Zum Erfolg von Marie-Christin Marschalek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, glücklich zu sein, bekannt zu sein und gute Arbeit zu leisten, für mich und andere Menschen. Gerne bin ich auch bereit, Hilfe von außen anzunehmen. Erfolg gibt mir Kraft, und mit dieser ist weiterer Erfolg möglich. Es gibt stets Rückschläge im Leben, aber was immer auch kommt, man soll seinen Weg nicht verlassen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich heute als erfolgreiche Frau. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Schon als Kind war ich sehr wißbegierig und kommunikativ und hatte ein großes Interesse an Medizin, durch meinen Vater, der Landarzt war. Intuition und meine ausgeprägte Kreativität lagen mit meiner Vernunft immer im Wettstreit. Als ich in der Schule in Latein durchfiel, entschloß ich mich, ein Kunststudium zu absolvieren, und schaffte prompt Aufnahmeprüfungen an verschiedenen Akademien. Ich wollte Malerin werden, war auch an einer Ausbildung in der Modebranche interessiert. Meine Eltern aber waren damit nicht einverstanden, und daher mußte ich, bevor ich die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, Abteilung Fotografie, besuchen durfte, eine Hotelausbildung absolvieren. Es war für mich als junges Mädchen nicht einfach, mich durchzusetzen und meinen Weg zu gehen. Kunst wurde aber nichtsdestotrotz zu meinem Leben. Später - neben der Erziehung meiner fünf Kinder - arbeitete ich stetig im Bereich der künstlerischen Fotografie, und half meinem früheren Mann beim Aufbau seiner Architekturbüros. Ich lernte mein kreatives Potential auszuleben, meine Talente und Stärken anzunehmen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Professor Ernst Hartmann, einer meiner Mentoren, konnte mich sehr gut einschätzen. Er erkannte sehr schnell die verschiedenen Talente seiner Schüler, und konfrontierte nicht nur mich, sondern auch viele meiner Kollegen mit ver-rückten Situationen und Dingen, wie Gedichte von Trakl, Zwölftonmusik oder japanischer Teezeremonie. Frau Luise Kremlacek, die weise und gute Seele der Galerie Würthle, meine Kunstmutter, unterrichtete mich im Galeriewesen, mit ihr verband mich eine enge Freundschaft.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Ausstellungen waren von besonderer Art, ich war engagiert, großzügig, extravagant und erhielt ein gutes Feedback von Kunden und Experten, das mich sehr freute. Vielen Menschen bin ich noch immer in Erinnerung mit meinen Aktionen „Kunst im Palais“.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich höre nie auf zu lernen. Ich besuchte in den letzten Jahren einige Managementkurse, Spiritualität und Persönlichkeitsentwicklung waren für mich aber immer vorrangig. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder Mensch ist etwas Besonderes, aber man muß seine eigenen Stärken entwickeln, sich selbst kennenlernen, seine Begabungen ergründen, eine Vision haben, sie umsetzen, und selbst in den härtesten Zeiten des Lebens an sich selbst glauben und seiner Vision treu bleiben. Oft hilft es, Dinge niederzuschreiben, um sie klarer zu sehen. Niemals sollte man sich abhalten lassen, seine Vision umzusetzen, denn: Erfolgsmenschen werden nicht geboren, Erfolg muß erarbeitet werden! Toleranz und die Fähigkeit, zuhören zu können, sind wichtige Voraussetzungen für Erfolg. Mit positivem Denken sollte jeder seinen Arbeitstag beginnen.
Ihr Lebensmotto?
Wenn der Wind des Wandels bläst, flüchten manche in Unterkünfte; andere beginnen, Windmühlen zu bauen. (Chinesisches Sprichwort) Ich baue gerade wieder eine Windmühle und entwickle sie weiter.