Zum Erfolg von Erwin Kastner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist eine Medizin, Erfolg beflügelt, darf aber nicht zu Hochmut führen. Wenn man Niederlagen erlebt, muß man sich mit Selbstdisziplin wieder aufrichten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, schon mein innerlicher sportlicher Antrieb läßt mich erfolgreich agieren. Ich bekleide nun immerhin über 15 Jahre das Amt des Bürgermeisters. Als besonders erfolgreiche Zeit sehe ich jene nach dem Hochwasser an. Wir schafften gemeinsam, eine Stabilität der Situation für viele Betroffene zu erreichen. Meine berufliche Erfahrung und das Netzwerk der Gemeinschaft unterstützten mich. Das Hochwasser hat viel bewegt, aber leider: Nach dem Leid kommt der Neid.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich lernte aus Niederlagen, die ich als Korrektiv ansehe, und ich bemühte mich, Menschlichkeit und soziale Zusammenhänge wahrzunehmen und zu leben. Auch strahlte ich immer eine innere Zufriedenheit aus, die für mich einen wichtigen Motivator darstellt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Hochwassersituation war sicherlich sehr, sehr prägend. Es mußten viele Entscheidungen gefällt und Widerstände beachtet werden. Es gab schier unüberwindbare Situationen, die überwunden werden mußten, und es war viel Sensibilität und Zeitmanagement vonnöten. Neben dem Bürgermeisteramt bin ich für den Hochwasserschutzverband Machland tätig. Ich bin seit 1993 Gründungsmitglied und habe seit 1998 ein Mandat als Obmann.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Im Internat wurde ich sehr von Pater Anton Gots, dem Direktor des Gymnasiums und Gründer des Behindertendorfes Altenhof, geprägt. Sein Einsatz in der Behindertenseelsorge hat mich tief beeindruckt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Tatsache, seit mittlerweile über 15 Jahren das Amt des Bürgermeisters innezuhaben, ist Anerkennung meiner Arbeit. Ich bin im guten Einvernehmen mit der Bezirksverwaltungsbehörde, und das Netzwerk, für das ich lebe, das ich geschaffen habe, funktioniert sehr gut. Auch ein von Herrn Professor Leopold Wandl verfaßtes und mir persönlich gewidmetes Gedicht zum 40. Geburtstag sehe ich als große Anerkennung an.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe die Möglichkeit, mir die Zeit einteilen zu können und flexibel zu agieren. Das hilft mir sehr dabei, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Die Familie bietet mir Rückhalt, und ich versuche, Familie und Kinder in das Gemeinschaftsleben einzubinden. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich war 1980 Gründungsobmann der JVP Baumgartenberg. Schon immer hielt ich junge Menschen dazu an, an sich und das Leben zu glauben, sich in die Gemeinschaft einbringen - ob beim Sport, bei der Feuerwehr oder im kulturellen Bereich - und ein lebenslanges Lernen als notwendig anzusehen. Es ist wichtig, den Sinn im Glauben und in der Liebe zu den Menschen und Geschöpfen der Natur zu finden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es gibt noch vieles, was ich zum Nutzen und Wohle der Bürger beitragen möchte. In meinen Funktionen gibt es noch genügend Zielsetzungen, und es liegen noch zahlreiche Konzepte in meinen Schubladen. Ich möchte weiterhin den Glauben an mich und an Gott behalten und weiterhin dankbar sein für die vielen Begegnungen mit Menschen und deren Anliegen und für die Freude, etwas bewegen zu können.