Zum Erfolg von Peter Klitsch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meine erste triviale Antwort lautet: Erfolg bedeutet, seine Schulden bezahlen zu können. Ich begann bei Null und habe mir mein wunderschönes Haus förmlich mit meinen Händen ermalt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, natürlich sehe ich mich als erfolgreich, weil ich meine Ziele erreicht habe.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Konsequenz, Durchhaltevermögen und der Glaube an mich selbst waren von großer Bedeutung. Auch ignorierte ich immer schon jegliche Kritik. In Japan konnte ich das Interesse für Österreich wecken und lernte dort auch meine Frau kennen. In der Zwischenzeit sind unsere Söhne auch recht erfolgreich: Paul ist Werbekaufmann, und Max ist bereits Stationsarzt in Wien. In meiner Familie, in der ich immer sehr glücklich war, hatte ich immer einen wunderbaren Rückhalt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ein befreundeter Bürgermeister bat mich einmal, mir über das Thema „Dorfplatz“ den Kopf zu zerbrechen. Daraus entstanden herrliche Entwürfe von Brunnen, Pflasterung und Fassaden. Ich nehme Herausforderungen einfach an, versuche sogar, ihnen etwas abzugewinnen und meine Kreativität einzusetzen. Die vorher genannten Ideen werden jetzt verwirklicht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein erfolgreiches Erlebnis, das allerdings nur einen Mosaikstein meines Lebens darstellt, war 1992 meine Teilnahme an einem Flugrennen, bei dem ich mit einer Einpropellermaschine rund um die Welt flog.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, da gibt es zwei Professoren. Zum einen Professor Höfinger, inzwischen 94jährig und in Waidhofen an der Ybbs zuhause, mein ehemaliger Mittelschullehrer, der mich animierte, die Akademie zu besuchen. Und zum anderen Professor Arnulf Neuwirth, zuhause in Hradschin und Eggenburg in Niederösterreich, der mich als jungen Burschen in die Künstlergruppe „Der Kreis“ aufnahm. Damit ermöglichte er mir die ersten Ausstellungen mit den Größen der Szene.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Anerkennung, die mir gezollt wird, definiert sich über das Interesse an meinen Werken. Wenn Leute zu mir kommen, sich für meine Arbeit interessieren und vielleicht sogar ein Bild kaufen, dann stellt das ein großes Lob für mein Schaffen dar.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Früher wußte man als junger Künstler nicht, was man mit dem Diplom anfangen soll. Es gab aber wenigstens einen - nicht immer ganz ehrlichen - Kunsthandel. Wie sich die Situation heute darstellt, kann ich nicht sagen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als einer der ihren gesehen. Im Zuge des Hochwassers vor drei Jahren half ich tatkräftig mit und bin seither noch enger in das Dorfgeschehen eingebunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist ein fließendes Ineinander - es gibt keine Reibungsflächen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder hat Vorstellungen, und ich rate, diese nicht zu beschneiden. Die Frage, ob eine Sache vernünftig ist und etwas bringt, ist nicht immer sinnvoll. Voraussetzung ist, daß man das, was man tut, gut zuwege bringt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe noch sehr viele Bilder zu malen. Mein Ziel ist, noch einige Jahre in Gesundheit zu leben und damit die Zeit zu haben, diese Bilder zu malen. An Ideen mangelt es nicht.
Ihr Lebensmotto?
Nur das tun, was wirklich Spaß macht.