Zum Erfolg von Josef Strobl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Ziele und Visionen zu erreichen, wobei der Weg zur Erreichung der Ziele für mich stets schon etwas Wunderschönes ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Heute empfinde ich mich durchaus als erfolgreich. Ich bin zufrieden, wenn es mir gelingt, meine Ideen und Vorstellungen umzusetzen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe große Freude an meinem Beruf, bin stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen, besitze Neugier sowie Mut zum Risiko und bin bereit, eingefahrene Wege zu verlassen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bei Kleinigkeiten, die eine rasche Entscheidung erfordern, handle ich eher impulsiv. Wichtige Dinge gehe ich hingegen sehr konstruktiv und überlegt an.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich wußte rund zwei Jahre, nachdem ich ins Berufsleben eingestiegen war, daß ich mich auf dem richtigen und einem erfolgreichen Weg befand.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich bin stolz darauf, vor vielen Jahren den Mut besessen zu haben, meine damalige Chefin darüber zu informieren, daß ich in meiner Arbeit nun sattelfest wäre und etwas Neues lernen wollte. Diese Courage trieb meine Karriere rasch voran.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine primäre soziale Kompetenz erwarb ich bereits in meiner Familie, speziell durch meine Mutter. Auch die ehemalige Schuloberin der Krankenpflegeschule, Schwester Arnolda, eine bereits verstorbene geistliche Schwester, stützte und prägte mich stark in meiner persönlichen Entwicklung. Sie verstand es, mit mir, damals noch als typisch jungen Rebellen, gut umzugehen und motivierte mich sehr. Diese große gegenseitige Wertschätzung blieb meinerseits auch über ihren Tod hinaus erhalten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung erfahre ich, wenn uns Dankesbriefe von Patienten erreichen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Abgesehen von wenigen Ausnahmen werden bis Anfang 2006 alle niederösterreichischen Spitäler dem Land zugehören. Diese Neustrukturierung und die damit verbundene Schaffung neuer Synergien stellen für den Rechtsträger eine enorme Herausforderung dar.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde von manchen Menschen sicherlich als Hans Dampf in allen Gassen gesehen und von anderen als seriöser, seine Arbeit erledigender Mensch. Ich habe natürlich nicht nur Befürworter, da ich in meiner Arbeit konsequent sein muß.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mir ist es wichtig, mich auf meine Mitarbeiter verlassen zu können. Ich habe das Glück, einen Kern an Mitarbeitern zu haben, die mit mir durch Dick und Dünn gehen, meine Ziele mitverfolgen und sich an einer Zielerreichung genauso freuen wie ich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege großen Wert auf Loyalität und Ehrlichkeit. Die soziale Kompetenz ist für mich das wichtigste. Fachliches kann man dazulernen. Bei der Auswahl neuer Mitarbeiter verlasse ich mich vorwiegend auf mein Gefühl.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die größte Motivation besteht darin, in seinem Beruf einen gewissen Freiraum zu haben, sich entfalten zu können und seinen Ehrgeiz in den Beruf einbringen zu können.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich kann meinen Mitarbeitern gegenüber sehr direkt und fordernd sein. Als Krankenhaus sind wir Dienstleister und damit für unsere Klienten - unsere Patienten - da. Ich verlange von meinem Personal, die Wünsche unserer Patienten soweit wie möglich zu erfüllen. Es ist langwierig und schwierig, ein positives Image aufzubauen. Wenn Fehler passieren, stehe ich auch dazu. Meine Mitarbeiter wissen, daß sie in dringenden Fällen jederzeit zu mir kommen können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Krankenhaus zeichnet sich durch den ländlichen Weinviertler Charakter, hervorragende Mitarbeiter und eine gesunde Struktur aus. Patienten sind bei uns keine Nummern oder Krankheitsdiagnosen, sondern Menschen mit einem Namen und einem Gesicht. Wir machen Patientenzufriedenheitsbefragungen und holen dadurch Feedback ein. Ergänzend verfügt unser Haus über ein eigenes Bildungszentrum für Gesundheitsberufe und führt eine Gesundheits- und Krankenpflegeschule sowie eine Hebammenakademie. Somit bilden wir unseren Nachwuchs großteils selbst aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe das besondere Glück, eine hervorragende Frau und eine Tochter zu haben, welche mir die mentale Rückenstärkung geben, damit ich mein berufliches und privates Leben erfolgreich vereinbaren kann. Beide sind für mich die starke Stütze. Auch wenn ich vielleicht nicht stets präsent war, habe ich jedoch immer versucht, sie neben meinem Beruf nicht zu vernachlässigen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Heute fehlen vielfach Leitbilder. Unsere Generation ist dafür verantwortlich, jungen Menschen Vorbild zu sein und ihnen erreichbare Ziele vorzugeben. Es ist wichtig, Selbstwertgefühl und Vertrauen in die eigene Stärke zu entwickeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Durch die Landesübernahme kommen komplett neue Strukturen in der Gesundheitsversorgung in Niederösterreich auf uns zu. Dies stellt auch für die Pflege eine spannende Herausforderung dar. Wir werden neue Versorgungsstrukturen erarbeiten und Kooperationen schaffen müssen, die zuvor nicht möglich waren. Neue Synergien werden gebildet, und die vorhandenen müssen verstärkt genutzt werden. Ich habe das Glück, an der Umsetzung dieser neuen Ziele mitarbeiten zu können.
Ihr Lebensmotto?
Wenn Sie etwas haben möchten, was Sie noch nie gehabt haben - wenn Sie etwas erreichen möchten, was Sie noch nie erreicht haben - müssen Sie tun, was Sie noch nie getan haben! (Andrew Carnegie)