Zum Erfolg von Margit Koruna
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist nichts Selbstverständliches, er muß durch sukzessive, harte Arbeit erworben werden, gerade als Frau.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden, aber es gibt noch Verbesserungspotential.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Erfolg bedingt Zuverlässigkeit, Power und in meiner Branche auch Zugang zu technischen Themen. Erfolg hängt im Bereich Public Relations auch stark davon ab, wie man seine Persönlichkeit einbringt. Mir ist wichtig, daß jeder weiß, wie er bei mir dran ist.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Gelassenheit ist angesagt, wenn sich ein Problem ergibt. Ich bewahre Ruhe, denke einmal über die Thematik nach und gehe dann umsichtig an die Dinge heran.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Die Automobilbranche ist bestimmt männerdominiert. Es gibt einige wenige Frauen in meinem Umfeld, bei Pressekonferenzen fällt mir aber auf, daß mehrheitlich Männer das Sagen haben.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Lehrherr in der Chemiefaser Lenzing, Professor Grentzer, war einer meiner Ausbildner und bestimmt ein Förderer. Er eröffnete mir durch seine einfühlsame Art, einen an Dinge heranzuführen, neue Perspektiven. Fritz Fruth, der ehemalige Pressesprecher von BMW Österreich, unterstützte mich tatkräftig dabei, das Handwerkszeug der Öffentlichkeitsarbeit von der Pike auf zu erlernen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die ersten vier Jahre in der Automobilbranche empfand ich als gnadenlos hart. Doch dann erkannte ich, daß ich in meiner Position gewachsen war, und ab diesem Moment stellte sich ein Erfolgsempfinden ein. Mittlerweile habe ich als Pressesprecherin (übrigens als erste weibliche bei Fiat) einen guten Stellenwert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Man kann nur im Team gewinnen. Die hauptsächliche Arbeit wird nicht im Büro, sondern an der Basis, beim Kunden, erfüllt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Persönlichkeit zählt: offener Zugang zu allen Themen, Freundlichkeit, Herzlichkeit und gutes Benehmen sind vorrangig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Mitarbeiter sollen das Gefühl haben, daß jemand hinter ihnen steht. Es ist wichtig, daß man auf seine Führungskraft zählen kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist heute wesentlich einfacher als zu der Zeit, als ich noch in Salzburg wohnte. Mein Beruf erfordert sehr hohe Flexibilität, auch Abendtermine stehen an. Disziplin in der Zeiteinteilung ist erforderlich.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich permanent fort, um auf dem Laufenden zu sein. Derzeit verbessere ich mein Italienisch mit Hilfe eines Coaches.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Im Bereich Public Relations muß man sehr flexibel sein, es gibt nämlich keine geregelte Arbeit. Man muß gut mit unterschiedlichen Menschen kommunizieren können, und Bodenständigkeit ist gefragt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines meiner Ziele für die Zukunft ist die Erfüllung einer internationalen Aufgabenstellungen.
Ihr Lebensmotto?
Ich handle so, daß ich jeden Morgen mit gutem Gewissen in den Spiegel blicken kann.