Zum Erfolg von Gerald Sturm
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat berufliche, private und finanzielle Aspekte. Für mich bedeutet Erfolg, daß ich die Ziele, die ich mir setzte, irgendwann einmal erreiche. Für mich ist es auch ein Erfolgserlebnis, wenn es mir gelingt, die Schüler zu einem positiven Abschluß zu führen. Ein familiärer Erfolg ist es, wenn ich eine intakte Familie habe und meine Kinder in der Schule erfolgreich sind.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich mit Einschränkungen als erfolgreich. Alle meine Ziele konnte ich noch nicht erreichen, ich habe noch weitere Vorhaben. Doch ich bin zufrieden mit dem, was ich erreichen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wichtig sind persönliches Engagement und auch eine Portion Glück.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, das Problem zu erkennen, zu analysieren, zu dokumentieren und schließlich eine Lösung zu suchen. Ich entscheide nicht intuitiv, sondern strukturell.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich war sehr stolz, als man mich schon als Student fragte, ob ich unterrichten wollte und mir dadurch Vertrauen entgegenbrachte. Weiters fühlte ich mich erfolgreich, als ich zum Administrator aufsteigen konnte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ein Schlüsselerlebnis hatte ich zwischen vierter und fünfter Klasse HAK, als ich erkannte, daß die Arbeit in einer Bank doch nicht das richtige für mich war. Ich wollte lieber mit Menschen arbeiten und nicht nur am Schreibtisch sitzen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich brauche das Rad nicht immer wieder neu zu erfinden. Deswegen ist es sinnvoll, Gutes zu imitieren, doch ich werde immer auch meine originelle Persönlichkeit einfließen lassen. Ganz unabhängig von bereits Bekanntem kann man nicht arbeiten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine zwei ehemaligen Vorgesetzten prägten mich: Herr Hofrat Jackl von der HAK Hollabrunn, der mir vorlebte, wie man als Lehrer mit Schülern umgeht, und Herr Hofrat Fürleitner, mein Vorgänger.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Vom Landesschulrat bekomme ich immer wieder Dank und Anerkennung ausgesprochen. Die Ernennung zum Studienrat war eine schöne Anerkennung meiner Leistungen. Als das Team der Schule sich dafür aussprach, daß ich die Leitung übernehmen sollte, war ich sehr stolz.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ungelöst sind die Frage, wer mein Nachfolger wird, und das Platzproblem.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als Fachmann geschätzt und werde als kollegial gesehen. Ich bin in der Gemeinde gut eingebettet und respektiert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir bilden ein enges Team und halten täglich Besprechungen ab.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Aufgrund von Ausschreibungen gibt es Bewerbungen, dann folgen Bewerbungsgespräche. Eine große Rolle spielen Sympathie und Zusatzqualifikationen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter können selbst mitgestalten und entscheiden. Lob ist etwas sehr Wichtiges, sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer. Ich gebe den Lehrern möglichst viele Informationen, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlen. Information bedeutet Wertschätzung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß meine Mitarbeiter in mir einen guten Chef sehen, sie können auch mit ihren privaten Sorgen zu mir kommen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein kleines, überschaubares Unternehmen, das die Schüler in den Mittelpunkt stellt. Wir sehen die Schüler als unsere Kunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Unter der Woche komme ich meistens erst spät am Abend nach Hause, doch die Wochenenden halte ich mir frei. Wir fahren immer noch gemeinsam mit unseren Kindern auf Urlaub.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche regelmäßig Seminare. Dafür verwende ich mindestens 14 Tage im Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man braucht eine Grundausbildung, denn man muß sich unverrückbares Basiswissen aneignen. Dann muß man lernen, dieses Wissen einzusetzen. Es ist wichtig, praktische Erfahrungen zu sammeln und Sprachen zu lernen. Man soll sich in Toleranz üben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mehr Bewegung machen, um körperlich gesund zu bleiben. Ich möchte mir mehr Freiräume für mich selbst schaffen.
Ihr Lebensmotto?
Nein sagen können!