Zum Erfolg von Gabriele Schoibl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg entwickelt sich durch die Arbeitsleistung und steht in direktem Zusammenhang mit ihr. Er hat mein Selbstbewußtsein gebildet und aufgebaut.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin stolz auf das, was ich geschaffen habe.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die wichtigsten Voraussetzungen sind Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Mein Hauptaufgabengebiet ist die gewerbliche Buchhaltung, und die Aufbauarbeit in diesem Tätigkeitsbereich war hart. In den nächsten Jahren wird allerdings eine Verlagerung zum Personalleasing, meinem zweiten Standbein, hin erfolgen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gehe offen auf die Situation zu und betrachte sie als Lernphase. Eine positive Einstellung hilft, relevante Erfahrungswerte daraus zu beziehen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? In meinem Berufszweig der gewerblichen Buchhaltung ist es sicherlich nicht schwieriger, weil dieser von Frauen dominiert wird.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Etwa drei bis vier Jahre nach meiner Unternehmensgründung, als ich meine ersten Ziele erreicht hatte, fühlte ich mich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Nach zwei Jahren reiflicher Überlegung entschied ich mich letztlich doch dafür, mir mit der Firma FLEX Guide GmbH ein zweites berufliches Standbein aufzubauen. Die Entscheidung war nicht einfach, weil mein bestehendes Unternehmen etabliert war und mir auch bewußt war, daß ich hier Abstriche machen müßte, um in die neue Firma zu investieren. Außerdem war die Materie im Personalwesen neu für mich, was auch als Risiko anzusehen war. Wenn man ein fixes Einkommen hat, mit dem man rechnen kann, ist der Schritt in einen neuen, zusätzlichen Tätigkeitsbereich nicht gerade einfach.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In der Anfangszeit unterstützte mich mein damaliger Mann finanziell, weil die ersten ein bis zwei Jahre noch nicht das benötigte Einkommen erbrachten. Wir glaubten beide an den Erfolg, auch wenn ich ursprünglich nur mit einer Halbtagstätigkeit gerechnet hatte. Außerdem ist die Branche gut organisiert. Ich bin Mitglied im österreichweiten Club der gewerblichen Buchhalter, der sehr gute Arbeit leistet. Dieser kommuniziert regelmäßig die neuesten Gesetzesänderungen und veranstaltet Events und Treffen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich bin auf Monatsbuchhaltungen von Klein- und Mittelbetrieben spezialisiert und erledige die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung am Jahresende. Dies erfordert einerseits Flexibilität, andererseits eine hohe Kundenorientierung. Ich habe laufend Kontakt zu meinen Kunden, wenn ich ein- bis zweimal im Monat die Unterlagen persönlich abhole und wieder zurückbringe. Dies ist sicherlich ein entscheidender Unterschied zu einer großen Steuerberatungskanzlei, in der die Kunden nur Nummern haben und ihren Sachbearbeiter nicht kennen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir gehen sehr kollegial miteinander um und treffen uns einmal im Monat am Stammtisch. Dort tauschen wir uns beruflich wie privat aus. Manchmal vermitteln wir uns gegenseitig Aufträge, wenn eine Kollegin gerade keine Kapazitäten mehr frei hat und eine andere diese übernehmen kann. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich wende im Jahr durchschnittlich vier bis fünf Tage auf, um auf dem neuesten Wissensstand zu bleiben, doch ein Lohnverrechnungskurs dauert im Bedarfsfall auch länger. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Jugend sollte sich bewußt sein, daß der alte Grundsatz Ohne Fleiß kein Preis immer noch gilt: Die wirtschaftliche Lage wird immer schwieriger, weshalb ich glaube, daß immer mehr Menschen in die berufliche Selbständigkeit gehen werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Firma FLEX Guide soll sich so entwickeln, daß sie für mich eine Art Lebensversicherung wird.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.