Zum Erfolg von Alois Baliko
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es gibt unter den steirischen Raiffeisenbanken einen Mitarbeiterwettbewerb. Durch unsere Geschäfte mit Ungarn sind wir im Bereich der Betriebsergebnisse schon seit Jahren führend. Im Vorjahr gelang es uns allerdings auch im Bereich Verkauf erstmals, Landessieger zu werden. Das betrachte ich natürlich als Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Bereits 1999 begann mein Engagement, was die Bankgeschäfte mit Ungarn betrifft, und ich konnte dort sehr viele Kreditkunden gewinnen. Wir haben mittlerweile bereits mehr als 2.000 Kunden in Ungarn. Wenn ich als Bankleiter erfolgreich bin, so haben doch die Mitarbeiter einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, unerwartete Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen, sondern im Vorfeld abzuklären, was alles passieren könnte. Dadurch werde ich von unerwarteten Zwischenfällen so gut wie gar nicht überrascht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der Schulabschluß mit Auszeichnung verlangte mir keine besondere Anstrengung ab, und daher empfand ich mich damals nicht als besonders erfolgreich. Doch als wir im Vorjahr bei der Preisverleihung in Graz die Auszeichnung zum steirischen Landessieger erhielten, war ich sehr stolz darauf, und es war auch der bisherige Höhepunkt meines Erfolges.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich wurde geprägt von meinem Vorgänger hier in der Bank in Großwilfersdorf, Herr Direktor Karl Großschädl, der stets sehr ehrgeizig war. Herr Direktor Großschädl setzte immer besonderes Vertrauen in mich und trug das Risiko, als ich mich an das Ungarngeschäft wagte. Ohne sein Vertrauen und seine Risikobereitschaft hätte ich in diesem Bereich nie so erfolgreich werden können.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich leite ich die Bank, aber den Großteil der Arbeit erledigen meine Mitarbeiter. Andernfalls wäre ein solcher Erfolg nicht möglich. Wir wollen kein Mittelmaß erreichen, sondern immer ein bißchen mehr. Das bedeutet natürlich auch Druck für die Mitarbeiter. Doch sie gehen damit sehr gut um.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Am wichtigsten ist für mich das persönliche Gespräch. Es gibt einen standardisierten steiermarkweiten Test, und wer diesen Test besteht, wird zu einem persönlichen Gespräch geladen. Bei dieser Gelegenheit kann ich auch feststellen, wie engagiert der Bewerber ist, und ob er gut mit Menschen umgehen kann. Auch wäge ich immer ab, wie gut jemand in unser Team paßt. Bisher ist es mir immer ganz gut gelungen, gute Mitarbeiter zu finden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich habe die Provisionen der einzelnen Mitarbeiter abgeschafft und ein eigenes Modell entwickelt: Zu Jahresbeginn vereinbare ich mit meinen Mitarbeitern Ziele. Werden diese Ziele erreicht, gibt es Prämien, allerdings für alle Mitarbeiter, nicht nur für das Schalterpersonal, sondern auch für die Mitarbeiter im Backoffice. Wir erstellen monatlich eine Zwischenbilanz, um den Stand der Dinge abzuklären, und vergleichen unsere Position auch mit der unserer Filialen. Das stachelt das ganze Team an, und die Atmosphäre unter den Mitarbeitern ist sehr gut. Ab und zu gibt es Blumen für die Mitarbeiter oder eine kleine Aufmerksamkeit, und wenn es eine dringende Situation erfordert, bekommen die Mitarbeiter auch frei.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gelingt mir recht gut, Beruf und Privatleben zu vereinbaren, obwohl auch immer wieder Auslandsaufenthalte erforderlich sind.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Ausbildung ist am wichtigsten. Als ich jung war, war ich nicht daran interessiert, eine weiterführende Schule zu besuchen, aber heute bedaure ich, es nicht getan zu haben. Daher möchte ich an die jungen Leute unbedingt appellieren, auf eine gute Ausbildung Wert zu legen.