Zum Erfolg von Johannes Galos
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg gründet sich darin, daß ich alle mir gestellten Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen erledigen kann und die Firma mit meiner Hilfe alle Funktionen gut erfüllt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Daß ich bis heute nicht wegrationalisiert wurde, sehe ich als meinen persönlichen Erfolg an. Ich war daran beteiligt, daß die Firma wieder jenen Sinn bekam, der heute konzernweit anerkannt wird.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Vor 25 Jahren ärgerte es mich, in einer Firma tätig zu sein, die relativ funktionslos war. ich verstand mich immer sehr gut mit meinen Kollegen und Vorgesetzten, und gemeinsam schafften wir es, der Firma das heutige Ansehen zu geben. Ich erkannte immer die Schwachstellen und die Möglichkeiten, im Betrieb Verbesserungen einzuführen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Alfred Brunner, der über viele Jahre den Rohstoffeinkauf der Voest leitete, war ein absolutes Vorbild für mich. Bei seiner anerkannten Härte als Einkäufer blieb er immer Mensch, und heute noch ist er mein väterlicher Freund. Für mich und jedermann ist es ein Glück, im Berufsleben solche Menschen kennenzulernen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In unserer Branche kann ich eigentlich nur den Hausbrand nennen, wo vieles verabsäumt wurde. Es wurde vor allem verabsäumt, die Kohle und den Koks gesellschaftsfähig zu halten. Dieser Markt ist ein sterbender. In einigen Jahren werden unsere bescheidenen Umsätze wegfallen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Diese spielen eine dominierende Rolle, ohne gut qualifizierte Mitarbeiter, die sich mit der Firma und dem Aufgabenbereich identifizieren, wäre es nicht möglich, den heutigen Geschäftsumfang mit vier Personen zu gewährleisten. 1976 waren wir 14 Mitarbeiter mit einem wesentlich geringerem Aufgabenbereich, heute bilde ich mit meinen wenigen Leuten ein effizientes Team. Ich bin der Senior, habe einen guten Vertreter und zwei ganz junge Mitarbeiter, die ich beide dazu motivieren konnte, sich entsprechend weiterzubilden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich konnte die beiden Bereiche immer gut trennen und stehe nach der täglichen Arbeit meiner Frau zur Verfügung. Wir wohnen in den Leiserbergen, wohin ich täglich jeweils eine Stunde Autofahrt hin und retour brauche. In dieser Zeit kann ich gut abschalten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate allen jungen Leuten, so viel wie möglich an Wissen aufzusaugen, wobei ich betone, daß nicht alle studieren müssen. Mit jeder Art von Arbeit, die einem liegt, kann man glücklich und erfolgreich werden. Der Lernprozeß sollte nie aufhören, auch wenn die berufliche Ausbildung abgeschlossen ist. Ein gesundes Selbstbewußtsein ist wichtig, aber sich selbst zu hoch einschätzen, ist gefährlich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In vier bis fünf Jahren werde ich mich in die Pension zurückziehen. Die Firma soll dann im heutigen Umfang und mit der heutigen Sinnhaftigkeit übergeben werden, und meine jetzigen Mitarbeiter sollen auch weiterhin einen guten Job haben.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte mich immer mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen können.