Zum Erfolg von Gabriele Wild-Obermayr
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, positive Rückmeldungen zu erhalten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, und das Feedback unserer Kunden bestätigt mich darin. Unser einzigartiges Angebot ist ein großer Erfolg geworden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich war immer schon ein neugieriger Mensch und interessierte mich für Themen in der Landwirtschaft. Ich habe mich stets engagiert. Fleiß und der Umgang mit Menschen waren sicher auch mit ausschlaggebend, und schließlich spielen meine Kontaktfreudigkeit, Offenheit, positive Grundhaltung und Stabilität eine große Rolle bei meinem Erfolg.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, Engagement ist geschlechtsneutral und führt zum Erfolg, egal, ob man ein Mann oder eine Frau ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich bei der Gründung des Arbeitskreises Junger Gemüsebau federführend beteiligt war, ich war gerade 15 oder 16 Jahre alt, fühlte ich mich schon erfolgreich.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das Wohlwollen meiner Eltern habe ich immer als sehr angenehm empfunden, mir wurden nie unangenehme Vorschriften gemacht, und mein Engagement wurde gefördert.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld kennt mich als Vollblutbäuerin, das wird mir auch von Kunden und Kundinnen auf unserem Marktstand in Wels vermittelt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Der Name Fraunbergergut wurde 1491 erstmals urkundlich erwähnt. 1936 kaufte mein Großvater, Johann Wild, den Hof, der bis 1988 als Ackerbaubetrieb mit Rinder- und Schweinehaltung geführt wurde. Nebenbei kultivierte mein Vater auf bescheidenen Flächen verschiedene Gemüse. Er fand darin sein Hobby, und mit dem Rückzug aus der tierischen Produktion intensivierte sich der Gemüseanbau Jahr für Jahr. Mit dem Anbau von Einlegegurken entwickelte sich ein neues Standbein für unseren Betrieb. Darüber hinaus begannen wir verschiedene Gemüsesorten für unseren Ab Hof-Verkauf zu kultivieren, und unser Obstgarten mit Kirschen, Äpfel, Birnen, Zwetschken und Quitten motivierte uns, uns auch mit Obst zu beschäftigen. Seit 2002 zählen auch Erdbeeren zu unserem Sortiment. 2004 pflanzten wir Himbeeren und Johannisbeeren. Das Gemüseangebot wechselt je nach Jahreszeit - unter dem Motto Alles zu seiner Zeit bringt dies bei bewußter Auswahl jede Menge Abwechslung und läßt der Kreativität bei der Zubereitung breiten Spielraum. Zudem sind Gemüse, die vor Ort und zur richtigen Zeit geerntet werden, am hochwertigsten mit Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen angereichert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wir sind ein Familienbetrieb und leben und arbeiten eng zusammen. So haben wir auch in der Saison, wenn von früh bis spät am meisten Arbeit ist, Zeit, uns auszutauschen. Eine meiner Leidenschaften ist das Experimentieren mit neuen Gemüsesorten, und auch die Pflanzenheilkunde interessiert mich schon lange.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Außerhalb der Saison besuche ich Seminare, so habe ich vor einigen Jahren eine NLP-Ausbildung absolviert.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ein junger Mensch sollte genau hinterfragen, welche Interessen er hat, ein klares Ziel entwickeln und daran arbeiten. Wer seine Ressourcen erkennt und Freude an seiner Tätigkeit hat, kann etwas aus sich machen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Adaption und der weitere Ausbau unseres Ab Hof-Verkaufs soll uns die nächste Zeit beschäftigen, wir möchten einen richtigen Wohlfühlhof errichten. Ich habe zahlreiche weitere Ideen, um unseren Kunden das Bestmögliche bieten zu können.
Ihr Lebensmotto?
Den Raum des Machbaren nützen!