Spaß der Mitarbeiter mit einem zu erreichenden Unternehmensziel zu kombinieren. Erfolgserlebnisse hervorzurufen ist das einzige Instrument des Unternehmers, um junge Menschen die Freude am Beruf begreiflich zu machen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich kann einem jungen Menschen nur empfehlen, einen Beruf zu erlernen, denn alles, was man handwerklich erlernt hat, kann einem keiner mehr nehmen. Wenn man das Glück hat, einen Menschen zu finden, der einem etwas beibringen kann, dann sollte man diese Gunst nützen, sich ständig weiterbilden und sich für vieles interessieren.