Zum Erfolg von Gisela Gabauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es ist schön, etwas bewegen zu können. Man muß aufgeschlossen sein und sich anstrengen, dann zeigt sich, daß die Kunden zu treuen Kunden werden. Wir achten genau auf die Preisgestaltung und bieten ein umfangreiches Service an, ebenso diverse Veranstaltungen wie z. B. Spielnachmittage. Ich habe heuer auch mein 20- jähriges Betriebsjubiläum gefeiert mit einem großen Veranstaltungsprogramm von Modeschau bis zu Mal- und Bastelworkshops in allen Geschäften.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja schon, ich denke, wenn wir uns so weiterentwickeln, dann gehen wir bestimmt einen positiven Weg in die Zukunft.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, es war die Schule meiner Mutter, die mir auch heute noch im Hintergrund hilft. Sie war mir ein gutes Vorbild, war immer offen und aufgeschlossen für die anderen. Mein Vater, der Volksschuldirektor in Gallneukirchen war, ist leider schon verstorben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich habe ein inneres Schema, das ich durchgehe, um allen Aufgaben ausreichend Aufmerksamkeit widmen zu können.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, der Papierhandel war zwar jetzt lange in der Innung eine Männerdomäne, doch nun sind die Frauen im Vormarsch.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es hat sich alles Schritt für Schritt entwickelt. Ich habe auch immer gerne mit Lehrlingen gearbeitet und bin dadurch in meine Kammerfunktion hineingewachsen und zur Obfrau gewählt worden.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Gründung der Filialen war eine gute Entscheidung, wir sind präsent und können die Warengruppen auch besser aufteilen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es freut mich natürlich, wenn mir Kunden ihre Anerkennung aussprechen und sich bei mir in guten Händen fühlen. Ich habe auch schon Urkunden für mein soziales Engagement in Form von Sachspenden erhalten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ungelöste Probleme gibt es eigentlich nicht, ich versuche, alles möglichst gut zu bewältigen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde öfter gefragt, wie ich das alles bewerkstelligen kann und trotz der vielen Arbeit auch noch ein Lächeln auf den Lippen habe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wichtige. Wenn sie nicht auch dasselbe Ziel wie ich hätten, würde das Ganze nicht funktionieren.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mir liegt viel am Auftreten der Mitarbeiter. Sie müssen gepflegt sein und sich mit dem Betrieb identifizieren können. Die Möglichkeit des Schnupperns ist dabei eine sehr gute. Gerade beim Basteln und Handarbeiten ist es wichtig, daß die Mitarbeiter selbst Freude an der Materie haben und geschmackvoll gestalten können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir führen regelmäßige Mitarbeiterbesprechungen in der Gruppe, das ist sehr effektiv hinsichtlich Produktfragen und auch für das Betriebsklima. Lob ist ebenfalls wichtig, zu Geburtstagen und am Valentinstag gibt es kleine Geschenke, und wir setzen uns gemütlich zusammen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, sie wissen, daß ich konsequent bin, daß ich aber auch immer offen für alles bin, denn mir ist die Menschlichkeit sehr wichtig. Mein Führungsstil ist sicher professionell und familiär gleichzeitig.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir führen sämtliche Produkte im Schul-, Büro-, Bastel-, Handarbeit- und Spielebereich und bieten auch Tabakwaren an. Auch zu Schulbeginn gibt es bei uns alles in einem Geschäft - zu den gleichen Preisen wie in städtischen Handelsketten, das schätzen die Kunden sehr. Wir halten laufend Kurse ab und bieten gute Serviceleistungen sowie bestens geschulte Mitarbeiter und Reparaturdienste. Außerdem führen wir Jugend- und Schulbücher.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Das ist immer wieder ein Thema, denn dadurch lernt man viel dazu. Die größte Konkurrenz ist sicher die Nähe zur Stadt Linz, dabei müssen wir uns durchaus behaupten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich muß sehr darauf achten, die Freizeit mit meiner Familie zu verbringen. Wir hatten aber im Zuge der Umstellungen nun seit vier Jahren keinen Urlaub, auch mein Mann hilft mir neben seinem Job als Angestellter der Gebietskrankenkasse, wo er kann.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Wir haben jede Menge Produktschulungen, bieten auch Spielnachmittage in Schulen an und müssen immer auf dem neuesten Stand sein.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Wichtigste im Verkaufsberuf neben der Fachkompetenz ist Freundlichkeit, Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein großes Ziel ist, gesundheitlich alles gut zu bewältigen und die Kraft zu haben, meine Ideen zu verwirklichen. Ein weiteres Ziel ist es, irgendwann den Betrieb an eines meiner Kinder übergeben zu können.
Ihr Lebensmotto?
Die Kraftquelle und der Nährboden meiner Arbeit ist meine Familie.