Zum Erfolg von Franz Fischl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Als Erfolg definiere ich das Erreichen von selbstgesteckten Zielen, allerdings nicht auf Kosten anderer Menschen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Großen und Ganzen sehe ich mich als erfolgreich. Ich glaube nicht, daß es darum geht, immer das Höchste zu erreichen. Es gehört zur Meisterung des Lebens genauso dazu, Enttäuschungen zu überwinden, seinen Weg zu finden und diesem zu folgen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Fleiß, ein wenig Glück, und die Bereitschaft zur Kommunikation waren für mich wesentlich. Ich erhielt mir die Freiheit, unabhängig von Institutionen meinen Karriereweg zu gehen, und mir war bewußt, daß dies der Karriere nicht immer förderlich war und mir mehr Energie und Einsatz abverlangte, als wenn die Bereitschaft vorhanden gewesen wäre, mich von Institutionen vereinnahmen zu lassen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich war schon als Schüler vielseitig und nie darauf bedacht, unbedingt einer der Besten zu sein. Ich fühlte mich wohl, wenn ich meinen verschiedenen Interessen nachgehen konnte und wußte durchaus schon sehr früh, daß ich Arzt werden wollte. Zudem setzte ich mich mit Biologie und Philosophie auseinander.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Einige wenige Menschen, darunter Vorgesetzte, die lebten, was sie von anderen forderten, waren vorbildhaft auf meinem Berufsweg.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das Wohlbefinden meiner Patienten liegt mir besonders am Herzen. Gelingt die Herausforderung, ein angestrebtes Ziel zu erreichen, so zum Beispiel eine Abteilung aufzubauen, wirkt das natürlich auch sehr anerkennend.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Im medizinischen Bereich gibt es viel Verbesserungsbedarf, denn der Erfolgsdruck einer schnellebigen Zeit und der Konkurrenzkampf unter Medizinern macht vieles wieder zunichte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Erfolg im klinischen Bereich verlangt Teamarbeit, die gelingen kann, wenn sich nicht der einzelne selbst der Nächste ist. Der Spagat zwischen den Aufgaben eines ärztlichen Leiters, nämlich auszubilden, eine Gruppe von Menschen zu führen, wissenschaftlich tätig zu sein, zu forschen und auch noch zu publizieren, ist nicht immer leicht zu bewerkstelligen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mit einem toleranten Partner gelingt die Vereinbarkeit, auch wenn der Zeitaufwand für den medizinischen Beruf sehr hoch ist.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung ist gerade als Ausbildner und für einen im Forschungsbereich Aktiven ein Dauerthema. Man muß permanent auf dem aktuellem Stand sein, bei Kongressen vortragen und die Chance nützen, sich mit internationalen Fachkräften auszutauschen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Für sein Fach muß man brennen, man muß flexibel sein und internationale Vernetzungen nützen. Die aktive Auseinandersetzung mit dem Beruf bringt einen weiter. Neben dem medizinischen Bereich ist ein Ausgleich ratsam, der in vielen Bereichen, wie der Kunst oder dem Sport, gefunden werden kann. So habe ich ein Psychologiestudium, das ich jedoch nicht abgeschlossen habe, an mein Medizinstudium angeschlossen und während des Medizinstudiums zum Ausgleich klassischen Gesang studiert.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die wesentlichsten Ziele sind für mich Gesundheit, Flexibilität und die Möglichkeit, meinen Beruf weiterhin mit Freude ausüben zu können und zu dürfen. Darüberhinaus plane ich innovative Projekte und weitere Buchpublikationen.
Ihr Lebensmotto?
Ich betrachte die Medizin nicht nur als einen Beruf, sondern als eine Lebensphilosophie.