Zum Erfolg von Florian Gölles
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren vor allem mein Ehrgeiz und mein persönlicher Kontakt zur Bevölkerung. Ich konnte das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen, weil ich meine Versprechen immer halte. Ich gehe auf die Menschen zu und halte Kommunikation für sehr wichtig. Man muß selbst etwas zu seinem Erfolg beitragen, muß aber auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern hatten eine Landwirtschaft, sie lehrten mich, fleißig und sparsam zu sein, Freude an der Natur zu haben und daß man mit dem auskommen muß, was man hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Daß die Firma Binder mir die Chance gab, schon bald in einer verantwortungsvollen Position tätig zu werden, sehe ich als Anerkennung meiner Leistungen. Auch die gute Bezahlung, die ich bei der Firma Binder erhielt, stellte sich mir als eine Art von Anerkennung dar. Ich werte es außerdem als Anerkennung, daß ich in der Gemeinde die Chance bekam, Sekretär zu werden. Ich freue mich natürlich auch über das Vertrauen der Bürger von Kirchberg, das sie mir bei den Wahlen entgegenbrachten. Letztes Jahr feierte ich meinen 50. Geburtstag und lud alle Bürger in die Festhalle ein. Es kamen tatsächlich 1.200 Leute, was bei weitem meine Erwartungen übertraf. Die Gemeindebevölkerung schenkte mir eine zweiwöchige Reise in die Dominikanische Republik und weitere wertvolle Geschenke. Es gab keine langweiligen Ansprachen, sondern meine Freunde durchleuchteten mein gesamtes bisheriges Leben und texteten bekannte Lieder um, die der Gesangsverein dann vortrug. Das alles bereitete mir eine sehr große Freude. In schweren Zeiten riefen mich öfters Menschen aus der Bevölkerung an und machten mir neuen Mut. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir machten in letzter Zeit gute Erfahrungen damit, Personen aufzunehmen, die schon vorher einmal bei uns ausgeholfen hatten. So hatten wir bereits eine Vorstellung von der Arbeitsweise dieser Mitarbeiter. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich denke, daß unsere größte Stärke das kulturelle und gesellschaftliche Leben ist. Es gibt in Kirchberg einen Kindergarten, eine Musikhauptschule, Ganztagsbetreuung für Kinder und Jugendliche, eine normale Volks- und Hauptschule, einen polytechnischen Lehrgang, eine Kirche, einen Friedhof, eine Bank, individuelle Altenpflege und Heimhilfe, drei praktische Ärzte, einen Zahnarzt und einen Tierarzt. Wir bemühen uns, eine Nahversorgerregion zu bleiben, und arbeiteten einen genauen Entwicklungsplan aus, mit dem wir versuchen, die Kleinbetriebe zu unterstützen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben kam in letzter Zeit sicher etwas zu kurz, doch meine Kinder sind ja schon erwachsen. Meine Frau gab ihren Beruf auf und blieb zu Hause, um die Kinder zu betreuen, was für mich eine große Erleichterung war. Heute hat meine Frau mehr Zeit, auch am gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde teilzunehmen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine fundierte Schulbildung und Weiterbildung sind sehr wichtig, aber nicht alles. Man muß immer an sich selbst arbeiten. Viele meiner ehemaligen Schulkollegen, die nur die Volksschule und die Hauptschule absolviert hatten, wurden später sehr erfolgreich. Wenn man ehrgeizig ist, kann man auch ohne einen höheren Bildungsgrad erfolgreich sein, obwohl es natürlich etwas schwieriger ist. Wichtig ist eine gewisse Zufriedenheit im Leben. In Wirklichkeit braucht man doch nicht viel, um glücklich zu sein. Doch das wichtigste ist eigentlich die Gesundheit, alles andere ist im Grunde nebensächlich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe keine großen Ziele. Ich habe eine genaue Vorstellung davon, was ich in den nächsten Jahren bis zum Ende meiner Amtsperiode noch alles machen möchte. Im Jahr 2010 möchte ich ein letztes Mal kandidieren und hoffe, wiedergewählt zu werden. Nach dieser Periode werde ich das Bürgermeisteramt an einen Nachfolger übergeben. Dann möchte ich mich ins Privatleben zurückziehen. Der erfolgreiche Weg, den ich einschlug, soll fortgeführt werden, und ich sehe mich dafür verantwortlich, daß ein guter Nachfolger ausgewählt wird, der diesen Weg weiterführt.
Ihr Lebensmotto?
Ohne Fleiß kein Preis!