Zum Erfolg von Cordula Kriczer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich alle Bedürfnisse als Frau, Mutter und Ärztin vereinbaren kann, steht das für persönlichen Erfolg. Finde ich Einklang, geht es mir in jeglicher Hinsicht gut. Harmonie ist mir wichtig, und Geld ist notwendig, Macht ist mir aber egal. Wenn ich einen Patienten motivieren kann, sich anders als bisher zu verhalten, dann ist das persönlicher Erfolg für mich. Ich muß für jeden Patienten die richtigen Worte finden, ihn ansprechen können. Wenn ich dies schaffe, bin ich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich. Beim Schlafengehen bin ich zufrieden, beim Aufwachen voller Tatendrang. Ich habe eine Menge weitsichtige Entscheidungen getroffen, die mich schlußendlich in meine heutige Position gebracht haben. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein Tief. Es ging mir schlecht, ich war mit meiner Tätigkeit und den Führungskräften unzufrieden. Ich entschied mich für den Einstig in die Managementebene und strebte nach Abschluß meiner Ausbildung Verbesserungen an. Erst nachdem ich meine eigenen Wünsche und Motive hinterfragt hatte, fand ich meinen Weg. Durch mein Angestelltenverhältnis im Krankenhaus war ich abgesichert, ich konnte das Risiko einer eigenen Praxis eingehen. Ich entwickelte die gesamte Struktur und Organisation, und die Ordination läuft sehr gut.Ist es als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Männer praktizieren oft ein gewisses Schubladendenken, Frauen denken vernetzter und bringen dadurch andere Sichtweisen und teamorientiertes Agieren ein.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde sicher oft mit Neid betrachtet und als karrieresüchtig gesehen. Das stimmt jedoch nicht, ich folge nur meinen Zielen. Sonst werden meine Tätigkeiten geschätzt, ich kann mein Wissen gut weitergeben. Meine Patienten bringen mir Bewunderung entgegen. Mein Mann und meine Familie geben mir großen persönlichen Rückhalt und Unterstützung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Im Krankenhaus sind wir in der Intensivstation ein Hochleistungsteam, alles muß funktionieren. Das gesamte Team zieht an einem Strang, daher spielen meine Mitarbeiter natürlich eine große Rolle bei meinem Erfolg. Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihr Mitarbeiter aus? Im Krankenhaus kann ich Mitarbeiter nicht selbst auswählen. In meiner Praxis stehen der Umgang mit dem Patienten, Geduld, Ordnungssinn und Flexibilität für mich im Vordergrund.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch persönliche Mitarbeitergespräche und Teamgeist. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? In meiner Praxis habe ich die Möglichkeit, auf jeden Patienten individuell einzugehen und ihre Bedürfnisse zu erfragen. Danach kann ich entsprechend handeln und die jeweils beste Behandlungsmethode anbieten.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es bieten zwar auch andere Ärzte Schmerztherapie an, direkte Konkurrenz habe ich aber keine. Diese entsteht erst ansatzweise.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für mich sind Beruf und Privatleben eins, ich grenze die Bereiche nicht ab, und bisher gelingt mir das sehr gut.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich laufend fort, besuche Kurse, Seminare und Blockveranstaltungen, denn ich muß in meinem Metier immer up to date sein und sämtliche neue Methoden beherrschen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will keine Nachtdienste mehr machen und eine Führungsposition im Krankenhaus erreichen. In dieser möchte ich mich für eine höhere Achtung der Mitarbeiter einsetzen.Ihr Lebensmotto: Meine Kraft schöpfe ich nicht aus den Erfolgen der Vergangenheit, sondern aus meinen Plänen für die Zukunft.